33. Deutscher Rechtshistorikertag beginnt am Sonntag in Jena
Jena (08.09.00) Dass Rechtsgeschichte nicht verstaubt sein muss, sondern durchaus aktuell und brisant sein kann, will der 33. Deutsche Rechtshistorikertag beweisen, den die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität vom 10. bis 14. September ausrichtet. Zu dieser alle zwei Jahre stattfindenden Versammlung der (mittel-)europäischen Rechtshistoriker werden knapp 300 Teilnehmer aus aller Welt, darunter allein sieben aus Japan sowie aus Korea, erwartet. Jena ist zum ersten Mal Ausrichter eines Rechtshistorikertages, obwohl die Stadt bereits Ende der dreißiger Jahre Tagungsort sein sollte - "dies hat sich dann allerdings durch den Kriegsbeginn zerschlagen", erläutert der Mitorganisator Prof. Dr. Gerhard Lingelbach.
Beginnen wird die von Exkursionen begleitete Tagung am Sonntag um 17 Uhr in der Uni-Aula (Fürstengraben 1) mit einem öffentlichen Generalvortrag des Münchner Professors Dr. Dres. h. c. Peter Landau zum Thema "Die Lex thuringorum. Karls des Großen Gesetz für die Thüringer". Damit soll ausdrücklich ein Bezug zur Region Thüringen hergestellt werden. Der ist auch durch die besondere Sektion "Jena um 1800" gegeben. Sie thematisiert den großen geistigen Auf- und Umbruch, der an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert gerade von und durch die Rechtswissenschaft ausgegangen ist.
In den einzelnen Sektionen wird es um grundsätzliche Fragen rechtsgeschichtlicher Forschung gehen, so zu dem Problem der Gerechtigkeit, aber auch um den Neubeginn einer Rechtswissenschaft an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert. Hier reicht die Spannbreite der Themen vom Aufbruch der Studenten in der Jenaer Studentenschaft um 1800, über die strafrechtstheoretischen und wissenschaftlichen Auffassungen des lange Jahre in Jena lebenden Paul Johann Anselm Feuerbach bis zu den auch an aktuelle Themen heranreichenden Problemen des Finanzverfassungsrechts in thüringischen Fürstentümern.
An den weiteren Tagen beschäftigen sich ausgewiesene Experten u. a. mit einer Ausgabe einer Sachsenspiegelglosse sowie mit Fragen der Bewertung von Gemeinschaftinteressen im frühen Mittelalter. "Allein an diesen Beispielen zeigt sich, dass die Rechtsgeschichte durchaus Aktuelles beizutragen vermag", betont Prof. Lingelbach.
Friedrich-Schiller-Universität
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Criteria of this press release:
History / archaeology, Law, Politics
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
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