Die Forschungsgruppe " Investor Relations und Rating für KMU" des Fachgebiets Finanzwirtschaft/Investition der TU Ilmenau stellt seit Anfang September 2007 auf ihrer Homepage einen erweiterten Rating-Check zur kostenfreien Nachnutzung bereit. Dieser MWI-Rating-Selbstcheck mit Unternehmenskennwerten ermöglicht Anwendern sowohl eine qualitative Einschätzung ihres Unternehmens bezüglich der Managementqualität, der Wirtschaftlichkeit und der Innovationsstärke als auch eine quantitative Bewertung mit Daten aus der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlust-Rechnung.
    Die qualitative Einschätzung des Unternehmens beginnt mit der Managementbewertung. Sie stützt sich auf die Beantwortung von Fragen durch den Unternehmer aus den Kriteriengruppen Geschäftsführung sowie Personal, Geschäftsplanung, Marktorientierung  und Jahresabschluss. Die  Wirtschaftlichkeits-bewertung beurteilt die  Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage, die leistungswirtschaftliche Situation, die Planungsrechnungen  und die Kostenpolitik im Unternehmen. Die Innovationstätigkeit  wird bezüglich der Innovationsfähigkeit, des  Innovationsmanagements, der Markt- und Wettbewerbsorientierung und der Innovationswirkungen bewertet.
Die konkreten Antworten/Zuordnungen im qualitativen MWI-Rating-Selbstcheck führen über eine Hochrechnung zum Ausweis eines Ratingprädikats für das Unternehmen.  Dieses Ratingprädikat  drückt die Stärken bzw. Schwächen des Unternehmens differenziert für die Merkmale Management,  Wirtschaftlichkeit  und  Innovation mit den vier  Buchstaben A (gut), B (ausreichend), C (bedingt ausreichend)  und D (nicht ausreichend) aus. Weiterhin erfolgt eine Umrechnung  des MWI-Ratingprädikats auf die IFD-Ratingmasterskala. Damit wird eine  Vergleichbarkeit mit internen Ratings von Banken und Sparkassen  ermöglicht. 
Die quantitative Bewertung  innerhalb des Ratingchecks mit Unternehmenskennwerten  stützt sich auf Auswertungen  von 23 Unternehmenskennwerten. Aus der  Bilanz  werden 10 Positionen ausgewertet. Dazu  gehören u.a. das Eigenkapital des laufenden Jahres und des Vorjahres, die langfristigen Verbindlichkeiten und das Umlaufvermögen. Aus der Gewinn- und Verlustrechnung werden 7 Angaben ausgewertet, z.B. der Umsatz und der Jahresüberschuss des laufenden Jahres und des Vorjahres sowie der Zinsaufwand. Die 6 zusätzlichen Angaben  beziehen sich u.a. auf die Branche, den Absatzschwerpunkt und die Beteiligungsfinanzierung. 
Die quantitative Analyse der 23 Unternehmenskennwerte erfolgt unabhängig vom MWI-Rating-Selbstcheck (qualitativ). Die Auswertung basiert auf Untersuchungen der KfW-Bankengruppe. Dabei ging des darum, den Einfluss finanzieller Kennziffern und anderer Faktoren auf die Insolvenzwahrscheinlichkeit kleiner und mittlere Unternehmen (KMU) auszuweisen. Als zusammenfassendes Auswertungsergebnis  der quantitativen Bewertung wird ein Prozentsatz der Ausfallwahrscheinlichkeit ausgewiesen. 
Die  "Buchstaben und Prozentsätze" des Auswertungsergebnisses des Rating-Selbstchecks  werden bei Unternehmern kaum zu unmittelbaren Handlungen führen. Dagegen können die umfassenden sachlichen Beurteilungen im mehrseitigen Auswertungsprotokoll dem Unternehmer und dem Management  wichtige Hinweise zur Verbesserung der Führungstätigkeit  geben.  Im Auswertungsprotokoll der qualitativen Bewertung werden die neun größten Schwachstellen/Defizite der Managementqualität, der Wirtschaftlichkeit und der Innovationsstärke des  Unternehmens ausgewiesen. Dafür ein Beispiel: Bei der Beurteilung des Innovationswirkungen im Unternehmen  wird u.a. bewertet: Wie erfolgt die Planung des Markteintrittzeitpunktes (MEZP) für neue Produkte? Die  Unternehmenspraxis soll sein: Der Termin für den MEZP liegt geschätzt vor. Damit  erreicht das Unternehmen aber nur 60 % vom Bestwert. Diese Aussage findet man dann im Auswertungsprotokoll. Der Bestwert wäre: Der Termin des MEZP wird begründet festgelegt. Mit den Geschäftspartnern sind Abnahmegarantien vertraglich vereinbart. Die  Innovationswirkungen wären auch höher als im Beispiel zu bewerten, wenn der Termin für den MEZP  begründet auf ein bestimmtes Datum festgelegt wird.
Im Auswertungsprotokoll der quantitativen Bewertung werden 20 Kennwerte/Aussagen zur  Unternehmenssituation im Vergleich zu Durchschnittswerten aus den Untersuchungen der KfW-Bankengruppe angeboten. Zuerst werden 8 Kennziffern verglichen, z.B. die Eigenkapitalquote, die Umsatzrendite, die Sachanlagenquote. Es folgen   12 weitere  beschreibende Sachverhalte zur Unternehmenssituation.  Dabei handelt es sich um solche  Sachverhalte wie: die Sachanlagen sind mit langfristigen Mitteln gedeckt, im laufenden Jahr stiegen die Umsatzerlöse, Absatzschwerpunkt ist der regionale Markt. 
Kontakt/Information: 
Dr. Bernd Lindemann, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Fachgebiet Finanzwirtschaft/Investition, Forschungsgruppe Investor Relations und Rating für KMU. e-mail: bernd.lindemann@tu-ilmenau.de
    
http://www.tu-ilmenau.de/fin-rsc.
    Criteria of this press release: 
     
     Economics / business administration
     transregional, national
     Research results, Transfer of Science or Research
 German  
    

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