Religionspädagogen der Universität Jena bauen Textarchiv auf und machen es online zugänglich
Jena (11.09.07) Wenn Wissenschaftler oder Studenten heute Fachliteratur lesen, dann tun sie das längst nicht mehr nur in Form von Büchern oder Zeitschriften. Immer häufiger wird das gesammelte Wissen in online-Datenbanken zur Verfügung gestellt. "Im Bereich der deutschsprachigen Bildungsgeschichte etwa gibt es mit den ,Scripta Paedagogica Online' einen virtuellen Bücherschrank, der inzwischen zu einem unentbehrlichen Hilfsmittel für Forschung und Lehre geworden ist", sagt Prof. Dr. Michael Wermke von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Für sein eigenes Fachgebiet aber - die Religionspädagogik - stand ein solches Hilfsmittel bislang nicht zur Verfügung.
Deshalb verfolgen der Religionspädagoge und sein Mitarbeiter David Käbisch seit Anfang dieses Jahres ein Projekt, das den Aufbau eines online-Textarchivs zur Geschichte der evangelischen Religionspädagogik zum Ziel hat. Dieses soll allen Interessierten frei zugänglich sein. Jetzt haben die Wissenschaftler auf den Internetseiten des Fachbereiches Religionspädagogik der Theologischen Fakultät der Jenaer Universität die ersten sechs Bände der "Zeitschrift für den evangelischen Religionsunterricht" frei geschaltet.
Das Projekt beschränkt sich zunächst auf eine Auswahl gedruckter Zeitschriften aus der Zeit zwischen 1890 bis 1933. "Diese Einschränkung ergibt sich aus dem Erscheinungsverlauf der ,Zeitschrift für den evangelischen Religionsunterricht', die wie kaum ein anderes Periodikum die Dynamik der Fächerdifferenzierung, die Professionalisierung des Religionslehrerberufs und die Entwicklung pädagogischen und theologischen Wissens spiegelt", erläutert Projektleiter Wermke.
Als zweite Zeitschriftenreihe haben die Jenaer Religionswissenschaftler die "Monatsblätter für den evangelischen Religionsunterricht" ausgewählt, die in der Zeit von 1908 bis 1932 erschienen. "Die Monatsblätter avancierten zum wichtigsten Publikationsorgan des 1911 in Jena gegründeten Bundes für die Reform des Religionsunterrichts", erläutert David Käbisch. Damit dokumentierten die ausgewählten Zeitschriften die "Gründerzeit" der evangelischen Religionspädagogik. "Hatten bis 1890 vor allem pädagogische Zeitschriften Themen an der Schnittstelle von Theorie und Praxis auch der Religionspädagogik kommuniziert, sind die neuen Zeitschriften Ausdruck eines neuen beruflichen Selbstverständnisses, das zugleich die Differenzierung der akademischen Wissenschaften widerspiegelt und diese vorantrieb", macht Prof. Wermke deutlich. "Das Projekt eröffnet uns erstmals die Möglichkeit, ein wichtiges Kapitel der deutschen Wissenschaftsgeschichte aufzuarbeiten."
In Abständen von zwei bis drei Wochen wollen die Jenaer Religionspädagogen nun jeweils einen weiteren Band in die Datenbank einstellen und so öffentlich zugänglich machen.
Kontakt:
Prof. Dr. Michael Wermke / David Käbisch
Theologische Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Fürstengraben 6, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 941151
E-Mail: Michael.Wermke[at]uni-jena.de
http://www.uni-jena.de/RP_Zeitschriften_online.html
http://www.uni-jena.de
Criteria of this press release:
Philosophy / ethics, Religion, Teaching / education
regional
Research projects, Scientific Publications
German
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