Rom, 20. Februar
Eine sich rasch ausbreitende Rinderseuche bedroht die Viehherden in Brasilien und Bolivien. Wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) heute mitteilte, drohe die Tierkrankheit "Trypanosomiasis" auch auf Paraguay, Uruguay und Argentinien überzugreifen.
"Trypanosomiasis" verursacht bei Tieren hohes Fieber, führt zu Blutarmut sowie Frühgeburten und endet meistens tödlich. Normalerweise kommt die Krankheit nur in Afrika vor, wo sie durch die Tsetse-Fliege übertragen wird. Da es die Tsetse-Fliege in Lateinamerika aber nicht gibt, ist bislang unklar, wie sich die Tiere dort infizieren konnten. Die FAO vermutet, dass die Seuche durch andere Insekten übertragen wird; Viehtransporte förderten zudem die Verbreitung.
"Trypanosomiasis" wurde zu Beginn des Jahrhunderts über Französisch-Guayana nach Lateinamerika, besonders in die Andenregion, eingeschleppt. Erst in den vergangenen Jahren gelang es der Seuche, begünstigt durch den Strassenbau im Amazonasgebiet, auch auf Brasilien überzugreifen. Betroffen sind jetzt vor allem die Pantanal-Region in Südbrasilien, mit einem Rinderbestand von rund vier Millionen Tieren und das Santa Cruz Department in Bolivien mit rund 1,6 Millionen Tieren.
In einigen Herden seien bereits bis zu vierzig Prozent der Tiere an "Trypanosomiasis" erkrankt, so die FAO. Die Seuche breite sich in Brasilien täglich um mehr als einen Kilometer aus. Gefahr bestehe auch für die grossen Rinderfarmen in Paraguay, Uruguay und Argentinien.
Die FAO hat ein Expertenteam nach Brasilien, Bolivien und Paraguay entsandt, um die Regierungen und Bauern bei der Bekämpfung der Krankheit zu unterstützen. Es wird von Dr. Martin Hall, dem Leiter der Abteilung für Veterinärwesen, Medizin und Entomologie des Britischen Museums in London geleitet.
Criteria of this press release:
Biology, Environment / ecology, Information technology, Oceanology / climate
transregional, national
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