S p e r r f r i s t: Freitag, 28. September 2007, 23:00 MESZ
Für seine Forschungen über die genetischen Ursachen des Bluthochdrucks und damit verbundene Organschäden hat der Herz-Kreislauf-Forscher und Nierenspezialist Prof. Friedrich C. Luft in Tuscon, Arizona, USA, den Novartis Award for Hypertension Research erhalten. Der Preis ist mit 20 000 Dollar dotiert und die bedeutendste Auszeichnung auf dem Gebiet des Bluthochdrucks, den die American Heart Association zusammen mit dem Schweizer Pharmakonzern Novartis jährlich vergibt. Prof. Luft ist Direktor des Experimental and Clinical Research Center (ECRC), das die Charité - Universitätsmedizin Berlin und das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch gemeinsam aufbauen.
In Zusammenarbeit mit Forschern des MDC Berlin-Buch hatte Prof. Luft unter anderem bei einer Familie in der Türkei entdeckt, dass eine bestimmte Genregion auf Chromosom 12 die Anfälligkeit für Bluthochdruck erhöht. Auf die Spur dieser Familie waren die Forscher aus Berlin durch Prof. Nihat Bilginturan von der Universität Ankara gestoßen. Er war auf die Familie aufmerksam geworden, weil die erkrankten Familienmitglieder zusätzlich zum Bluthochdruck verkürzte Finger und Zehen haben. Bei gesunden Verwandten jedoch sind Finger und Zehen vollständig ausgebildet.
Prof. Luft erhielt die Auszeichnung auch für weitere Studien im Bereich des Bluthochdrucks. In einer Forschungsarbeit, die bereits 30 Jahre zurückliegt, untersuchte er die Auswirkungen des Konsums unterschiedlicher Mengen Salz auf die Niere, die unter anderem als Blutdruckregulator fungiert. Die Studie ergab, dass es keinen Zusammenhang zwischen Salzkonsum und Bluthochdruck gibt. So arbeitete die Niere bei Probanden, die eine Messerspitze Salz zu sich genommen hatten, genauso gut, wie bei denjenigen, die 83 Gramm Salz bekommen hatten, was in etwa sechs Esslöffeln Salz entspricht.
Friedrich Luft wurde 1942 in Berlin geboren und wuchs in den USA auf, wo er zunächst Zoologie und später Medizin studierte. Von 1975 bis 1989 war er Professor an der Abteilung für Nierenheilkunde (Nephrologie) und Intensivmedizin an der Indiana University School of Medicine in Indianapolis.
Nach einem Forschungsaufenthalt an der Universität Heidelberg (1984-1986) kehrte Prof. Luft, der amerikanischer Staatsbürger ist, zunächst in die USA zurück. 1989 nahm er einen Ruf an die Universität Erlangen-Nürnberg an. 1992 ging er nach Berlin-Buch an die heutige Charité Universitätsmedizin Berlin. Er ist dort Leiter der Abteilung Nephrologie, Genetik, Bluthochdruck.
An dem damals neugegründeten MDC leitet er außerdem bis heute eine Forschungsgruppe. Das MDC gehört zur Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Weiter ist Prof. Luft Chef der Abteilung Innere Medizin/Nephrologie am Helios Klinikum Berlin-Buch.
Prof. Luft erhielt zahlreiche Ehrungen im In- und Ausland, darunter im Jahre 2001 den Preis der Helmut und Ruth Lingen Stiftung (Köln) und den Richard Bright Award der Amerikanischen Gesellschaft für Bluthochdruck (ASH, 2004) sowie die Ehrendoktorwürde der Universität von Pecs in Ungarn. 2002 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt. Er ist der dritte Bluthochdruckforscher aus Deutschland, der den Novartis-Preis erhält. Vor ihm hatten Prof. Detlev Ganten (1992, damals Ciba Award) und Prof. Franz Gross (1969, damals Stouffer Prize) die Auszeichnung erhalten.
Barbara Bachtler
Pressestelle
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch
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e-mail: presse@mdc-berlin.de
http://www.mdc-berlin.de/ueber_das_mdc/presse/index.htm
http://www.mdc-berlin.de/ueber_das_mdc/presse/pressemitteilungen/1996/00215c_.ht...
http://www.americanheart.org
<http://www.americanheart.org/presenter.jhtml?identifier=3003722 (Past Winners)>
Novartispreisträger Prof. Friedrich Luft
(Photo: David Ausserhofer/Copyright: MDC)
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Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Personnel announcements, Research results
German
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