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08/11/2000 12:14

Wittener Studenten helfen albanischen Studenten

Dr. Martin Reuter Kommunikation und Marketing
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

    Internetcenter und Mentorenfirmen in Vorbereitung

    Die Bilder kennen wir aus Zeitung und Fernsehen: Ein italienisches Küstenwachboot hat in der Adria eine Nussschale aufgebracht, auf der dichtgedrängt albanische Flüchtlinge stehen. Sie fliehen aus dem ärmsten Land Europas, weil sie für sich und ihre Familien keine Zukunft mehr in ihrer Heimat sehen.

    Und zuerst fliehen in solchen Situationen auch die besser Gebildeten, die Intellektuellen, die Wissenschaftler. "Das Land verliert seine intellektuelle Elite, wenn diese kein Umfeld hat, in dem sie ihr Wissen und ihre Fähigkeiten zur Geltung bringen kann", sagen Max v. Abendroth und Johannes Wiek, die seit mehr als drei Jahren regelmäßig in Albanien sind. Gemeinsam mit einigen albanischen Studenten gründeten sie 1998 die ProAlbania-student association in Tirana, der Hauptstadt Albaniens, an der heute auf deutscher Seite 25 Studenten der Universität Witten/Herdecke aktiv mitarbeiten. Für ihr Hilfsprojekt werden 100.000 Mark pro Jahr benötigt - einen Teil davon haben sie bereits zusammengesammelt. Und die Hilfe bringen die Studierenden persönlich nach Albanien:

    In diesem Sommer ist Maren Schäfer, Studentin der Wirtschaftswissenschaften der UWH, bis Mitte September in Tirana, um einen Internet-Zugang für die albanischen Freunde zu organisieren. Räume, Telefonleitungen und zuverlässige Wartung sind an sich schon ein Problem, ganz zu schweigen von den fehlenden 25 Computern mit Software. Das ehrgeizige Projekt scheint zu klappen, denn Zusagen von Sponsoren liegen vor. Damit erhalten die albanischen Studenten endlich die Möglichkeit, sich im weltweiten Netz Informationen für ihr Studium und eigene Aktivitäten zu beschaffen und per E-Mail mit der ganzen Welt und natürlich mit ihren deutschen Freunden in Verbindung zu bleiben.

    Weiterhin baut Frau Schäfer ein Mentorenfirmenprogramm nach Wittener Vorbild auf. D.h., albanische Firmen bieten albanischen Studenten die Möglichkeit in Betriebspraktika die Theorie des Unistoffes mit der Praxis "draußen" zu vergleichen. Umgekehrt erhalten die Unternehmen die Möglichkeit, in Zukunft eng mit den Universitäten des Landes zusammenzuarbeiten.

    Noch konkreter sind die Projekte im Bereich Medizin: Für deutsche Medizinstudenten gibt es bereits mehrere Krankenhäuser, in denen sie ihre Famulatur ableisten können und bald werden deutsche Professoren Vorträge und Vorlesungen in Albanien halten. Auch in der Krankenschwester-Ausbildung gibt es Kooperationen mit dem Institut für Pflegewissenschaft in Witten.

    Die ProAlbania-student association sieht ihre Aktivitäten als eine gute Möglichkeit, die Ohnmacht der jungen Generation Albaniens in Initiative umzukehren. Die ideelle und materielle Unterstützung durch die deutsche Botschaft in Tirana, die GLS Bank in Bochum und Alitalia mit einer großen Anzahl an Freiflügen für die deutschen Studenten bestätigen diese Einschätzung.

    Für die Studenten der UWH ist eines klar: "Die Studenten von heute sind die Entscheidungsträger von morgen. Das erleben wir in Witten/Herdecke und diese Erfahrung müssen wir weitergeben. In sie zu investieren bedeutet langfristig 'Hilfe zur Selbsthilfe'!"

    Weitere Informationen in Deutschland bei Max v. Abendroth, 0179/496 51 52 (max.abendroth@gmx.net) oder direkt aus Albanien bei Maren Schäfer (maren.schaefer@gmx.de).


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Information technology, Media and communication sciences, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Studies and teaching
    German


     

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