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12/03/2007 13:41

Gesundheit von Studierenden - Zwischen Last, Leistung und Ressource // NRW-Studie präsentiert

Ingo Lohuis Informations- und Pressestelle
Universität Bielefeld

    Mit dem "Gesundheitssurvey für Studierende in NRW" ist die umfassendste Datenlage zur Gesundheit dieser Zielgruppe in Deutschland geschaffen worden. Das zentrale Ergebnis: Die Mehrzahl der NRW-Studierenden schätzt den eigenen Gesundheitszustand mindestens als gut ein. Doch: Während immer weniger Studierende rauchen, greifen immer mehr zum Alkohol. Erste zentrale Ergebnisse der Studie wurden am 3. Dezember 2007 auf einer Fachtagung im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) in Bielefeld präsentiert.

    An der Studie haben sich zwölf Universitäten und vier Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen, dem Bundesland mit den meisten Hochschulen, beteiligt. Insgesamt wurden vom Sommersemester 2006 bis zum Sommersemester 2007 mehr als 3.300 Studierende zu ihrem subjektiven Gesundheitszustand und -verhalten sowie zur Lebenswelt "Hochschule" befragt.
    Das Projekt "Gesundheitssurvey für Studierende in NRW" ist ein Kooperationsprojekt des Gesundheitslabors der Universität Bielefeld (Fakultät für Gesundheitswissenschaften, AG Bevölkerungsmedizin und biomedizinische Grundlagen, Prof. Dr. Alexander Krämer) gemeinsam mit der Techniker Krankenkasse und der Landesunfallkasse NRW.

    Insgesamt schätzt die Mehrheit der befragten Studierenden ihren Gesundheitszustand als "ausgezeichnet", "sehr gut" oder "gut" ein, wobei Frauen ihren Gesundheitszustand signifikant schlechter bewerten. Studierende leiden am häufigsten unter Konzentrationsschwierigkeiten (40 Prozent), Nervosität und Unruhe (38 Prozent), Rückenschmerzen, Schulter- und Nackenschmerzen (jeweils 37 Prozent) sowie an Kopfschmerzen (32 Prozent).
    Frauen geben häufiger als Männer an, dass ihr Wohlbefinden durch räumliche Aspekte und Bedingungen des Studiums beeinflusst wird. Studierende des ersten Studienjahres leiden besonders unter zu hohen fachlichen Anforderungen und Studierende höherer Semester klagen über einen fehlenden Praxisbezug. Hier sehen die Wissenschaftler Gestaltungsmöglichkeiten für die Hochschulen.
    Der Anteil der Raucher unter den Studierenden hat abgenommen. War es vor 10 Jahren noch jeder Dritte der rauchte, ist es heute nur noch jeder Fünfte. Die große Mehrheit der Studieren-den (82 Prozent) befürwortet ein absolutes Rauchverbot an der Hochschule. Beim Trinkverhalten zeigt sich ein gegenteiliger Trend. Insbesondere Männer greifen vermehrt zur Flasche, so zeigt fast jeder dritte männliche Student ein problematisches Trinkverhalten. Dies sind fast dreimal so viele Männer wie Frauen. 67 Prozent der männlichen Studierenden und die Hälfte der weiblichen Studierenden wünscht keinen Verkauf von Alkohol auf dem Hochschulgelände.

    Um regionale Unterschiede zwischen den Hochschulen zu analysieren, wurde Nordrhein-Westfalen in drei Zonen unterteilt: in das südliche NRW mit dem Rheinland und Siegerland, die Mitte mit den Hochschulen im Ruhrgebiet und im Bergischen Land und in den Norden mit den Hochschulen in Ostwestfalen-Lippe und dem Münsterland. Insgesamt zeigte sich ein leichtes Nord-Süd-Gefälle. Studierende im Süden schätzen ihren Gesundheitszustand besser ein und leiden weniger unter Beschwerden. Im Süden wird unter Studierenden weniger geraucht, allerdings ist hier der Anteil an Studierenden, die eventuell ein Alkoholproblem entwickeln können, höher.

    "Wir möchten mit der Studie und der Fachtagung ein Signal setzen", so die Gesundheitswissenschaftlerin Sabine Meier, Leiterin des Projekts. "Studierende sollen als Zielgruppe für Gesundheitsförderung erkannt und der Lebensraum Hochschule gesundheitsförderlich gestaltet wer-den."

    An der Studie mitgewirkt haben die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, die Fachhochschule Bielefeld, die Universität Bielefeld, die Fachhochschule Bochum, die Ruhr-Universität Bochum, die Rheinische Friedrichs Wilhelms Universität Bonn, die Universität Dortmund, die Universität Duisburg-Essen, die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, die Deutsche Sporthochschule Köln, die Fachhochschule Köln, die Fachhochschule Münster, die Westfälische Wilhelms-Universität Münster, die Universität Paderborn, die Universität Siegen und die Bergische Universität Wuppertal.

    Den Projektbericht sowie weitere Informationen zu dem Gesundheitssurvey und der Fachtagung erhalten sie unter: www.gesundheitsfördernde-hochschulen.de

    Die Leiterin des Projektes, Frau Sabine Meier, steht für Nachfragen zur Verfügung.
    Kontakt:
    Sabine Meier, MPH
    Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld
    AG 2 Biomedizinische Grundlagen und Bevölkerungsmedizin
    sabine.meier@uni-bielefeld.de
    Tel. 0521 / 106 6889


    More information:

    http://www.gesundheitsfoerdernde-hochschulen.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results, Studies and teaching
    German


     

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