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10/17/2007 11:29

Bilanz und Semestereröffnung: Uni Kassel entwickelt sich gut weiter

Ingrid Hildebrand Abt. Kommunikation und Internationales
Universität Kassel

    Sehr zufrieden mit der Entwicklung der Universität Kassel zeigte sich Universitätspräsident Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep anlässlich der Semestereröffnungs- und Bilanzpressekonferenz zum Start des Wintersemesters 2007/08. Als Indikatoren führte Postlep die bauliche Entwicklung mit der nun durch das Landesprogramm HEUREKA gesicherten Ausbauperspektive, die Zunahme von Drittmittel als Indiz für die Forschungsaktivitäten sowie die zunehmenden Erstsemesterzahl als Beleg der Studiengangsattraktivität der Universität Kassel an.

    Kassel. Sehr zufrieden mit der Entwicklung der Universität Kassel zeigte sich Universitätspräsident Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep anlässlich der Semestereröffnungs- und Bilanzpressekonferenz zum Start des Wintersemesters 2007/08. Als Indikatoren führte Postlep die bauliche Entwicklung mit der nun durch das Landesprogramm HEUREKA gesicherten Ausbauperspektive, die Zunahme von Drittmittel als Indiz für die Forschungsaktivitäten sowie die zunehmenden Erstsemesterzahl als Beleg der Studiengangsattraktivität der Universität Kassel an.

    "Wir planen die Hochschulentwicklung sehr systematisch", so Postlep mit Hinweis auf den Hochschulentwicklungsplan 2005 bis 2010. Eine Einschätzung, die eine exklusive Studie des Job- und Wirtschaftsmagazins karriere und des Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos bestätigt: Danach ist die Universität Kassel neben der FU Berlin und der TU Dresden eine der drei Hochschulen in Deutschland, die am unternehmerischsten denken und handeln.

    So werde an der Kasseler Uni etwa die Personalentwicklung zugunsten eines stärkeren wissenschaftlichen Mittelbaus konsequent verfolgt. Seit 1997 wurde der Generationenwechsel genutzt, um die Zahl der Professuren bisher von 345 auf 310 zurück zu führen und diese Stellen in den Mittelbau zu investiert. Im Jahr 2007 haben 15 neue Professoren ihren Dienst aufgenommen, 17 Professoren gingen in den Ruhestand. Insgesamt hat die Universität Kassel derzeit 282 besetzte Professoren- und zwei Juniorprofessorenstellen.

    Zugleich verschlankte sich die zentrale Verwaltung trotz zunehmender Aufgaben bei Einführung und Umsetzung von SAP, Umsetzung der kaufmännischen Buchführung, Umsetzung des Bologna-Prozesses, Einführung von Langzeitstudiengebühren und Studienbeiträgen von rund 300 Stellen auf 270 Stellen. Seit 1. Januar 2007 sind der Verwaltung der Universität Kassel zusätzliche 55 Mitarbeiter angegliedert - Mitarbeiter der Bezügestelle Hessischer Hochschulen und Forschungsanstalt Geisenheim (BHF).

    Das Präsidium stellt sich neu auf
    Nach knapp 19-jähriger Kanzler-Tätigkeit an der Uni Kassel ging Dr. jur. Hans Gädeke wegen Erreichens der Altersgrenze am 30. September in den Ruhestand. Sein Nachfolger Dr. jur. Robert E. Kuhn hat zum 1. Oktober sein Amt als Kanzler der Universität Kassel aufgenommen. Seit dem 1. Oktober hat die Uni Kassel auch einen neuen Vizepräsidenten: Prof. Dr.-Ing. Uwe Köhler ist Nachfolger des aus Altersgründen ausscheidenden Vizepräsidenten Prof. Dr. Ekkehart Frieling.

    Studierendenzahlen
    Positiv bewertet Präsident Postlep die Zahl der Erstsemester, die zum Wintersemester 2007/08 mit vorläufig rund 3550 um zehn Prozent angestiegen ist. "Wir hatten uns gesorgt, dass die Studienbeiträge in Hessen und die bundesweit abnehmende Studienbereitschaft auch in Kassel Wirkung zeigen könnten," führte Vize-Präsident Prof. Dr. Alexander Roßnagel weiter aus. Offensichtlich würde aber das Studienangebot der nordhessischen Hochschule weiterhin sehr gut angenommen - auch wenn die Gesamtzahl von 16654 auf voraussichtlich 16200 leicht abnehmen werde. Offensichtlich hätten sich höhere Semester angesichts der Einführung der Studienbeiträge entschlossen, vermehrt ihr Examen zu machen oder ihren beruflichen Weg ohne Abschluss zu suchen. Auffallend sei auch ein neuer 'Rekord`: Noch nie waren so viele Studierende beurlaubt wie im Wintersemester 2007/08. Mit etwa 1320 hat sich ihre Zahl im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht. Beurlaubte Studierende können zwar ihr Examen ablegen, müssen aber keine Studienbeiträge entrichten.

