Immer mehr Menschen in Deutschland leiden unter Parodontitis, einer häufigen Ursache für Zahnverlust. Doch auch Implantate sind durch Zahnbettentzündungen und Knochenabbau in Gefahr. Daher steht die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie unter dem Motto "Der gelockerte Zahn - das gefährdete Implantat". Vom 27. bis 29. September diskutieren Zahnärzte im ehemaligen Bundestag über Prävention und aktuelle Therapieverfahren für den Zahn- und Implantaterhalt. Die Organisatoren rechnen mit etwa 1.000 Teilnehmern.
Auslöser für eine Parodontitis sind bakterielle Zahnbeläge, die zunächst zu einer Zahnfleischentzündung führen. Diese Entzündung kann sich jedoch auf den Zahnhalteapparat und den Kieferknochen ausdehnen. Laut der vierten Deutschen Mundgesundheitsstudie hat die Verbreitung der Parodontitis deutlich zugenommen. Jeder fünfte deutsche Erwachsene hat eine so weit fortgeschrittene Parodontitis, dass der Erhalt der Zähne gefährdet ist. Als Konsequenz ist jeder dritte Deutsche im Alter von 64 bis 75 Jahren in mindestens einem Kiefer völlig zahnlos. "Dies ist für ein fortschrittliches und hoch zivilisiertes Land nicht akzeptabel und bedeutet, dass die Rahmenbedingungen für die Parodontitisforschung sowie für die Patientenversorgung deutlich verbessert werden müssen", sagt Kongresspräsident Professor Dr. Dr. Søren Jepsen, Direktor der Poliklinik für Parodontologie, Zahnerhaltung und Präventive Zahnheilkunde des Universitätsklinikums Bonn
Von Parodontitis betroffene Zähne werden heutzutage immer häufiger durch künstliche Zahnwurzeln (Implantate) ersetzt, die in den Kieferknochen eingebracht werden und auf denen Zahnersatz verankert wird. Allein die Anzahl der im vergangenen Jahr in Deutschland gesetzten Implantate wird auf mehrere Hundertausend geschätzt, und die jährliche Zuwachsrate soll bei 15 bis 20 Prozent liegen. "Es wird häufig vergessen, dass eine Parodontitis in den meisten Fällen sehr erfolgreich behandelt werden kann", betont Prof. Dr. Ulrich Schlagenhauf, der amtierende Präsident der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie. "Unterbleibt diese Behandlung und werden stattdessen Implantate eingesetzt, können auch diese langfristig durch eine Knochenentzündung gefährdet sein. Das Implantat ist zwar eine sehr wertvolle Ergänzung unserer Therapiemöglichkeiten, aber keinesfalls die stets pflegeleichtere oder robustere Alternative zu einem natürlichen Zahn."
Weitere Informationen gibt es unter http://www.dgparo.de/
Kontakt für die Medien:
Professor Dr. Dr. Søren Jepsen
Direktor der Poliklinik für Parodontologie, Zahnerhaltung und Präventive Zahnheilkunde des Universitätsklinikums Bonn
Telefon: 0228/287-22480
E-Mail: jepsen@uni-bonn.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).