idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
12/19/2007 10:38

Nur wenige arbeiten bis 65

Wolfgang Braun Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)

    Ende 2004 waren nur rund fünf Prozent aller 64-jährigen Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Bei 64-jährigen Frauen lag die Beschäftigungsquote mit drei Prozent im Westen und einem Prozent im Osten sogar noch erheblich darunter. Wer die Regelaltersrente erreicht, ist demnach meist gar nicht mehr erwerbstätig, zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Bereits ab 55 sinken die Beschäftigungsquoten, ab 60 Jahren sogar rapide. "Ein Ausscheiden vor dem 65. Lebensjahr ist immer noch die Regel. 64-Jährige stehen so gut wie nicht mehr im Erwerbsleben", so die Autorin der Studie, Franziska Hirschenauer.

    Trotz der ungünstigen konjunkturellen Entwicklung sind zwischen 2000 und 2004 die Beschäftigungsquoten der Menschen über 60 gestiegen. Gleichzeitig ist aber auch die verdeckte Arbeitslosigkeit gewachsen.

    Jenseits der 60 ist kaum noch jemand registriert arbeitslos

    Die Arbeitslosenstatistik spiegelt die Beschäftigungsprobleme Älterer nur teilweise wider. So waren im Jahr 2004 beispielsweise 12 Prozent der westdeutschen und 21 Prozent der ostdeutschen Männer im Alter von 59 arbeitslos, ohne in der Statistik registriert zu sein. Bei den ab 60-Jährigen sinken diese Anteile, sie bleiben jedoch deutlich über denjenigen der registrierten Arbeitslosen. Damit war Ende 2004 die Zahl der nicht registrierten Arbeitslosen in allen Altersgruppen ab 58 größer als die Zahl der registrierten Arbeitslosen.
    Grund dafür ist zum einen die so genannte "58er Regelung", nach der bis 2007 die Betroffenen Arbeitslosengeld beziehen konnten, ohne dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stehen. Sie tauchen dann aber auch in den Arbeitslosenstatistiken nicht mehr auf. Auch die gestiegene Inanspruchnahme der Altersteilzeit hat bei den über 58-Jährigen zu niedrigeren Arbeitslosenzahlen geführt.

    Bei guter Arbeitsmarktlage arbeiten mehr Ältere

    Ein regionaler Vergleich zeigt, dass die Erwerbsintegration der Älteren dort am höchsten ist, wo die Arbeitsmarktlage generell gut ist. Teile Bayerns und die meisten Agenturbezirke Baden-Württembergs weisen die höchsten Beschäftigungsquoten und niedrigsten Arbeitslosenanteile von Älteren auf. "Überraschend und ernüchternd ist aber, dass die Beschäftigungssituation Älterer auch dort nicht annähernd gut genug ist", betont Hirschenauer.

    Reformen werden die regionalen Unterschiede verstärken

    Die Unterschiede zwischen den Regionen seien noch gering ausgeprägt, da die über 60-Jährigen kaum am Arbeitsmarkt präsent seien. Mit der geplanten Abschaffung noch bestehender vorzeitiger Rentenzugangsmöglichkeiten und der Anhebung der Regelaltersgrenze auf 67 werden diese Unterschiede aber deutlicher zutage treten und die regionalen Jobchancen stärker widerspiegeln, prognostiziert Hirschenauer.

    Die IAB-Studie kann unter http://doku.iab.de/kurzber/2007/kb2507.pdf abgerufen werden.


    Images

    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Law, Politics, Social studies
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).