Dr. Beate Klimm, Ärztin der Uniklinik Köln, untersuchte den Einfluss geschlechtsspezifischer Faktoren auf den Erfolg der Chemotherapie bei Patienten mit Hodgkin-Lymphom. Dafür erhielt sie den diesjährigen Wissenschaftspreis des Deutschen Ärztinnenbundes.
Der Einfluss des Geschlechts auf den Therapieerfolg stand im Mittelpunkt der Arbeit von Frau Dr. Klimm, die sie mit Kollegen aus der Uniklinik und der Deutschen Hodgkin Studiengruppe durchführte. Sie wies nach, dass Frauen oftmals ein besseres Therapieansprechen und Langzeitüberleben als Männer aufweisen und zeigte erstmals die dafür relevanten Faktoren. Dies kann in Zukunft bei der individuellen Einstellung der Chemotherapie genutzt werden und allen Patienten zugute kommen. Die Erforschung zur geschlechterdifferenzierten Arzneimitteltherapie ist mit dem Arzneimittelgesetz von 2005 gesetzlicher Auftrag geworden. Leider, so der Ärztinnenbund, wird dies aber noch nicht genug umgesetzt. Der Wissenschaftspreis des Ärztinnenbundes wird alle zwei Jahre für herausragende Ergebnisse in der geschlechter-differenzierenden biomedizinischen Forschung verliehen und ist mit 4000 Euro dotiert.
Hintergrund:
Das Hodgkin-Lymphom ist eine bösartige (maligne) Erkrankung des lymphatischen Systems. Jährlich erkranken rund 1800 Deutsche. Das Hodgkin Lymphom tritt am häufigsten bei jungen Erwachsenen zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf. Ohne Behandlung verläuft die Krankheit praktisch immer tödlich. Die Heilungsaussichten beim Hodgkin Lymphom sind aber inzwischen stetigen Verbesserung der Therapie auf über 80 Prozent bei einer Erstdiagnose gestiegen.
Frau Dr. Klimms Analyse umfasst die Daten von 4626 Patienten (2050 Frauen und 2576 Männer). Die Beobachtungszeit betrug 5,5 Jahre. Demographische Daten, Patientencharakteristika und Überlebensdaten wurden jeweils separat für Frauen und Männer erfasst. Das ereignisfreie Überleben und das Gesamtüberleben wurden nach evidenzbasierten Kriterien gemessen. Alle Berechnungen wurden von hauptamtlichen Statistikern der Deutschen Hodgkin Studiengruppe durchgeführt und geprüft.
Demographische Daten, Patientencharakteristika und bekannte prognostische Faktoren waren zwischen Frauen und Männern relativ ähnlich verteilt. Allerdings wurde mehr Chemotherapie-assoziierte hämatologische Toxizität, insbesondere Leukopenie, bei Frauen beobachtet. Dies bedeutet dass die Zellen des Blutes, insbesondere die weißen Blutkörperchen, vorübergehend therapiebedingt tief absinken. Dies ist eine mögliche Nebenwirkung der Therapie, aber auch ein Zeichen dafür, dass die Therapie gut wirkt. Dieser bei Frauen häufigere Faktor geht einher mit einem guten therapeutischen Ansprechen sowie weniger Rezidiven und krankheitsbedingten Todesfällen. Deshalb erreichen Frauen nach 5,5 Jahren im Vergleich zu Männern ein signifikant besseres Überleben. Die Arbeit von Frau Dr. Klimm wurde im Journal of Clinical Oncology publiziert.
Für Rückfragen:
Sina Vogt
Pressestelle Uniklinik Köln, Leiterin
Telefon: 0221 478 5548
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Personnel announcements, Research results
German
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