idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
07/25/2000 14:02

Neues BMBF-Projekt zur Problematik von Baggergut-Verklappungen in der Ostsee am IOW

Dr. Barbara Hentzsch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde

    Am 1. Juni startete ein neues BMBF-Verbundprojekt mit dem Thema "Dynamik natürlicher und anthropogener Sedimentation" - kurz DYNAS - mit dem das Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) gemeinsam mit Wissenschaftlern des Fachbereichs Biologie der Uni Rostock und weiteren Kooperationspartnern die Mobilität und Mobilisierbarkeit von untermeerisch abgelagerten Lockermaterialien untersuchen wird. Das Projekt wird von Prof. Dr. Jan Harff (IOW und Universität Greifswald) koordiniert.

    Am 1. Juni startete ein neues BMBF-Verbundprojekt mit dem Thema "Dynamik natürlicher und anthropogener Sedimentation" - kurz DYNAS - mit dem das IOW gemeinsam mit Wissenschaftlern des Fachbereichs Biologie der Uni Rostock und weiteren Kooperationspartnern die Mobilität und Mobilisierbarkeit von untermeerisch abgelagerten Lockermaterialien untersuchen wird. Auch das Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommerns beteiligt sich an der Förderung. Die Projektgruppe wird nicht nur Laborexperimente durchführen, sondern auch eine vom Wasser- und Schiffahrtsamt Stralsund speziell eingerichtete Verklappungsstelle für Baggergut in einem Experiment über drei Jahre beobachten. Das Ziel ist die Entwicklung eines Sedimentationsmodelles, mit dem man die Prozesse in Abhängigkeit von unterschiedlicher Wellen- und Strömungsdynamik simulieren kann. Das Projekt wird von Prof. Dr. Jan Harff (IOW und Universität Greifswald) koordiniert.

    Dass unsere Küsten und Küstenzonen in Bewegung sind, sieht auch der Laie: Sandbänke entstehen und verschwinden, Strände werden von Jahr zu Jahr schmaler oder - wie vor Warnemünde - breiter. Der Geologe spricht bei diesen Phänomenen von der Sedimentdynamik, dem Transport-Verhalten von Sand, Schluff und Ton unter bestimmten Strömungsbedingungen. Schwieriger ist da schon die Beobachtung dieser Vorgänge im untermeerischen Seegebiet vor der Küste. In dem neuen Forschungsprojekt DYNAS wollen Meeresgeologen, -biologen und Ozeanographen in den nächsten drei Jahren gemeinsam diese Prozesse beobachten, analysieren und erklären. Die Nutzung einer ganz frischen Baggerschüttstelle ermöglicht dabei einen ständigen Vergleich zwischen Theorie und Wirklichkeit.

    Warum ist die Beantwortung dieser Frage so wichtig? Die Seegebiete vor unserer Küste werden unter anderem auch für die Verklappung von Baggergut genutzt. Damit diese Nutzung auch nachhaltig umweltverträglich ist, muss das Baggergut vorgeschriebene Normen erfüllen und es darf nur dorthin verbracht werden, wo es auch auch dauerhaft verbleibt und nicht mit der Strömung fortgetragen wird. Aktuellen Bezug bekam dieser Fragenkomplex in den letzten Monaten durch das Anliegen der Hansestadt Rostock, Baggergut von der Baustelle "Warnow-Tunnel" vor der Küste zu verklappen, was zu massiven Protesten der angrenzenden Ostseebäder führte, die eine Verschlammung ihrer Strände befürchteten. Mit einem Sedimentationsmodell wären detaillierte Szenarien möglich gewesen. Dass die Behörden solche Werkzeuge als Entscheidungshilfen begrüßen würden, zeigt auch die Beteiligung des Wasser- und Schiffahrtsamts Stralsund und der Bundesanstalt für Gewässerkunde Koblenz an dem neuen Projekt.


    Images

    Criteria of this press release:
    Biology, Environment / ecology, Geosciences, Information technology, Oceanology / climate
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).