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06/21/2000 09:00

Globale Gerechtigkeit - 11.Bamberger Hegelwoche 11.-13. Juli 2000

Guenter Barthenheier M. A. Dezernat Kommunikation
Otto-Friedrich-Universität Bamberg

    Die Universität Bamberg, das Verlagshaus Fränkischer Tag, die Stadt Bamberg und die Siemens AG, Erlangen haben renommierte Philosophen, Volkswirtschaftler und Juristen zur öffentlichen Diskussion der Herausforderung des 21. Jahrhundert in die Konzert- und Kongresshalle Bamberg eingeladen.

    Globale Gerechtigkeit - Bamberger Hegelwoche 2000
    Universität, Verlagshaus Fränkischer Tag, Stadt Bamberg und Siemens AG haben renommierte Philosophen, Volkswirtschaftler und Juristen zur öffentlichen Diskussion der Herausforderung des 21. Jahrhundert in die Konzert- und Kongresshalle Bamberg eingeladen

    Unter dem diesjährigen Titel "Globale Gerechtigkeit" findet vom 11. - 13. Juli zum elften Mal die Bamberger Hegelwoche statt. Mit diesem Thema wollen die Veranstalter nicht nur inhaltlich an die letzten Hegelwochen anknüpfen, sondern auch deren großen Publikumserfolg wiederholen. Der Singular "Hegelwoche" bringt eine organisatorische Änderung zum Ausdruck. Während nun alle Haupt- und Nebenveranstaltungen in einer Woche stattfinden, wurden sie früher über zwei "Hegelwochen" verteilt.

    Als im letzten Jahr über "Die Zukunft der Wirtschaftsgesellschaft" diskutiert wurde, zeigte sich, dass die zunehmende Globalisierung der Wirtschaftsgesellschaft schwerwiegende Probleme der Gerechtigkeit mit sich bringt. Alle Referenten betonten daher die Notwendigkeit verbindlicher internationaler Regeln und ethischer Mindeststandards für eine globalisierte Wirtschaft. Wie aber solche Normen inhaltlich zu bestimmen und praktisch umzusetzen wären, blieb weitgehend unerörtert.

    Die Hegelwoche 2000 möchte diese Fragestellungen aufgreifen und unter einem umfassenderen Blickwinkel weiterführen. Denn Probleme globaler Gerechtigkeit treten nicht nur in ökonomischen Kontexten auf. Neben der Forderung nach einer gerechten Verteilung der Erträge weltwirtschaftlicher Kooperation muss auch das Ziel einer universalen Anerkennung von Menschenrechten und politischen Freiheiten thematisiert werden. Wenn es global verpflichtende Normen geben soll, dann müssen Wege gefunden werden, wie allen Betroffenen eine faire Chance gegeben werden kann, an ihrer Erzeugung mitzuwirken.

    Das Zusammenwachsen unterschiedlicher Kulturen und Nationen zu einer globalen Rechtsordnung wirft die philosophische Frage auf, inwieweit 'unsere' Gerechtigkeitsvorstellungen verallgemeinerbar sind. Wenn sie eine Grundlage für internationale Normen abgeben sollen, muss ihr Vernunftanspruch auch aus der Perspektive anderer Kulturkreise anerkannt werden können. Wie aber können universale Gerechtigkeitsprinzipien begründet werden? Würden sie eine Rechtfertigung für Versuche liefern, internationale Regeln unter Einsatz von Zwang auch gegen den Willen betroffener Regierungen und Völker durchzusetzen? Oder wird der wachsende internationale Austausch von Gütern und Informationen von sich aus zu einer friedlichen Verständigung über teilbare Werte und damit zu mehr globaler Gerechtigkeit führen?

    Den Veranstaltern der Hegelwoche - der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, dem Verlagshaus Fränkischer Tag, der Stadt Bamberg - ist es in Zusammenarbeit mit der Siemens AG, Erlangen gelungen, zu diesem Thema eine Reihe von hochkarätigen Referenten und Diskussionsteilnehmern aus den Bereichen der Philosophie, der Rechts- und der Wirtschaftswissenschaft zu versammeln.