    Bologna-Prozess
    Die Universität Kassel hat seit 2004 ein Großteil der Studiengänge auf ein europäisches, modularisiertes Modell umgestellt. 83 Prozent der Kasseler Studiengänge sind bislang modularisiert, 43 Prozent auf Bachelor und Master umgestellt und davon die Hälfte akkreditiert. 2008 soll die Umstellung auf Bachelor und Master weitgehend abgeschlossen sein - mit Ausnahme der Lehramtsstudiengänge, die in Hessen noch mit dem Staatsexamen abgeschlossen werden müssen.

    Studienbeiträge
    Das Hessische Studienbeitragsgesetz verpflichtet Studentinnen und Studenten an hessischen Hochschulen, ab Wintersemester 2007/08 pro Semester 500 Euro Studienbeiträge zu zahlen. Danach erwartet die Uni Kassel Einnahmen von zehn bis elf Mio. Euro pro Jahr über Studienbeiträge. Die Universität Kassel hat mit vier Versprechen an ihre Studierenden zum Umgang mit den Studienbeiträgen für Aufmerksamkeit gesorgt: Transparenz, Sorge für gute Studienbedingungen, Beitragsbefreiung bei Bestleistungen im Hochschulzugangszeugnis (bis 1.9) und im Studium sowie die Schaffung zahlreicher zusätzlicher studentische Jobs an der Uni. Die versprochenen Maßnahmen sind beschlossen, viele davon bereits umgesetzt, andere laufen an. Ende Februar werden Berichte über den Verlauf der Maßnahmen sowohl aus den Fachbereichen als auch von den zentralen Projekten der Universität vorliegen. Eine externe Untersuchung zur Qualitätssicherung begleitet das Projekt. (siehe ausführliche PM +1 vom 17. Oktober 2007 im Anhang).

    Haushalt
    Im Jahr 2007 wurden die Landeszuweisungen von 114,9 Mio. Euro (2006: 108,6 Mio. Euro) erstmals nach der modifizierten Leistungsorientierten Mittelzuweisung (LOMZ) des Landes Hessen bemessen. Für den Haushalt 2008 werden 122,4 Mio. Euro erwartet, so Uni-Kanzler Dr. Robert Kuhn. Mit rund 30 Mio. Euro Drittmitteln, rund 122 Mio. Euro aus Mitteln des Landes Hessen und 10,5 Mio. Euro Studienbeiträge verfügt die Universität über ein Finanzpotenzial von jährlich auf etwa 163 Mio. Euro. Dazu kommen 11,0 Mio. Euro des Studentenwerks Kassel, also ein von der Universität ausgelöster Finanzzufluss in die Region von über 170 Millionen Euro im Jahr.

    Forschung
    Mit einem Drittmittelaufkommen von annähernd 30 Mio. Euro (Haushaltjahr 2006) sieht sich die Universität Kassel auf ihrem Weg in die Zukunft bestärkt. Im Bereich der Drittmittel hat eine Verdoppelung in den letzten sieben Jahren stattgefunden. Ziel der Universität ist es, 35 Mio. Euro Drittmittel jährlich zu erreichen. Universitätspräsident Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep: "Mit der stärker forschungsorientierten Umstrukturierung unserer Universität und der bereits eingeleiteten und weit fortgeschrittenen Personalumstrukturierung konnten wir eine Verstärkung des wissenschaftlichen Mittelbaus erreichen. Von dieser soliden Basis aus schauen wir optimistisch in die Zukunft". Gegenüber dem Vorjahr zeichnet sich für 2007 ein Anstieg von 15 Prozent ab.

    Zu den Forschungsmitteln tragen u.a. bei:

    - der DFG-Sonderforschungsbereich Transregio
    - die Koordination der DFG-Schwerpunktprogramme "Altersdiffernzierte Arbeitssysteme" und " Nachhaltiges Bauen mit ultrahochfestem Beton"
    - die Koordination großer EU-Projekte wie etwa "Ethical Dilemmas due to Prenatal and Genetic Diagnostics"
    - die Teilnahme an Exzellenz-Programmen wie dem Heisenberg-Stipendium
    - die Bildung einer Nachwuchsgruppe des Emmy Noether-Programms
    - die Einrichtung des DFG-Graduierten-Kolleg "Steuerung von Humus- und Nährstoffhaushalt in der ökologischen Landwirtschaft"

    Dass die wissenschaftliche Leistung der Universität auch zunehmend in der Region Kassel und Nordhessen wahrgenommen wird, zeigt etwa das Anwendungszentrum Metallformgebung in Baunatal, das im November 2007 eröffnet wird. Es wird als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fungieren.

