Collegium Europaeum Jenense der Universität Jena lädt am 28./29.11. zu internationalem Symposium
Jena (26.11.07) Alfred Grosser kommt nach Jena. Der in Paris beheimatete Weltbürger spricht am Mittwoch (28. November) ab 19 Uhr in den Rosensälen über "Europäische kulturelle Identitäten. Eine Bestandsaufnahme". Sein Vortrag eröffnet das zweitägige Symposium "Europa, das ich meine ...", zu dem das Collegium Europaeum Jenense (CEJ) an der Friedrich-Schiller-Universität Jena Politiker, Künstler, Wissenschaftler und die interessierte Öffentlichkeit einlädt. "Wir wollen gemeinsam der Frage nachgehen, warum wir Europäer sind und ob wir es überhaupt sind", sagt Prof. Dr. Gabriella Schubert, Kuratorin des CEJ. In einem fruchtbaren Dialog, der ausdrücklich den Blick der Ost- und Südosteuropäer einschließt, soll der geistige Horizont Europas ausgelotet werden - jenseits grenzenloser Märkte und standardisierter Gewächshausgurken. Gabriella Schubert verweist u. a. auf die USA, wo sich Bürger gleich welcher ethnischen oder geografischen Herkunft als Amerikaner sehen.
Am zweiten Tag des Symposiums (29. November) wird die Standortbestimmung im Senatssaal im Universitätshauptgebäude (Fürstengraben 1) fortgesetzt, sollen die vielfältigen Facetten Europas diskutiert werden. Jürgen Dummer (Universität Jena) fragt nach der kollektiven Erinnerung an das antike Europa als Mittel zur Identitätsstiftung. Gabriella Schubert erhellt die Potenziale und Perspektiven im Verhältnis Europas zum Balkan, zu Südosteuropa. Alfred Grosser, langjähriges Korrespondierendes Mitglied des CEJ, versucht "Chancen für mehr Einheit in der Vielfalt" auszumachen. Jürgen Wertheimer (Tübingen) widmet sich der identitätsstiftenden Funktion von Literatur und Kunst. Die konfessionellen Prägungen des Kontinents und ihre Zukunft nimmt Reijo E. Heinonen aus Finnland unter die Lupe. Der Professor für Historische Theologie und religiöse Erziehung wird zeigen, dass sich Europa nicht mehr als Religionsgemeinschaft definieren kann. Zugleich denkt er darüber nach, wie der Graben zwischen Islam und Christentum, wie das Trennende auch innerhalb der christlichen Kirchen überwunden werden kann.
Blicke von der Peripherie ins Zentrum wagt der einstige Botschafter Serbiens in Berlin, Milovan Božinovic, der heute der Donaukommission in Budapest vorsteht. Zum Abschluss werden Edwin Kratschmer (Jena) und Stevan Tontic (Sarajevo) aus ihren Werken lesen. Tontic spricht zuvor im Senatssaal über "Europa in den Schichten meiner Identität", wobei er den Blick des Schriftstellers mit dem des - scheinbar - Außenstehenden verbinden wird. Die Lesung beginnt um 19 Uhr an geschichtsträchtigem Ort: in Schillers Gartenhaus. Gäste sind auch hier herzlich willkommen.
Kontakt:
Prof. Dr. Gabriella Schubert
Institut für Slawistik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944725 oder 944700
E-Mail: G.Schubert[at]uni-jena.de
http://www.450.uni-jena.de/Internationales_Symposium.html
http://www.uni-jena.de
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German
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