    Am 11. Juli wird Prof. Dr. Carl-Friedrich Gethmann (Philosophie, Universität Essen) zu dem Thema Die Einheit der praktischen Vernunft und die Vielheit der Kulturen sprechen. Am 12. Juli referiert Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Fikentscher (Jura, Universität München) über Globale Gerechtigkeit zwischen Rechtsangleichung und Kulturenvielfalt. Am Ende der Vorträge findet jeweils eine öffentliche Diskussion statt. Eine Podiumsdiskussion zum Thema Führt mehr globales Wissen zu mehr Recht und Gerechtigkeit? wird die Hegelwoche am 13. Juli beschließen. An ihr werden neben Prof. Dr. Gethmann Prof. Dr. Norbert Walter (Deutsche Bank), Prof. Dr. Gertrude Lübbe-Wolff (Universität Bielefeld), Prof. Dr. Johannes Müller (Institut für Gesellschaftspolitik an der Hochschule für Philosophie München) und Michael Schefczyk (Universität Witten-Herdecke, freier Mitarbeiter der Neuen Züricher Zeitung) teilnehmen.
    Die Einführung in die Vorträge und die Moderation der Diskussionen obliegt Privatdozent Dr. Roland Simon-Schaefer (Bamberg), Prof. Dr. Christian Schröer (Bamberg), Prof. Dr. Michael Hampe (Bamberg) und Prof. Dr. Wilfried Feldenkirchen (Erlangen-Nürnberg/ Siemens Forum).
    Alle Veranstaltungen finden im Hegelsaal der Konzert- und Kongresshalle "Symphonie an der Regnitz" statt und beginnen jeweils um 19.15 Uhr.

    Prof. Dr. Carl-Friedrich Gethmann lehrt Philosophie an der Universität Essen. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählt neben der Sprachphilosophie und Phänomenologie die praktische Philosophie, insbesondere die Frage nach der Möglichkeit einer lebensweltlichen Fundierung praktischen Wissens. In der angewandten Ethik arbeitet Prof. Gethmann zu Problemen der Technikfolgenabschätzung.

    Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Fikentscher, Emeritus am Institut für internationales Recht der Universität München. In kulturvergleichender Perspektive durchgeführte Untersuchungen zu Fragen der juristischen Methodenlehre, zur Rechtsanthropologie und zu den Begriffen der Freiheit und der Gerechtigkeit stellen einen Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit Prof. Fikentschers dar. Darüber hinaus ist er Experte für Fragen des internationalen Wirtschafts- und Wettbewerbsrechts.

    Prof. Dr. Gertrude Lübbe-Wolff lehrt öffentliches Recht an der Universität Bielefeld. Sie beschäftigt sich mit Fragen des Verfassungsrechts, des Umweltrechts und der Rechtsphilosophie.

    Prof. Dr. Johannes Müller SJ ist Leiter des Instituts für Gesellschaftspolitik an der Hochschule für Philosophie in München. Prof. Müller war von 1968 bis 1983 als akademischer Lehrer und in der praktischen Entwicklungsarbeit in Indonesien und auf den Philippinen tätig.

    Dr. Michael Schefczyk lehrt Volkswirtschaft und Philosophie an der Universität Witten-Herdecke und arbeitet als freier Mitarbeiter für die Neue Zürcher Zeitung.

    Prof. Dr. Norbert Walter war von 1978 bis 1986 Direktor des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel. Prof. Walter ist heute Chefvolkswirt der Deutschen Bank und leitet den Geschäftsbereich Deutsche Bank Research.

    (L.Vinx)


    More information:

    http://www.uni-bamberg.de/ppp/philosophie/


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    Criteria of this press release:
    Law, Philosophy / ethics, Politics, Religion, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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