    Das gilt auch für die Stiftungsprofessur Personal- und Changemanagement
    Sechs Unternehmen aus der Region Nordhessen (B. Braun Melsungen AG, K+S AG, RSE Planungsgesellschaft mbH, Kasseler Bank, Technoform Caprano und Brunnhofer GmbH & Co. KG und Verlag Dierichs GmbH & Co. KG) stiften der Universität Kassel und ihrer Management School (UNIKIMS) eine Professur für den Themenbereich Personal- und Changemanagement.

    Bauentwicklung
    "Mit der Zusage der Landesregierung, der Universität Kassel im Rahmen ihres Hochschulbauprogramms HEUREKA in den nächsten Jahren 200 Millionen Euro für ihre bauliche Entwicklung zur Verfügung zu stellen, stehen große strukturelle und organisatorische Herausforderungen für uns an", erläutert Uni-Präsident Postlep. Kernstück des Baukonzepts ist der Umzug der Fachbereiche und Einrichtungen von der Heinrich-Plett-Straße auf das ehemalige Gottschalkgelände am Campus 'Holländischer Platz'. Derzeit läuft ein städtebaulicher Wettbewerb für die Gestaltung des neuen Campus-Geländes.

    - Neubau Erziehungs-, Sprach- und Wirtschaftswissenschaften
    Am 12. September fiel der Startschuss für den Bau des auf 22 Mio. Euro veranschlagten Neubaus Erziehungs- und Sprachwissenschaften. Die zwei Baukörper an der Kurt-Wolters-Straße sollen durch den Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften und das Internationale Studienzentrum, sowie das Institut für Musik genutzt werden. Vom Wintersemester 2009/2010 an sollen dort insgesamt 6.600 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung stehen.
    - Heinrich-Plett-Straße
    Der Standort Heinrich-Plett-Straße wird schrittweise bis zum Jahr 2015 aufgegeben werden. Durch die langfristige Gebäudestilllegung wird zwar eine grundlegende Sanierung hinfällig, dennoch müssen im Gebäudeteil AVZ II dringende Sanierungs-, Umnutzungs- und Brandschutzmaßnahmen durchgeführt werden, um den Lehr- und Forschungsbetrieb bis 2015 aufrecht erhalten zu können. Die Umnutzungs- und Baumaßnahmen wurden im Jahr 2005 aufgenommen und werden voraussichtlich bis Ende 2009 abgeschlossen sein. Für die Restnutzung des AVZ in den nächsten zehn bis 15 Jahren sicherte das Finanzministerium der Hochschule insgesamt 6,4 Millionen Euro zu.
    - Institutsgebäude Sportwissenschaften an der Augesporthalle
    Das Institut für Sport und Sportwissenschaft soll künftig am Hauptstandort Damaschkestraße beheimatet sein. Geplant ist ein auf 2,3 Mio. Euro geschätzter Erweiterungsbau in einer Größenordnung von 800 qm.

    Entwicklungsziele 2008 ff
    Für das kommende Jahr plant die Universität Kassel, ihre Drittmittel auszuweiten. Sie wird sich dazu auch an der hessischen Exzellenzinitiative "Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz" (LOEWE) beteiligen. Beantragt sind ein LOEWE-Zentrum und zwei LOEWE-Schwerpunkte zu folgenden Themen:

    - LOEWE-Zentrum "Systemtechnik zur Energieversorgung aus regenerativen Ressourcen" (gemeinsam beantragt mit dem Institut für Solare Energieversorgungstechnik - ISET)
    - LOEWE-Schwerpunkte "Optimierung der Gesamtenergieeffizienz des mechatronischen Systems Kraftfahrzeug" und
    - "Werkstoff- und prozesstechnische Aspekte beanspruchungsangepasster Strukturen auf unterschiedlichen Längenskalen".

    Am 30. November 2007 wird über die Abgabe der Vollanträge entschieden, am 15. April startet die zweite Antragsrunde und am 30. Mai werden die Bewilligungen bekannt gegeben. Die Anträge werden vom Präsidium nachdrücklich als Element der weiteren Profil- und Schwerpunktbildung an der Universität unterstützt.
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    Info
    Universität Kassel
    Annette Ulbricht M.A.
    Kommunikation und Internationales
    tel (0561) 804 2474
    fax (0561) 804 7216
    e-mail ulbricht@uni-kassel.de


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    regional
    Science policy
    German


     

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