Die Klinik für Chirurgie am Klinikum rechts der Isar hat mit Prof. Helmut Friess einen neuen Direktor. Er ist Nachfolger von Prof. Jörg Rüdiger Siewert, der dieses Amt 25 Jahre lang innehatte. Prof. Friess übernimmt eine Einrichtung, die mit rund 140 Betten zu den größten und renommiertesten chirurgischen Kliniken bundesweit zählt.
Prof. Friess, der zuletzt als leitender Oberarzt der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie am Universitätsklinikum Heidelberg tätig war, hatte zuvor unter anderem am Universitätsklinikum Ulm, an der University of California (USA) und am Inselspital Bern (Schweiz) gearbeitet. Seine Leistungen als Chirurg wurden bereits mit zahlreichen Ehrungen und Auszeichnungen aus verschiedenen Ländern gewürdigt. Ein reger und intensiver wissenschaftlicher Austausch verbindet ihn mit internationalen Spitzenuniversitäten wie beispielsweise der amerikanischen Harvard Universität, dem schwedischen Karolinska Institut und führenden Einrichtungen in China und Indien.
Neben seiner großen Erfahrung im Bereich der Speiseröhren-, Magen-, Darm- und Transplantationschirurgie, liegt ein besonderer Schwerpunkt seiner Arbeit bei der Leber-, Gallen- und Pankreaschirurgie, wo er weit über die Grenzen Deutschlands hinaus ein hohes Ansehen genießt. Dementsprechend ist er gegenwärtig zum Sekretär der wichtigsten europäischen Pankreasorganisation (European Pancreas Club) und einer Europäischen Vereinigung von Viszeralchirurgen (European Digestive Surgery) gewählt worden. Weiterhin ist er als einziger deutscher Chirurg Mitglied im Council der European Hepato-Pancreatico-Biliary Association.
Auf Bestehendem aufbauen
Für die Chirurgie am Klinikum rechts der Isar hat sich Prof. Friess ehrgeizige Ziele gesteckt: "Gemeinsam mit dem bewährten Team der chirurgischen Klinik und der Anästhesie werde ich die onkologische Chirurgie und die Chirurgie der Speiseröhre und des Magens auf dem bestehenden hohen Niveau mit den Kliniken für Gastroenterologie, Medizinischer Onkologie, Radioonkologie, Nuklearmedizin und Pathologie weiterentwickeln. Zusätzlich arbeite ich am Aufbau eines Schwerpunkts der Leber-, Galle- und Pankreaschirurgie - sowohl im klinischen Bereich als auch wissenschaftlich. Aus meiner Sicht ist es wichtig, darauf besonderes Augenmerk zu richten. Denn die Krebserkrankungen der Bauchspeicheldrüse haben bisher eine schlechte Prognose, kommen immer häufiger vor und können nur durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse besser behandelt werden.
Darüber hinaus soll die Chirurgie am Klinikum rechts der Isar als Transplantationszentrum für Niere, Leber und Pankreas gefestigt werden, um möglichst vielen Patienten durch ein neues Organ wieder Hoffnung geben zu können.
Ein weiteres Ziel des neuen chirurgischen Direktors ist die Entwicklung der Klinik zu einem "Wundkompetenzzentrum". Dabei geht es ihm nicht nur um äußerlich sichtbare Wunden, sondern auch um postoperative Heilungsvorgänge an inneren Organen. Neben der "Deutschen Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung", mit der Prof. Friess bereits während seiner Heidelberger Tätigkeit intensiv zusammengearbeitet hatte, sieht er hier vor allem im Pflegedienst des Klinikums rechts der Isar einen wichtigen Kooperationspartner.
Bei allen geplanten Projekten liegt es für Prof. Friess nahe, das exzellente wissenschaftliche Umfeld in München zu nutzen: "Die Zusammenarbeit unter anderem mit den verschiedenen Fakultäten der TU München bietet geradezu ideale Voraussetzungen für innovative Wissenschaft. Im Bereich der Medizintechnik denke ich beispielsweise an die Weiterentwicklung laparoskopischer Techniken und neuer Operationsinstrumente. Ein wichtiges Thema ist aus unserer Sicht auch die Arbeit an einer künstlichen Bauchspeicheldrüse zur Behandlung der Blutzuckerkrankheit."
Strukturen weiter verbessern
Nicht nur medizinisch, sondern auch organisatorisch soll die Chirurgie am Klinikum rechts der Isar vorbildlich sein. Sehr wichtig ist für Prof. Friess die gute Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten: "Ich lege großen Wert darauf, dass die zuweisenden Ärzte bei uns immer einen sachkundigen und kompetenten Ansprechpartner haben. So richten wir ein zentrales Patientenmanagement ein, wo eine erfahrene Chirurgin und eine Mitarbeiterin des Pflegedienstes telefonisch für alle Fragen anderer Krankenhäuser und Arztpraxen bezüglich Zuweisung und Indikationsstellung zur Verfügung stehen. Und natürlich nehme ich mir auch gerne selbst Zeit für Anfragen." Mit dem Ausbau des Sprechstundenangebotes möchte Prof. Friess ein weiteres Serviceangebot machen: In fachübergreifenden Sprechstunden, die zusammen mit anderen Fachabteilungen durchgeführt werden, können beispielsweise niedergelassene Ärzte ihre Patienten mit unklaren oder komplizierten Erkrankungen vorstellen und Zweitmeinungen einholen.
Besonders am Herzen liegt Prof. Friess die Aus- und Weiterbildung seiner Mitarbeiter und Studenten: "Ich möchte den Spitzenplatz, den wir bundesweit bei der Ausbildung unserer Studenten einnehmen, weiter ausbauen. Den Ärzten in meiner Abteilung möchte ich klare Karriereperspektiven bieten. Zusätzlich zum medizinischen Fachwissen benötigen sie heute auch Managementkenntnisse, um künftig chirurgische Abteilungen leiten zu können. Ich selbst habe ebenfalls eine MBA-Ausbildung absolviert, von der ich sehr profitiere".
Klares Ziel und Visionen für die Zukunft
Für die Zukunft der Chirurgie am Klinikum rechts der Isar hat Professor Dr. Helmut Friess ein klares Ziel: "Die Klinik soll auch in Zukunft national und international einen "Leuchtturm" für gastrointestinale und onkologische Chirurgie darstellen. Als international anerkanntes Zentrum für die Behandlung von Ösophagus-, Magen-, Darm-, Schilddrüse-, Leber- und Pankreaserkrankungen wird die Chirurgie am Klinikum dazu beitragen, dass die TU München und das Klinikum rechts der Isar im bundesdeutschen Vergleich ihre Spitzenposition verteidigen und weiter ausbauen."
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
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German
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