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07/09/2000 22:22

José Carreras Forschungseinheit eingeweiht

Dr./M.A. Rudolf F. Dietze Präsidialabteilung, Bereich Kommunikation & Marketing
Universität Regensburg

    José Carreras weiht Forschungseinheit am
    Klinikum der Universität Regensburg ein

    Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V. finanziert neue Forschungen in der Abteilung Hämatologie & Internistische Onkologie am Klinikum der Universität Regensburg

    Mit einem Festakt weihte José Carreras am 6. Juli eine neue Forschungseinheit am Klinikum der Universität Regensburg ein. Die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V. (DJCLS) hatte der Abteilung Hämatologie & Internistische Onkologie 1,8 Mio. DM zur Verfügung gestellt und finanziert die Errichtung des Forschungskomplexes und eine Stiftungsprofessur für fünf Jahre. Seit rund einem Jahr arbeitet die Wissenschaftlergruppe an der Entwicklung eines Impfstoffes gegen Blutkrebs. Dieses Jubiläum nahm der Startenor zum Anlaß, um die Forschungseinheit zu besichtigen und sich über den Verlauf der Forschungstätigkeit zu informieren.

    Die Forschungsarbeit in Regensburg:
    Impfung zur Unterstützung klassischer Therapieformen
    Die Wissenschaftlergruppe an der José Carreras Forschungsein-heit in Regensburg untersucht die Möglichkeiten, die die körper-eigene Immunabwehr bei der Bekämpfung des Blutkrebses bie-tet. Ziel der Forschung ist es, eine Behandlungsmethode zu ent-wickeln, die im Fall von minimalen Resterkrankungen nach einer Transplantation oder bei einem Rückfall wirksam eingesetzt wer-den kann.

    Im Rahmen der Forschung werden spezifische Immunzellen aus Blut- oder Knochenmarkszellen des Patienten im Brutschrank ge-züchtet und gegen seine eigenen bösartigen Zellen aktiviert. An-schließend geben die Ärzte die behandelten Immunzellen über eine Transfusion in den Körper des Patienten zurück.

    Bei den im Zentrum der Forschung stehenden Zellen handelt es sich um sogenannte dendritsche Zellen. Sie sind essentielle Be-standteile der menschlichen Immunabwehr und finden sich vor allem an Haut und Schleimhäuten. Die dendritschen Zellen neh-men fremde oder veränderte körpereigene Stoffe auf. Sie kenn-zeichnen diese Substanzen (Antigene) als fremd und transpor-tieren sie wie Boten an den nächstgelegenen Lymphknoten. Dort lösen sie den Prozess der körpereigenen Immunabwehr aus. Die-sen Vorgang bezeichnet man als Antigenpräsentation.

    Ein Auslöser offeriert zwei Forschungsansätze
    Diese antigenpräsentierende Funktion der dendritschen Zellen weiß das Regensburger Forschungsteam effektiv einzusetzen. Es erprobt zwei unterschiedliche Methoden: Im ersten Forschungs-ansatz werden die Immunzellen mit tumor-typischen Eiweißmo-lekülen bestückt und in Form einer Impfung an den Patienten zurückgegeben. Die so manipulierten dendritschen Zellen lösen im Lymphknoten die Immunreaktion aus. Der Körper beginnt Killerzellen gegen den Krebs zu stimulieren und zu vermehren. Im Unterschied zum zweiten Ansatz leistet der Körper in diesem Fall den Großteil der Abwehrarbeit selbst.

    Bei der zweiten Variante nutzen die Mediziner die dendritischen Zellen, um spezifizierte Killerzellen im Reagenzglas zu züchten. Diese Zellen sind bereits dazu fähig, sich zu reproduzieren und den Krebs anzugreifen, bevor sie in den Körper des Patienten zurückgehen.

    Der Stand der Forschung
    Weltweit wird in ähnlichen Ansätzen an diesen neuen Therapie-konzepten geforscht. Die José Carreras Forschungseinheit in Re-gensburg arbeitet beispielsweise sehr eng mit Wissenschaftlern aus München, Mainz, Basel und Oxford zusammen. Im Rahmen von Projekten besteht ein reger Wissenstransfer. Darüber hinaus werden Mitarbeiter, Methoden und Reagenzien ausgetauscht. "Wir hoffen mit unseren umfangreichen Erfahrungen auf dem Gebiet der Tumorimmuntherapie der globalen Forschungsarbeit wichtige Impulse zu geben", so Professor Andreas Mackensen, Leiter der José Carreras Forschungseinheit. "Darüber hinaus ist es selbstverständlich unser Ziel, entscheidend zur Fortentwick-lung dieser Behandlungsmethode beizutragen."

