Mit einer Festschrift wurde am vergangenen Samstag im Rahmen einer festlichen Veranstaltung in Heidelberg in Anwesenheit der Präsidenten des Europäischen Gerichtshofes, des Bundesverfassungsgerichts und des österreichischen Verfassungsgerichtshofs sowie weiterer Verfassungsrichter und zahlreicher Staatsrechtslehrer der bekannte Speyerer Staatsrechtler Professor Dr. Dr. Detlef Merten anlässlich seines 70. Geburtstags geehrt. Professor Merten hatte von 1972 bis 2006 den Lehrstuhl für Öffentliches Recht, insbesondere Wirtschaftsverwaltungsrecht und Sozialrecht an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer inne und leitete die Hochschule von 1977 bis 1979 als Rektor.
"Die vom Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Professor Dr. Hans-Jürgen Papier, gemeinsam mit dem Tübinger Staatsrechtslehrer Professor Dr. Ferdinand Kirchhof, der kürzlich ebenfalls zum Bundesverfassungsrichter ernannt wurde, und dem renommierten Salzburger Verfassungsrechtler Professor Dr. Heinz Schäffer herausgegebene Festschrift ist eine Würdigung des Engagements von Professor Merten für die Themen Rechtsstaat und Grundrechte, die in seinem Leben und Wirken zentrale Anliegen waren", erläuterte Professor Dr. Karl-Peter Sommermann als Rektor der DHV Speyer mit Blick auf die herausragenden Verdienste von Merten.
Merten hat sein Studium der Rechts-, Staats- und Wirtschaftswissenschaften in Berlin und Graz absolviert und mit der Promotion zum Dr. rerum politicarum in Graz und mit der Promotion zum Doktor der Rechte in Berlin abgeschlossen. 1971 legte er, ebenfalls in Berlin, seine Habilitationsschrift zum Thema "Negative Grundrechte" vor.
In Speyer hat sich Merten nicht nur durch sein Wirken an der Hochschule große Verdienste erworben, sondern auch als stellvertretender Direktor des Deutschen Forschungsinstituts für öffentliche Verwaltung bleibende Spuren hinterlassen. Mehr als 180 Aufsätze in Fachzeitschriften und Sammelwerken sowie zahlreiche Monographien weisen Merten als einen exzellenten Wissenschaftler mit einem ungewöhnlich breiten Interessensspektrum aus. Exemplarisch genannt seien hier seine Veröffentlichungen zu Rechtsstaat und Gewaltmonopol, Rechtsstaatlichkeit und Gnade, Umverteilung ohne Wirtschaftswachstum und zu Grundfragen des Einigungsvertrages unter Berücksichtigung beamtenrechtlicher Probleme oder Verfassungsprobleme der Versorgungsüberleitung. Mertens jüngstes wissenschaftliches Vorhaben ist das mehrbändige "Handbuch der Grundrechte in Deutschland und Europa", an dem zahlreiche europäische Staatsrechtslehrer mitwirken und das von ihm zusammen mit dem Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts herausgegeben wird.
Gastvorträge und Gastprofessuren führten Merten nach Salzburg, Linz, Wien, Graz, Athen, Barcelona, Brüssel, Warschau und Beer-Sheva in Israel. 1983 wurde er in den Verfassungsgerichtshof Rheinland-Pfalz und 1995 in die Reformkommission zur Größe des Bundestages berufen. Für seine herausragenden Verdienste wurden Merten u. a. 1998 das Bundesverdienstkreuz erster Klasse, 1999 das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich und 2005 das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien verliehen.
Die Detlef Merten gewidmete und vom C. F. Müller Verlag Hüthig Jehle Rehm verlegte Festschrift "Rechtsstaat und Grundrechte" beinhaltet auf 496 Seiten Beiträge verschiedener renommierter Autoren aus Wissenschaft und Praxis und ist im Buchhandel erhältlich (ISBN: 978-3-8114-5363-0)
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Law, Politics
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German
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