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11/07/2007 16:13

FAIR lockt Wissenschaftler aus aller Welt nach Darmstadt

Silvia von Einsiedel Pressereferat
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

    Finanzierungskonzept fuer Startversion der Beschleunigeranlage FAIR steht / Forschungsministerin Schavan und Ministerpraesident Koch feiern den Startschuss

    Der Weg zum Bau einer der weltweit groeßten Beschleunigeranlagen in Deutschland ist frei. Hochrangige Vertreter aus den beteiligten Staaten haben sich am Mittwoch auf Einladung von Bundesforschungsministerin Annette Schavan und Hessens Ministerpraesident Roland Koch in Darmstadt getroffen, um den Projektstart der Beschleunigeranlage FAIR bekannt zu geben. Mehr als 3000 Wissenschaftler aus aller Welt werden in wenigen Jahren die Experimente im Forschungszentrum FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research) nutzen koennen. FAIR baut auf den bestehenden Beschleunigeranlagen der Gesellschaft fuer Schwerionenforschung (GSI) auf. Waehrend einer Festveranstaltung an der GSI unterzeichneten die Partner des einzigartigen Forschungsvorhabens ein Kommuniqué ueber Bau und Betrieb des Beschleunigerzentrums FAIR. Alle Beteiligten haben sich darin ueber die Finanzierung der Startphase verstaendigt, die 940 Millionen Euro kosten wird. Das Bundesministerium fuer Bildung und Forschung (BMBF) traegt davon 65 Prozent, das Land Hessen zehn und die 14 internationalen Partner zusammen 25 Prozent. Die Investitionskosten der Endausbaustufe betragen insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro.

    "FAIR ist ein exzellentes Beispiel fuer eine gelungene internationale Zusammenarbeit im Bereich der Grundlagenforschung", sagte Ministerin Schavan in Darmstadt. "Das Projekt macht den Standort Deutschland fuer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt noch attraktiver." Eine bislang noch nicht erreichte Vielfalt an Experimenten wird nach den Worten der Ministerin am Standort Darmstadt moeglich sein. Gemeinsam mit Ministerpraesident Koch betonte Schavan: "Darmstadt wird auf diese Weise zu einem starken Magneten fuer hervorragende Wissenschaft. Spitzengeraete locken auch Spitzenforscher an."

    "Wir sind stolz und gluecklich, dass wir heute mit Hilfe des Bundes und internationalen Partnerlaendern in Hessen ein Grundlagenforschungszentrum von solch herausragender globaler Bedeutung errichten koennen", sagte Ministerpraesident Koch. "Durch das Forschungszentrum FAIR wird die GSI zu einem weltweit wichtigen Partner in der Spitzentechnologie." Koch drueckte seine Ueberzeugung darueber aus, dass der Forschungsstandort Hessen dadurch insbesondere in der Physik weiter gestaerkt werde.

    Nach dem feierlichen Projektstart sind nun die Unterzeichnung eines voelkerrechtlichen Uebereinkommens und die Gruendung der FAIR GmbH die naechsten Schritte. In acht Jahren soll das neue Forschungszentrum betriebsbereit sein. Dann werden voellig neuartige Experimente moeglich. Physiker erhoffen sich bislang unbekannte Einblicke in die Struktur der Materie und die Entstehung des Universums. Die vielfaeltigen Forschungsmoeglichkeiten haben dazu gefuehrt, dass sich schon heute mehr als 300 wissenschaftliche Institute und Universitaeten aus 47 Laendern an der Planung der Experimente fuer FAIR beteiligen. Auch die Europaeische Union hat die Entwicklung des Konzeptes finanziell unterstuetzt.

    Das Herzstueck von FAIR ist ein unterirdisch verlaufender supraleitender Doppelringbeschleuniger mit einem Umfang von 1100 Metern. An diesen schließt sich ein komplexes System von Speicherringen und Experimentierstationen an. In der Anlage koennen Ionen- und Antiprotonenstrahlen bisher unerreichter Intensitaet und Qualitaet erzeugt werden. So koennen die Forscher beispielsweise mehrere Experimente in parallel laufenden Programmen in den Bereichen Kern-, Atom und Plasmaphysik machen, was vor allem Kosten senkt. FAIR wird gemeinsam von den Partnerlaendern gebaut, da Projekte in dieser Groeßenordnung nur mit starken internationalen Partnern moeglich sind.

    Das Konzept beruht auf Planungen der Gesellschaft fuer Schwerionenforschung, die zusammen mit einigen Hundert wissenschaftlichen Instituten und Universitaeten aus aller Welt das neue Zentrum entwickelt hat. Die GSI ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren und wird zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Hessen gefoerdert.

    Weitere Informationen finden Sie auch im Internet unter http://www.fair-center.org.

    Anhang: Kommuniqué zum offiziellen Start des Zentrums fuer Antiprotonen- und Ionenforschung (FAIR) am 7. November 2007 in Darmstadt

    Vertreter der FAIR-Partnerlaender haben sich heute am 7. November 2007 getroffen, um gemeinsam den Start der Realisierung des FAIR-Projektes in Darmstadt bekannt zu geben. Dazu haben die Partnerlaender Erklaerungen ueber ihren beabsichtigten Beitrag zur Finanzierung von FAIR abgegeben. Weiter erklaeren die Vertreter der Vertragsstaaten Folgendes:

    Wir stellen fest, dass FAIR ein wichtiges Element der weiteren Ausgestaltung des Europaeischen Forschungsraumes ist und Wissenschaftlern aus Europa und der ganzen Welt herausragende Moeglichkeiten zur Erforschung des Aufbaus der Materie und des Universums bieten wird.

    Wir stellen mit großer Zufriedenheit fest, dass die technische und administrative Vorbereitung fuer den Bau von FAIR erfolgreich abgeschlossen wurde.

    Wir sind ueberzeugt, dass es angezeigt ist, den Bau von FAIR so schnell wie moeglich zu beginnen.

    Wir haben uns dazu darauf verstaendigt, die erste Bauphase von FAIR mit dem von den Partnerlaendern abzustimmenden, verfuegbaren Budget zu beginnen.

    Wir erklaeren unsere Absicht, den Ausbau von FAIR wie im Technischen Bericht beschrieben zu realisieren.

    Wir begrueßen die Unterstuetzung der Europaeischen Kommission, die zur Errichtung neuer Forschungsinfrastrukturen ueber das 6. und ueber das 7. Rahmenprogramm beitraegt.

    Wir fordern weitere Laender auf, sich am FAIR-Projekt zu beteiligen und ihren Beitrag zur Finanzierung von FAIR zu leisten.

    Wir erklaeren unsere Absicht, die Finanzierung des Betriebs von FAIR gemeinsam sicherzustellen.

    Wir gehen davon aus, dass alle notwendigen Schritte zur Unterzeichnung der Convention und Gruendung der FAIR GmbH umgehend unternommen werden.


    More information:

    http://www.bmbf.de/press/2170.php


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research projects
    German


     

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