idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/22/2007 11:28

Kulturlandschaften - Spuren von Menschen

Ursula Zitzler Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Stuttgart

    3. Erasmus-Mundus Studiengang an der Uni Stuttgart: MaCLands

    Drei Universitäten, darunter die Uni Stuttgart, beteiligen sich an dem neuen Masterstudiengang MaCLands (Master of Cultural Landscapes), der Anfang Oktober von der Europäischen Union in das Erasmus-Mundus-Programm aufgenommen wurde. Der Studiengang startet im Wintersemester 2008/09 im französischen St.-Étienne, danach folgt das Sommersemester in Italien an der Universität von Neapel. Im dritten Semester setzen die Studierenden ihr Studium an der Universität Stuttgart fort. Cultural Landscapes sind Gebiete, die in Geschichte und Gegenwart von Menschenhand in bestimmter Weise zur Sicherung der Lebensbedingungen geformt worden sind. Das vergleichsweise junge Forschungsgebiet hat sich vor allem durch die Forderung der UNESCO, Kulturlandschaften als schützenswerte Areale zu erhalten, entwickelt.

    Menschen hinterlassen Spuren in ihrer Umwelt: das reicht von der paläolithischen Fußspur über landwirtschaftliche Nutzung bis hin zu komplizierten Siedlungsstrukturen, wie sie altägyptische Nekropolen, aber auch unsere modernen Städte darstellen. Auch die Schrift gehört zu dem anthropologischen Phänomen der Spur. Gar nicht so einfach ist manchmal das Erkennen dieser Spuren. Insbesondere bei frühgeschichtlichen Arealen ist die Identifikation als Cultural Landscapes vielfach umstritten. Aber auch natürlich erscheinende Landschaften wie die artenreichen Wacholderheiden auf der Schwäbischen Alb sind Ergebnisse einer Nutzung durch Menschen. Die Studierenden werden im Laufe des Studiums verschiedene Kulturlandschaften erfassen. An der Universität in St.-Étienne beschäftigen sie sich unter anderem mit Fragen nach dem Umgang, der Bewertung und der weiteren Verwertung von Industriebrachen in der Umgebung der Stadt, die durch den wirtschaftlichen Niedergang dieser Industrieregion entstanden sind. Die Architekturhistoriker und Urbanisten aus Neapel erforschen seit vielen Jahren die Spuren antiker und mittelalterlicher Raumgestaltung in der Region Neapel und werden den Studierenden neben ihrer Kompetenz auf diesem Gebiet auch die wirtschaftswissenschaftlichen und juristischen Aspekte des Umgangs mit kulturell geformtem Raum vermitteln. Auch mit dem immateriellen kulturellen Erbe, das aus Kulturlandschaften ablesbar ist, befasst sich der neue Masterstudiengang. Welche Vorstellungswelten und Handlungskonzepte hatten die Menschen, als sie ihre Umwelt gestaltet haben? Antworten darauf gibt der Lehrstuhl Neuere Geschichte der Universität Stuttgart den Studierenden. Der Lehrstuhl Romanistik I der Universität Stuttgart vermittelt unter anderem das Konzept der 'Spur', welche Menschen als sichtbare Zeichen in der Umwelt hinterlassen. Aus diesen entwickelten sich im Laufe der Kulturgeschichte die Bilder und die Schrift, die auch Gegenstand literaturwissenschaftlicher Studien sind.
    Ziel des Studiengangs ist es, Spezialisten auszubilden, die Entscheidungsträgern beim Umgang mit schützenswerten Kulturlandschaften wissenschaftlich zuarbeiten und so zur Erhaltung dieses kulturellen Erbes beitragen. Insgesamt können sich jährlich jeweils 18 Studierende aus Nicht-EU-Ländern und aus der EU für den Studiengang MaCLands einschreiben. Voraussetzung dafür sind abgeschlossene BA-, MA-, Master- oder Diplomstudien in den historisch-philologischen Disziplinen, Architektur, Urbanistik und verwandten Studiengängen, auch Politologen und Soziologen können sich bewerben.
    MaCLands ist der dritte Studiengang an der Uni Stuttgart, der in das Erasmus Mundus Programm der EU aufgenommen wurde. Daneben sind die beiden Stuttgarter Studiengänge FUSION-EP (European Master in Nuclear Fusion Science and Engineering Physics) und Commas (Computational Mechanics of Materials and Structures) Teil des Programms. Mit dem Kooperations- und Mobilitätsprogramm Erasmus Mundus fördert die EU europäische Masterstudiengänge von höchster Qualität und versucht, den Bekanntheitsgrad und die Attraktivität der europäischen Hochschulbildung in Drittländern zu verbessern. Sie stellt dafür Stipendien für Bürger aus Drittländern sowie für EU-Bürger bereit.
    Weitere Informationen beim Institut für Literaturwissenschaft, Lehrstuhl Romanistik I, Prof. Dr. Reinhard Krüger, Tel. 0711/685-83110, e-mail: reinhard.krueger@ilw.uni-stuttgart.de sowie Informationen zum Erasmus-Mundus-Programm unter http://ec.europa.eu/education/programmes/mundus/index_de.html


    Images

    Criteria of this press release:
    Biology, Environment / ecology, Language / literature, Oceanology / climate, Zoology / agricultural and forest sciences
    transregional, national
    Studies and teaching
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).