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12/13/2007 12:28

Ringvorlesung "Wunder - Provokation der Vernunft?"

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Seit dem 4. Jahrhundert suchten Christen Schutz und Hilfe bei Maria. "Maria, die schützt und hilft, fand in der abendländischen Christenheit grenzenlose Verehrung", so Professor Dr. Klaus Schreiner. Der Geschichtswissenschaftler aus München wird die letzte Ringvorlesung des Jahres "Wunder - Provokation der Vernunft?" am 18. Dezember im Erfurter Rathausfestsaal bestreiten.

    "In der Wortverbindung 'Schutz suchen' artikulierten Christen des Mittelalters und der frühen Neuzeit ein Grundanliegen ihres Bittens und Betens zu Maria", so Schreiner. "Maria sollte schützen gegen seelisches Leid und materielle Not, gegen den strafenden Gott und gegen die Nachstellungen des Teufels." Städte - Straßburg, Siena und Konstantinopel - wählten sie zu ihrer Schutzpatronin. Als soziale Symbolgestalt begründete sie Eintracht und Friede zwischen den Bürgern, sie vermittelte Gefühle der Zu- und Zusammengehörigkeit, sie bewahrte vor Hunger, indem sie zur rechten Zeit Regen schickte, der auf den Feldern das Korn wachsen ließ. Sie bewährte sich als siegbringende Heerführerin, wenn ihre Schutzbefohlenen durch feindliche Mächte bedroht wurden. Solch ungebrochenes Vertrauen in Marias wundertätige Gnaden und Hilfen wirft Fragen auf, die in dem Vortrag beantwortet werden sollen. Wie kamen Prediger und Theologen auf den Gedanken, Maria mit einem sicheren, unüberwindlichen Schild zu vergleichen, der in der Lage ist, von Städten und Ländern drohendes Unheil abzuwehren? Seit wann besitzt Maria einen Mantel, unter dem sie denen, die um ihre Hilfe bitten, Schutz und Geborgenheit gibt? Den Schutz, den Christen von Maria erhofften und erfuhren, soll im Blick auf drei Themenfelder erläutert werden: Marias Schutz in Zeiten der Pest, in innerstädtischen Krisen und in politisch-militärischen Konflikten.

    Klaus Schreiner studierte Geschichte, katholische Theologie und klassische und mittellateinische Philologie in Tübingen und München. Von 1976 bis 1996 war er in Bielefeld als ordentlicher Professor für Geschichte des Mittelalters tätig und lebt heute in München. Als Fellow war er am Historischen Kolleg München, im Wissenschaftskolleg zu Berlin und am Institute for Advanced Study in Princeton.

    Die gemeinsame Ringvorlesung von Universität und Fachhochschule Erfurt im Wintersemester 2007/2008 "Wunder - Provokation der Vernunft" geht - anlässlich des 800jährigen Jubiläums der Hl. Elisabeth - dem Phänomen von Wundern nach, die ja in der heutigen Zeit nicht einfach verschwunden sind. Dabei geht es neben der Beschäftigung mit Wundern in den verschiedenen kulturellen Kreisen und Religionen auch um Wunder der Natur, Wunder der Technik, um das Wunder der friedlichen Revolution von 1989. Die mit Unterstützung der Sparkassenfinanzgruppe, der Stadtverwaltung Erfurt, dem HELIOS-Klinikum und der Universitätsgesellschaft Erfurt e.V. veranstaltete und von der Thüringer Allgemeine präsentierte populäre Reihe bietet jeweils dienstags (Beginn 18.00 Uhr) in insgesamt 14 Veranstaltungen Vorträge von Professoren aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen. Die Veranstaltungen finden im Rathausfestsaal, dem Audimax der Universität oder dem Auditorium der HELIOS-Klinik statt (Programm im Internet).

    Nächster Termin der Reihe: 8.1.2008; 18.00 Uhr; Rathausfestsaal; Fischmarkt 1; "Wunder im Islam", Professor Dr. Gregor Schoeler, Basel.


    More information:

    http://www.uni-erfurt.de/presse/veranstaltungen/ringvorlesung/


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    Criteria of this press release:
    History / archaeology, Philosophy / ethics, Religion, Social studies
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications, Studies and teaching
    German


     

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