Bochum, 27.07.2007
Nr. 243
Damit das Leiden ein Ende hat
RUB-Studie testet neues Schuppenflechte-Medikament
Teilnehmer für sechsmonatige Studie gesucht
Schuppenflechte-Patienten leiden unter juckendem Hautausschlag, der schubweise auftritt; nicht selten werden sie bei schwerer Psoriasis vulgaris sozial isoliert, obwohl die Krankheit nicht ansteckend ist. Von der häufigen Hautkrankheit sind etwa zwei bis drei Prozent der deutschen Bevölkerung betroffen. Oft kann die Erkrankung mit einer Lokaltherapie, zum Beispiel mit Dithranol oder UV-Bestrahlung, behandelt werden, bei schweren Fällen reicht das nicht mehr aus. Die RUB-Klinik für Dermatologie vergleicht jetzt die etablierte Therapie mit dem Rheumamedikament Methotrexat mit einen neuen, speziell zur Behandlung der Schuppenflechte entwickeltem Medikament. Interessierte Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Schuppenflechte vom Plaquetyp können sich unter Tel. 0234/509-2551 (Dr. Nick Othlinghaus, Mo.-Fr. 9-11 und 16-18 Uhr) melden.
Neue Hoffnung
Für die Patienten mit schwerer Schuppenflechte testet die Klinik für Dermatologie der RUB (Direktor: Prof. Dr. Peter Altmeyer) eine neue Therapie: das kürzlich zugelassene Medikament Infliximab zur Behandlung der Psoriasis. Das Präparat stammt aus der Gruppe der sogenannten Biologicals, die auf zellulärer Ebene in das Immunsystem eingreifen und die Botenstoffe für die Entzündungsprozesse der Schuppenflechte hemmen. Diese sehr kostspielige Therapieform ist hocheffektiv in der Behandlung der Krankheit. Seit Jahren war das Rheumamedikament Methotrexat das Mittel der Wahl, das Präparat ist ein sogenanntes immunsupressives Mittel, d.h. es wirkt gegen Immunkrankheiten (wie Rheuma oder Schuppenflechte). Die sechs Monate dauernde Studie soll jetzt zeigen, ob das neu entwickelte Medikament zur Behandlung besser geeignet ist.
Psoriasis vulgaris
Die Psoriasis vulgaris ist mit 90% die häufigste Form der Schuppenflechte. Es zeigen sich entzündlich gerötete Stellen mit charakteristischer silbriger Schuppung. Meistens sind Ellenbogen, Knie, Kopf und die Steißbeinregion betroffen, der Ausschlag kann aber am ganzen Körper auftreten. Bei den Schüben werden verschiedene Präparate eingesetzt, die das Immunsystem beeinflussen, zum Beispiel das Cyclosporin, welches bei dauerhafter Einnahme jedoch die Nieren schädigen kann. Vorklinische Studien ergaben, dass das neue Medikament schnell wirkt, weniger Nebenwirkungen hat und die Chance auf Heilung beträchtlich erhöht. Im Gegensatz zu anderen Präparaten muss das Infliximab anfangs nur alle sechs Wochen, später etwa alle drei Monate, verabreicht werden. Die Studienteilnehmer kommen etwa alle zwei bis vier Wochen zur Kontrolluntersuchung in die Klinik und bekommen die Präparate bei Bedarf injiziert.
Weitere Informationen
Jun.-Prof. PD Dr. Alexander Kreuter und Prof. Dr. Peter Altmeyer, Klinik für Dermatologie und Allergologie, St. Josef-Hospital Bochum, Email: a.kreuter@derma.de; Tel. 0234/509-3439, Internet: http://www.derma.de/bochum
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
regional
Research projects
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).