Dem Institut für Sozialmedizin der Universität Magdeburg wurde vor kurzem der Förderpreis 2000 der Wilhelm Woort-Stiftung für Alternsforschung zuerkannt. Das Forschungsvorhaben widmet sich der Bewertung ambulanter und mobiler geriatrischer Rehabilitationsmaßnahmen durch RehabilitandInnen und ihre Angehörigen.
Die Rehabilitation bei alten, mehrfach erkrankten Patienten ist durch spezifische Anforderungen gekennzeichnet. Die Patienten sind in der Regel weniger belastbar als jüngere und das Rehabilitationsziel besteht nicht in einer beruflichen Wiedereingliederung, sondern in der Bewältigung von Alltagsvollzügen. Daher soll die Rehabilitation möglichst in der häuslichen Umgebung des alten Menschen erfolgen mit dem Ziel, erneute stationäre Aufenthalte in Krankenhäusern und die Entstehung von Pflegebedürftigkeit zu vermeiden bzw. zu verzögern. Es werden daher Bemühungen unternommen, ambulante und mobile (zugehende) Rehabilitationsprogramme wohnortnah zu entwickeln. Unter dieser Zielsetzung werden seit Anfang 1999 im nördlichen Sachsen-Anhalt ein mobiles geriatrisches Rehabilitationsteam (Klinik und Tagesklinik der Pfeifferschen Stiftungen Magdeburg-Cracau) und die kooperative ambulante Rehabilitation durch ein interdisziplinäres Team unter Leitung niedergelassener Vertragsärzte (Ambulanter Geriatrischer Rehakomplex Schönebeck) in einem Modellvorhaben nach § 63 SGB V erprobt. Dieser Implementationsversuch wird durch das Institut für Sozialmedizin der Otto-von-Guericke-Universität wissenschaftlich begleitet. Die Evaluation sieht u.a. einen kontrollierten Vergleich beider Einrichtungen mit einer Vergleichsregion (Stendal-Tangermünde) vor, in der noch keine ambulanten oder mobilen Reha-Maßnahmen zur Verfügung stehen.
In einer ergänzenden Untersuchung möchten die Magdeburger Wissenschaftler nun erfassen, wie Betroffene und deren Angehörige die ambulanten und die mobilen geriatrischen Rehabilitationsmaßnahmen als Behandlungsangebote bewerten. Durch die unterschiedlichen Organisationsformen ergeben sich für RehabilitandInnen und Angehörige unterschiedliche Anforderungen, die zu subjektiv differenzierten Wahrnehmungs- und Bewertungsmustern führen können.
Mit diesem Forschungsvorhaben haben sich die Sozialmediziner erfolgreich um den Förderpreis 2000 der Wilhelm Woort-Stiftung für Alternsforschung beworben. Die Untersuchung in Form von Leitfadeninterviews soll bis zum Sommer nächsten Jahres abgeschlossen sein. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse aus der Perspektive der RehabilitandInnen und der Angehörigen werden in Empfehlungen für eine Weiterentwicklung des derzeitigen Modellvorhabens eingehen.
Nähere Auskünfte erteilen gern: Prof. Dr. Bernt-Peter Robra, M.P.H. und Dipl.-Soz. Matthias Meinck, Institut für Sozialmedizin, Tel. 0391/532 8043,
e-mail: bernt-peter.robra@medizin.uni-magdeburg.de. bzw. matthias.meinck@medizin.uni-magdeburg.de.
Im Internet unter http:// www.med.uni-magdeburg.de/fme/institute/ism/.
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Research projects
German
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