(Berlin, 11. Juli 2007) Obwohl in Deutschland inzwischen rund ein Fünftel der Bevölkerung sowie jedes dritte Kind unter sechs Jahren einen Migrationshintergrund hat, zählt man an den deutschen Hochschulen nur 8% Studierende mit Migrationshintergrund. Das meldet das Deutsche Studentenwerk (DSW) vor dem morgigen Integrationsgipfel der Bundesregierung. In der jüngsten DSW-Sozialerhebung sind erstmals differenzierte Daten zu dieser Gruppe von Studierenden erhoben worden. Im Vergleich zu den Studierenden insgesamt fällt besonders auf: 41% der Migrantinnen und Migranten stammen aus niedrigen sozialen Schichten (Studierende insgesamt: 13%), sie studieren mit 97% fast ausschließlich in den alten Bundesländern, bevorzugen ingenieurwissenschaftliche Studiengänge, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften - und sie sind stärker auf BAföG und eigenen Verdienst angewiesen, um die geringere finanzielle Unterstützung durch ihre Eltern zu kompensieren
DSW-Präsident Prof. Dr. Rolf Dobischat kommentierte diese Zahlen: "Menschen mit Migrationshintergrund sind an den Hochschulen in Deutschland noch stark unterrepräsentiert. Damit ihre Begabungen und Talente voll ausgeschöpft werden können, bedarf es einer gezielten Förderung auf allen Stufen unseres Bildungssystems. Wer heute über Fachkräftemangel klagt, muss die Begabungsreserven der Menschen mit Migrationshintergrund mobilisieren."
In der 18. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Studierenden werden Studierende mit Migrationshintergrund nach drei Kriterien gefasst: 43% von ihnen sind so genannte "Bildungsinländer", also ausländische Studierende mit einer in Deutschland erworbenen Hochschulzugangsberechtigung. 11% der rund 136.000 Studierenden mit Migrationshintergrund haben eine doppelte Staatsangehörigkeit, 46% sind Eingebürgerte.
Die BAföG-Quote ist mit 33% Geförderten unter den Studierenden mit Migrationshintergrund höher als bei den Studierenden insgesamt, von denen rund ein Viertel BAföG erhält. Mit 67% liegt der Anteil der jobbenden Studierenden bei den Migrantinnen und Migranten um 4 Prozentpunkte höher als bei den Studierenden insgesamt. Studierende mit Migrationshintergrund begründen ihre Erwerbstätigkeit vor allem damit, dies sei unbedingt notwendig für ihren Lebensunterhalt.
Die 18. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks im Internet:
www.studentenwerke.de
www.sozialerhebung.de
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Science policy, Studies and teaching
German
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