idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/07/2007 10:08

Vom Weltraum zurück an die Uni - Zoologe der Uni Stuttgart berichtet über Bärtierchen-Forschung

Ursula Zitzler Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Stuttgart

    Im September brachte eine Trägerrakete im Rahmen der FOTON-M3-Mission die Bärtierchen-Experimente des Stuttgarter Zoologen Dr. Ralph O. Schill sowie dessen schwedischem Kollegen Dr. Ingemar Jönsson ins Weltall. Inzwischen sind die Tardigraden, wie Bärtierchen wissenschaftlich heißen, wieder zurück an der Universität Stuttgart und werden weiter untersucht. Am 15. November um 19.00 Uhr gibt Schill in einem öffentlichen Vortrag und in Filmsequenzen Einblicke in das Leben der zähen Winzlinge. Die Veranstaltung mit dem Titel "Das Leben der Bärtierchen - Biologischer Stillstand in der Natur" findet auf dem Campus Vaihingen der Uni Stuttgart, Pfaffenwaldring 57, Hörsaal 57.04 statt.

    Bärtierchen gehören zu den wahren Überlebenskünstlern im Tierreich. Sie sind zwar nur einen Millimeter groß und leben meist versteckt in Moosen, auf feuchten Böden oder im Wasser. Ihre Fähigkeiten, sich auf schlechte Umweltbedingungen wie Trockenheit oder Kälte einzustellen, sind jedoch nicht zu übertreffen: Innerhalb weniger Stunden können sie tönnchenförmige Dauerstadien bilden und so auf bessere Zeiten warten. In diesem Stadium flogen mehrere hundert Bärtierchen insgesamt 189 Mal um die Erde. Dabei wurden sie der Kälte, dem Vakuum und der direkten Weltraumstrahlung ausgesetzt.
    Am Biologischen Institut der Uni Stuttgart, Abteilung Zoologie, wird nun untersucht, wie viele Tierchen den knapp 12-tägigen Weltraumausflug überstanden haben und ob sie noch in der Lage sind, erfolgreich Nachwuchs zu produzieren. Hierfür ist eine Vielzahl von Experimenten geplant. Mit den Ergebnissen ist Anfang 2008 zu rechnen. Schill beschäftigt sich schon seit längerer Zeit mit diesen faszinierenden Lebewesen. "Ein besseres Verständnis der Überlebensmechanismen von Bärtierchen kann zur Entwicklung von neuen Methoden führen, die es in der Zukunft ermöglichen, Zellen und Gewebe zu konservieren oder entstandene Schäden zu reduzieren", sagt der Wissenschaftler. Die Forschungen sind beispielsweise für Biobanken von großem Interesse.

    Weitere Informationen bei Dr. Ralph O. Schill, Biologisches Institut, Abt. Zoologie, Tel. 0711/685-69143, e-mail ralph.schill@bio.uni-stuttgart.de, http://www.funcrypta.de.


    Images

    Criteria of this press release:
    Biology, Information technology
    transregional, national
    Research projects, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).