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12/07/2007 12:54

SPD-Landtagsabordnung zu Besuch bei der Hochschule Esslingen

Diplom-Übersetzerin (FH) Cornelia Mack Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing
Hochschule Esslingen

    Der Besuch der SPD-Abgeordneten Wolfgang Drexler, Landtagsabgeordneter des Wahlkreises Esslingen, Peter Hofelich, Landtagsabgeordneter des Wahlkreises Göppingen, und Ingo Rust, Landtagsabgeordneter des Wahlkreises Eppingen sowie Maschinenbau-Absolvent und Assistent an der Hochschule Esslingen, wurde von der neuen Hochschulleitung zum Anlass genommen, auf die Sorgen und Nöte der Fachhochschulen im Allgemeinen und der Hochschule Esslingen im Besonderen aufmerksam zu machen.

    "Was gibt es an dringenden Aufgaben, die wir mit in den Landtag nehmen können?" fragte SPD-Abgeordneter Wolfgang Drexler Rektor Bernhard Schwarz gleich zu Beginn des Besuchs. Schwarz, der nun fast 100 Tage im Amt ist, blickte auf eine lange Liste, die er für den Besuch zusammen gestellt hatte

    "Was uns am meisten drückt, ist der mit ungleichen Waffen geführte Kampf zwischen den Hochschulen, d. h. Berufsakademien auf der einen Seite, die inzwischen akkreditierte Bachelor-Abschlüsse anbieten, und Universitäten auf der anderen Seite, die praxisorientierte Studiengänge im Ingenieurbereich anbieten. Dazwischen stehen die Fachhochschulen. Sie sollen im Wettbewerb ihr Profil schärfen, was aber immer schwieriger wird, da die Hochschulsysteme verwässert werden", sagte Rektor Schwarz. Er stelle fest, dass die Ressourcen im Wettbewerb sehr unterschiedlich seien. Für Fachhochschulen sei die Arbeit deshalb nicht mehr sinnvoll leistbar. Drexler stimmte dem Rektor zu: "Es wäre jetzt an der Zeit, etwas für die Fachhochschulen zu tun, denn dem Land Baden-Württemberg geht es gut. Jetzt ist Geld da!" Ungleichbehandlungen zwischen den Universitäten und Fachhochschulen lehnte Drexler ab. "Wenn Universitäten etwas bekommen, dann muss dies auch für die Fachhochschulen des Landes gelten. Die Erfolge der Fachhochschulen werden in der Politik querbeet anerkannt. Es besteht also eine Diskrepanz zwischen dem vorhandenen Maß an Anerkennung und dem, was wirklich geschieht", so Drexler weiter.

    Wenig Anerkennung erfahren die Fachhochschulen allerdings in ihrem Beitrag zur Steigerung der Akademikerzahlen, die von der Politik forciert wird. "Diese Steigerung", so Prorektorin Dr. Stefani Maier, "wird nicht an den Universitäten sondern vor allem an den Fachhochschule geleistet. Gerade die Studierenden auf dem zweiten Bildungsweg sind eine wichtige Gruppe, die hauptsächlich an den praxisorientierten Fachhochschulen studieren. An unserer Hochschule kommen 50 % der Studierenden über den zweiten Bildungsweg. Diese große Interessensgruppe darf nicht vernachlässigt werden."

    Der Zuwachs von 15 % an Studierenden macht auch der Hochschule Esslingen bei der Raumeinteilung sorgen. An Gelder zu kommen, sei zunehmend schwerer, bemerkte Prorektor Manfred Stilz. "Unser Markenzeichen ist der seminaristische Unterricht. Deshalb ist es für die Hochschule Esslingen sehr wichtig, kleine Einheiten zu haben: kleine Vorlesungsräume, Projektplätze für Teamarbeit und vor allem moderne Labore", so Stilz. Rektor Schwarz fügte hinzu: "Wir haben so viele Anfänger wie noch nie in der Geschichte der Hochschule Esslingen, das heißt, dass wir schon ohne die zusätzlichen Studienplätze für den Ausbau bis 2012 zu wenig Raum haben. Wir überlegen uns, externe Räume anzumieten. Woher sollen wir das Geld nehmen?" Für den Göppinger Abgeordneten Hofelich eine Frage, die er mit in den Landtag nimmt. "Ein fairer Ausgleich für die Vergabe der Landesmittel ist mir hier nicht bekannt. Hier muss Transparenz her."

    Auch in der Forschung sieht Schwarz einen ungleichen Wettbewerb der Hochschulsysteme. Die Forschung an Fachhochschulen wird meist im Technologietransfer geleistet. Sie ist selten Grundlagenforschung. Die vielen Forschungstätigkeiten an der Hochschule Esslingen, die in den Steinbeis-Transferzentren angesiedelt sind, werden jedoch nicht als Forschungstätigkeiten bewertet. Landtagsabgeordneter Ingo Rust kennt die Hochschule Esslingen auch aus der Innensicht. Er studierte an der Hochschule Esslingen Maschinenbau und betreut nun das Forschungsprojekt "Da Vinci" in der Fakultät Maschinenbau. "Die Forschung darf nicht abstrakt betrachtet werden, sondern im Hinblick darauf, was dabei an Verwertbarem rauskommt. Es darf nicht zum Nachteil der Fachhochschulen sein, wenn sie für die Wirtschaft und die Industrie forschen. Zudem wirkt sich die Forschung positiv auf den Lehrbetrieb aus."

    "Es gibt erhebliche Widersprüche, in dem, was politisch gefordert wird und der praktischen Ausrichtung", lautete Drexlers Fazit. Alle sind sich einig, dass die Politik daran arbeiten muss. Zum Abschied drückte Rektor Schwarz den Abgeordneten deshalb gleich die lange Liste der Wünsche und Anregungen in die Hand.


    More information:

    http://www.hs-esslingen.de


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    interdisciplinary
    regional
    Studies and teaching
    German


     

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