    Am Universitätsklinikum Regensburg werden zur Zeit ausschließ-lich allogene Knochenmarkstransplantationen bei erwachsenen Patienten durchgeführt, die an Leukämie oder Lymphom erkrankt sind. Ihnen ist eines gemeinsam: Sie galten als gesund und er-litten einen Rückfall oder ihr Körper spricht auf die Knochen-markstransplantation nicht an. Diese Patienten setzen ihre Hoff-nung in die Erfolge der weltweiten Forschung. An der José Car-reras Forschungseinheit werden deshalb bereits intensive Vor-bereitungen getroffen, damit die junge Wissenschaftlergruppe erste klinische Studien für die Immuntherapie nach einer alloge-nen Knochenmarkstransplantation durchführen kann. Mögliche Ergebnisse aus dieser Forschungsarbeit sollen aber nicht nur auf die unterschiedlichen Formen der Leukämie Anwendung finden, sondern auch im Kampf gegen solide Tumore zum Einsatz kom-men.
    Das Klinikum der Universität Regensburg auf einen Blick:
    Die Universitätsklinik Regensburg ist eine der modernsten Kliniken der Bundesrepublik und dient der medizinischen Versorgung der Region Nordostbayern (Oberpfalz und Nie-derbayern). Gleichzeitig steht sie der Medizinischen Fakultät der Universität Regensburg für Forschung und Lehre zur Verfügung. Das Klinikum hält für die Patientenversorgung 804 Betten sowie 12 Dialyseplätze bereit. 1999 waren insgesamt rund 3.000 Mitarbeiter beschäftigt. Derzeit sind 1.127 Studenten der Human- und Zahnmedizin immatrikuliert. Neben der Krankenversorgung auf der höchsten Versorgungsstufe zählt die Universitäts-klinik die Ausbildung der Studenten auf höchstem Niveau sowie eine international re-nommierte Forschungsarbeit zu ihren Kernaufgaben. Der Klinik sind eine Reihe von In-stituten und Zentren für medizinische Spezialgebiete angegliedert.

    Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V.:
    1987 erkrankte José Carreras überraschend an Leukämie. Nach langwierigen Behandlun-gen inklusive einer Knochenmarktransplantation gelang es dem spanischen Tenor die Krankheit zu besiegen. Seit dieser Zeit widmet sich José Carreras mit vollem Einsatz dem Kampf gegen die Leukämie. 1988 gründete er die "Fundación Internacional José Carreras para la Lucha contra la Leucemia" mit Sitz in Barcelona, und im Laufe der Jahre weitere Stiftungen in den USA und der Schweiz. 1995 schließlich wurde die "Deutsche José Car-reras Leukämie-Stiftung e.V." (DJCLS) ins Leben gerufen. Alle Stiftungen von José Car-reras verfolgen gemeinsam das Ziel, die Leukämie zu bekämpfen und Leukämiekranken in aller Welt zu helfen. Zweck des Vereins ist die Förderung des öffentlichen Gesund-heitswesens und die Förderung von Wissenschaft und Forschung im Bereich der Be-kämpfung und Behandlung von Leukämie.

    Weitere Informationen:

    Klinikum der Universität Regensburg
    Cordula Heinrich
    Franz-Josef-Strauß-Allee 11
    93042 Regensburg
    Tel.: 0941-944-5734
    Fax: 0941-944-5989
    cordula.heinrich@klinik.uni-regensburg.de
    www.klinik.uni-regensburg.de

    Presse
    Maisberger & Partner
    Daniela Kroboth
    Kirchenstr. 17 c-d
    81675 München
    Tel.: 089-41 95 99-55
    Fax: 089-41 95 99-12
    daniela.kroboth@maisberger.com
    www.maisberger.com

    Deutsche José Carreras
    Leukämie-Stiftung e.V.
    Elisabeth Schaetz
    Arcisstr. 61
    80801 München
    Tel.: 089-272 90 40
    Fax: 089-272 90 444
    presse@carreras-stiftung.de
    www.carreras-stiftung.de


    More information:

    http://www.carreras-stiftung.de


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    Die Universität Regensburg verlieh José Carreras ihre Verdienstmedaille BENE MERENTI
    Die Universität Regensburg verlieh José Carreras ihre Verdienstmedaille BENE MERENTI

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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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