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11/14/2007 12:27

Vortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Töpfer und Verleihung des Wissenschaftspreises der Johann Joachim Becher-Stiftung

Dr. Klauspeter Strohm Referat für Information und Kommunikation
Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer

    Der diesjährige Wissenschaftspreises der Johann Joachim Becher-Stiftung Speyer wird am Freitag, den 7. Dezember 2007, um 17 Uhr in der Aula der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer verliehen. Die Festansprache wird Bundesminister a.D. Prof. Dr. Klaus Töpfer halten.

    Vor über 370 Jahren wuchs in Speyer Johann Joachim Becher auf. Er sollte eine großartige Karriere machen. Denn er wurde zu einem bedeutenden Universalgelehrten mit einer Fächerbreite, wie sie heute unerreichbar ist. Der Pfarrerssohn wurde zunächst Mediziner und war Professor an der Universität Mainz sowie Leibarzt des dort regierenden Kurfürsten. Später arbeitete er darüber hinaus als Nationalökonom und wurde zu einem der hervorragenden Vertreter des Merkantilismus. Weiter machte er sich als insbesondere an Sprachenübersetzung interessierter Philologe sowie nicht zuletzt als Naturwissenschaftler und Technologe einen Namen.

    Johann Joachim Becher war in seinen wissenschaftlichen Arbeiten vor allem anwendungsorientiert. Er wollte Wissen mehren, um dieses dann wo immer möglich zur Verbesserung der Lage Deutschlands einsetzen zu können. Das war bitter nötig, führt man sich vor Augen, dass Becher in der Zeit nach dem 30jährigen Krieg wirkte und wie verheert Mitteleuropa damals über Jahrzehnte hin war, besonders die Pfalz. Deshalb suchte und gewann Becher starken Einfluss auf die Politik seiner Zeit, so als Berater an mehreren Fürstenhöfen, und leistete damit seinen Beitrag zur Bewältigung der ungeheueren Herausforderungen seiner Epoche.

    Die 1991 ins Leben gerufene Johann Joachim Becher-Gesellschaft und die von dieser 1997 gegründete Johann Joachim Becher-Stiftung wollen die Erinnerung an diesen Speyerer Universalgelehrten aufrecht erhalten und seine Gedankenwelt analog auf unsere Zeit anwenden. Die Stiftung tut dies durch die periodische Auslobung von Wissenschaftspreisen auf Feldern, mit denen sich JJB befasste und die auch heute ihre Bedeutung haben. Nach der Relevanz merkantilistischen Gedankenguts in einer globalisierten Welt (2000), Technik und Gesellschaft (2003) und Medizin zwischen Machbarkeit, Sinnhaftigkeit und Bezahlbarkeit (2005) steht im Mittelpunkt des diesjährigen Becher-Preises die Chemie. Diese Naturwissenschaft macht in letzter Zeit in Verbindung mit Nano-, Gen-, Bio- und Informationstechnologie und weiteren Disziplinen viel beachtete Erkenntnisfortschritte, die ihre ganz besondere Bedeutung vor dem Hintergrund der Herausforderungen unserer Zeit gewinnen, denkt man allein an die wachsende Weltbevölkerung mit ihrem unermesslichen Energie- und Ressourcenbedarf oder die bedrohlichen ökologischen und klimatischen Szenarien. Die Anwendung chemischen Wissens zur Bewältigung dieser großen Herausforderungen erscheint heute ebenso wichtig wie zu Bechers Zeiten. Gleichwohl sieht sich die Chemie derzeit erheblichen Akzeptanzschwierigkeiten gegenüber, die zu verzögerten Erkenntnisumsetzungen ebenso führen wie zu engmaschigen Regulierungen.

    Diese Lage zu analysieren und womöglich zu verbessern, war Inhalt der Auslobung des J. J. Becher-Preises 2007 mit dem Titel "Die Chemie zwischen Phobie und Akzeptanz - Wie kann die Lücke zwischen Unwissenheit und Innovation geschlossen werden?". Eine hochkarätige Jury hat sich unter Leitung von Dr. Hans Güsten der Bewertung der zahlreich eingereichten Arbeiten angenommen und sich für Prof. Dr. Michael W. Tausch von der Bergischen Universität Wuppertal als Preisträger entschieden. Er erhält den mit 5.000 Euro dotierten J. J. Becher-Preis 2007.

    Daneben wird die Jury Anerkennungsurkunden überreichen an Dr. M. Amme und M. Garrecht, Prof. Dr. Michael A. Anton, Universität München, sowie das "JungChemikerForum" der Universität Regensburg.

    Die feierlichen Verleihungen finden am Freitag, den 7. Dezember 2007, um 17,00 Uhr in der Aula der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer statt. Den Festvortrag wird der ehemalige Bundesumweltminister und langjährige Leiter des Umweltprogramms der UNO Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Töpfer halten; er wird sich über die Chemie hinaus der Rolle von Wissenschaft und Technik bei der Bewältigung der Herausforderungen unserer Zeit annehmen.

    Gäste sind willkommen; der Eintritt ist frei.


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