Biochemiker der Universität Jena auf internationaler Konferenz mit Preis für bestes Poster geehrt
Jena (25.09.07) Robert Kob von der Friedrich-Schiller-Universität Jena erforscht ein Alien. Nein, nein - keine extraterrestrische Lebensform. Der Biochemiker nimmt ein Eiweiß dieses Namens unter die Lupe. ",Alien' kommt in vielen menschlichen Zellen und Geweben vor und ist z. B. an der Regulation von Hormonrezeptoren der Zellkerne beteiligt", beschreibt Kob "sein" Eiweiß. Der Jenaer Wissenschaftler, der am Institut für Humangenetik und Anthropologie derzeit an seiner Doktorarbeit schreibt, ist für die Präsentation von Forschungsergebnissen zur Wechselwirkung von "Alien" mit anderen Eiweißen kürzlich mit einem Posterpreis ausgezeichnet worden. Auf der internationalen Konferenz "Proteomics Europe" in Amsterdam erhielt der 25-Jährige den Preis für sein Poster "Detection of protein-protein interactions of the corepressor Alien".
Kob hat darauf gezeigt, wie "Alien" etwa bei der Regulation des Zellzyklus, der Genaktivität und der DNA-Schadensreparatur mit anderen Eiweißen interagiert und möglicherweise dadurch eine Schlüsselfunktion besitzt. Für diese Untersuchungen nutzte er eine Methode, die in der Arbeitsgruppe von PD Dr. Ferdinand von Eggeling in der Core Unit Chip Application (CUCA) am Institut für Humangenetik und Anthropologie entwickelt wurde. "Vorteil unserer Methode ist, dass wir die Eiweiß-Wechselwirkungen unter natürlichen Bedingungen untersuchen können", so Kob. Bei den sonst üblichen Techniken müssten die zu untersuchenden Eiweiße zuvor künstlich vermehrt werden, was die Messergebnisse erheblich beeinträchtigten kann. Bei der neuen Analysemethode kommen spezielle Kügelchen, so genannte Beads, zum Einsatz. Sie sind mit Antikörpern versehen und fischen damit das gewünschte Eiweiß aus der Untersuchungslösung. Anschließend lassen sich die gebundenen Moleküle mit einem hochempfindlichen Massenspektrometer analysieren.
Die humane Form von "Alien" wurde 1999 von Prof. Dr. Aria Baniahmad entdeckt. Der Professor für Molekulargenetik der Jenaer Universität hatte Krebszellen der Prostata untersucht. Im Moment arbeiten die Wissenschaftler des Instituts für Humangenetik und Anthropologie an der Charakterisierung dieses Eiweißes. Welche konkrete Rolle das "Alien" in Krebszellen spielt, ist noch nicht bekannt. "Wenn wir über ,Alien' genau Bescheid wissen, lassen sich Ansatzpunkte für neue Therapien finden", erwartet Robert Kob. Ein interessanter Aspekt ist bereits jetzt bekannt: "Alien" gehört zu einem Eiweiß-Komplex, dessen Aktivität durch das Gewürz Kurkuma vermindert wird. Diese Wirkung des Gelbwurzes (Curcuma longa) ist klinisch bereits bekannt. Der zugrunde liegende Mechanismus, weshalb Kurkuma-Verzehr das Krebsrisiko senken kann, muss jedoch erst noch gefunden werden. Die Erkenntnisse der Jenaer Wissenschaftler liefern dazu jetzt erste Anhaltspunkte.
Kontakt:
Robert Kob
Institut für Humangenetik und Anthropologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Kollegiengasse 10, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 935519
E-Mail: Robert.Kob[at]mti.uni-jena.de
Preisträger Robert Kob von der Universität Jena.
Foto: privat
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Criteria of this press release:
Biology, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
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German
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