Zum Mitglied der "Finnischen Akademie der Wissenschaft und Literatur" wurde kürzlich der Rostocker Theologieprofessor Dr. Hermann Michael Niemann gewählt. Niemann lehrt an der Rostocker Universität Altes Testament. Sein Forschungsgebiet umfaßt die religiöse, politische und sozioökonomische Geschichte des antiken Syrien-Palästina mit Bezug auf das biblische Israel. Auf seinem zweiten Forschungsgebiet, der Biblischen Archäologie, knüpft er an eine Pionierarbeit vom Anfang des 20. Jahrhunderts an, als der gebürtige Mecklenburger und Rostocker Theologieprofessor Ernst Sellin als erster deutscher Bibelwissenschaftler durch eigene Ausgrabungen in Palästina (Taanach bei Megiddo, Jericho, Sichem) die Auslegung biblischer Texte mit historisch-archäologischen Analysen verband.
Niemann hat in den neunziger Jahren westlich von Jerusalem und in Galiläa archäologische Drittmittel-Projekte initiiert. Zur Zeit beteiligt er sich an einer Groß-Ausgrabung in Megiddo zusammen mit der Universität Tel Aviv sowie der Pennsylvania State University/USA. Ein viertes Drittmittel-Projekt in Süd-Israel befindet sich in der Phase der Antragstellung.
Die "Finnischen Akademie der Wissenschaft und Literatur" würdigt mit der Wahl von Prof. Niemann zum "Foreign Member of the Academy" aber nicht nur seine wissenschaftlichen Initiativen und Arbeiten. Seine Wahl in die Akademie als zweiter deutscher Alttestamentler neben dem Göttinger Ordinarius für Altes Testament, Prof. Dr. Rudolf Smend D. D., beruht auch auf seinen mehr als zwanzigjährigen Bemühungen um eine engere Zusammenarbeit zwischen finnischen und deutschen Wissenschaftlern, Studierenden und Fach-Institutionen. Zu diesen Kontakten hat Niemann durch Arbeitsbesuche in Finnland, als Gutachter und durch die Initiierung gemeinsamer wissenschaftlicher Vorhaben beigetragen.
Prof. Dr. Klaus Hock,
Dekan der Theologischen Fakultät
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Philosophy / ethics, Religion
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