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06/23/2000 12:12

Verleihung des Viadrina-Förderpreises an Adam Michnik

Leiterin Pressereferat Annette Bauer Abteilung für Hochschulkommunikation
Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)

    Presseinformation
    Nr. 92 vom 23. Juni 2000

    Verleihung des Viadrina-Förderpreises an Adam Michnik
    Stiftung fördert Nachwuchswissenschaftler und studentische Initiativen

    "Jeder muss nach seinem eigenen Gewissen die Frage beantworten, wie er dem Bösen widerstehen, die Würde schützen, wie er sich verhalten soll in diesem merkwürdigen Krieg, der - daran sollten wir uns ständig erinnern - eine neue Verkörperung des jahrhundertealten Ringens zwischen Wahrheit und Lüge, Freiheit und Unterdrückung, Würde und Erniedrigung darstellt." Mit diesem Zitat aus Michniks Arbeiten, die er während seines Gefängnisaufenthaltes in Bialoleka schrieb, begann die Präsidentin der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Gesine Schwan, bei der diesjährigen feierlichen Verleihung des Viadrina-Preises an Adam Michnik am gestrigen Donnerstag auf Polnisch und Deutsch ihre Laudatio auf den Preisträger.

    Mit dem Preis werden alljährlich Persönlichkeiten geehrt, die sich um die deutsch-polnischen Beziehungen verdient gemacht und Vorbildwirkung für die junge Generation im Prozess der europäischen Einigung haben. Als erster erhielt im vergangenen Jahr Karl Dedecius den Viadrina-Preis. Ins Leben gerufen wurde der Preis von Claus Detjen, dem ehemaligen Herausgeber und Chefredakteur der "Märkischen Oderzeitung" und jetzigen Vorsitzenden des Kuratoriums des Uni-Förderkreises. Detjen zeigte in seiner Begrüßungsrede in der Darstellung eines virtuellen Films Szenen des Alltags auf, in denen die deutsch-polnische Zusammenarbeit noch im Argen liegt, beispielsweise bei der Internet-Anfrage bei der Reiseauskunft der Deutschen Bahn, wo eine Preisauskunft für die Reise von Berlin nach Warschau noch nicht möglich ist.

    Adam Michnik bedankte sich tief berührt mit den Worten: "Der Preis der Universität Frankfurt hat für mich eine besondere Bedeutung. Diese an der Grenze errichtete Universität ist das sichtbare Zeichen der Rückkehr des polnischen und des deutschen Volkes ins demokratische Europa. Diese Grenze wurde jahrelang eine Freundschaftsgrenze genannt; in Wahrheit war sie ein Cordon sanitaire, ein Sicherheitsstreifen, der unsere zwei Völker trennte und entzweite. Dank der Demokratie und dieser Universität, die die demokratischen Werte pflegt, verbindet diese Grenze heute zwei Völker miteinander, die im 20. Jahrhundert der grausamen Erfahrung einer von der Kette gelassenen Geschichte ausgesetzt waren, und sie öffnet diese Völker füreinander."

    Etwa 350 Besucher aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft kamen von nah und fern, um die Preisverleihung an den Chefredakteur der größten polnischen Tageszeitung "Gazeta Wyborcza", den Historiker und Publizisten Adam Michnik mitzuerleben. Unter anderem weilte der emeritierte und mittlerweile wieder in Kalifornien lebende Rektor der Viadrina, Prof. Dr. Hans N. Weiler, unter den Gästen. Für ihr grenzübergreifendes Engagement und die Betreuung ausländischer Studierender der Viadrina wurden zwei studentische Gruppen (Spotkanie und Interstudies) ausgezeichnet. Für Themen mit wichtigen Aufschlüssen über die weitere Entwicklung der deutsch-polnischen Beziehungen wurde zwei Doktorandinnen (Katarzyna Stoklosa und Dagmara Jajesniak-Quast) der Preis für kritische Weiterarbeit verliehen. Die Viaphoniker, das Universitätsorchester Frankfurt (Oder), rahmten mit drei Duoeinlagen die Veranstaltung feierlich ein.


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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