Habilitationsschrift der Universität Jena über die Denunziation ausgezeichnet
Jena (08.01.08) Jahreswechsel sind bekanntlich die Zeit für Rückblicke und für die Präsentation von Ranglisten. In die Kategorie der besten juristischen Bücher 2007 ist auch ein Werk aufgenommen worden, das aus der Friedrich-Schiller-Universität Jena stammt. Die Habilitationsschrift von PD Dr. Arnd Koch "denunciatio. Zur Geschichte eines strafprozessualen Rechtsinstituts" (Klostermann 2006) ist von der "Neuen Juristischen Wochenschrift" (NJW) ausgezeichnet worden.
Koch, der inzwischen einen Lehrstuhl an der Universität Augsburg vertritt, hat in seiner rechtshistorischen Arbeit Entstehung und Ausgestaltung der Denunziation seit dem Kirchenrecht des 12. Jahrhunderts untersucht. Die "denunciatio", im heutigen Sprachgebrauch die "Strafanzeige", ermöglicht einerseits eine effektive Strafverfolgung, andererseits birgt sie die Gefahr der fälschlichen Beschuldigung und anderen Missbrauchs. In unserer Rechtsordnung wird der Anzeigeerstatter in vielfältiger Weise geschützt, zudem existieren Anzeigepflichten. Erfolgt die Mitteilung unter Verletzung zwischenmenschlicher oder selbst gesetzlicher Schweigegebote, ist der Staat an einer Verwertung der so gewonnenen Erkenntnisse nicht gehindert. Was heute alltäglich erscheint, ist das Ergebnis einer jahrhundertelangen Entwicklung, wie Koch in seiner Schrift nachweist. Unter souveräner Quellenkenntnis zeichnet er ebenso akribisch wie gut lesbar die Entwicklung vom kirchlichen Disziplinarrecht des Mittelalters bis zum 19. Jahrhundert nach. Entstanden ist hierbei zugleich ein, wie es in ersten Besprechungen heißt, grundlegender Beitrag zur Geschichte des deutschen Strafprozessrechts.
"Diese schöne Würdigung meines Werkes ist für mich Ansporn, meine rechtshistorischen Studien weiter zu verfolgen und sie bei allem wissenschaftlichen Gehalt lesbar zu gestalten", freut sich Koch. "Möglich war dies nur durch die Freiheiten, die ich an der Jenaer Universität genießen konnte", dankt der Neu-Augsburger seinem Jenaer Mentor Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. Günter Jerouschek sowie der VolkswagenStiftung, die Kochs Forschungen unterstützt hat.
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