idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/23/2008 14:24

Das "Röntgen-Labor auf dem Chip" rückt in Reichweite - Am Institut für Strukturphysik der TU Dresden werden miniaturisierte Röntgenquellen entwickelt

Kim-Astrid Magister Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Wissenschaftler der Technischen Universität Dresden arbeiten zur Zeit an der technischen Reife einer Röntgenquelle, die nicht größer als eine 1-Centmünze ist. Inspiriert durch die Arbeiten amerikanischer Kollegen, die ein ähnliches System - allerdings nur mit zeitlich zyklischer Bereitschaft - auf den Markt brachten, hat die Nachwuchsgruppe Nanostrukturphysik um den Dresdner Juniorprofessor Dr. Dirk C. Meyer nun eine Lösung für eine dauerhaft arbeitende Röntgenquelle im Chip-Format gefunden. Wo die herkömmlichen Erzeuger von Röntgenstrahlung immer noch koffergroß sind, kann die neuartige Apparatur aus Dresden für medizinische Untersuchungen auf kleinstem Raum, in der Umweltanalytik oder für die Produktionsüberwachung genutzt werden.

    Die miniaturisierten Röntgenquellen beruhen auf einer Eigenschaft so genannter pyroelektrischer Kristalle: Bei einer Temperaturänderung spannt sich zwischen zwei bestimmten Oberflächen eines derartigen Kristalls ein kurzzeitig nach außen wirksames elektrisches Feld auf. Dieses kann im umgebenden Restgas befindliche geladene Teilchen bis auf Megaelektronenvolt beschleunigen, die beim Auftreffen auf eine dünne Metallfolie dann Röntgenstrahlung hervorbringen. Mittels des Peltier-Effektes ist es möglich, den Kristall auf kleinstem Raum sowohl zu heizen als auch zu kühlen. Leider ließ sich bisher nur einer der beiden Vorgänge ausnutzen.

    Hartmut Stöcker, ein Mitglied der Dresdner Arbeitsgruppe, hat im Rahmen seiner Diplomarbeit eine Lösung für dieses Problem gefunden. Darüber hinaus ist es den Dresdner Forschern gelungen, ein etwa 1-centgroßes Stück eines pyroelekrischen Kristalls - z. B. von Lithiumniobat - durch eine gezielte Oberflächenbehandlung auch bei konstanter Temperatur dauerhaft Röntgenstrahlung erzeugen zu lassen. Obwohl die Leistung der neuartigen Quelle natürlich geringer ist als die herkömmlicher Systeme, ist das erzeugte Röntgenspektrum vergleichbar. Mit der erzeugten Strahlung ließen sich so zum Beispiel Blutplasmaproben untersuchen. Das "Röntgen-Labor auf dem Chip" ist damit in greifbare Nähe gerückt.

    Die Ergebnisse wurden von der TU Dresden inzwischen zum Patent angemeldet. Um die Innovation für die TU Dresden und die Region nutzbringend zu verwerten, strebt Juniorprofessor Meyer mit den involvierten Mitarbeitern im Rahmen eines Programms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung nun eine Firmengründung an.

    Informationen für Journalisten: Professor Dirk C. Meyer, Tel. 0351 463-32536, E-Mail: dirk.meyer@physik.tu-dresden.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Mathematics, Physics / astronomy
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).