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09/19/2000 10:01

DER OZEAN WIRD SAUER - Internationale Konferenz zur Rolle des Weltmeers im globalen Wandel

Albert Gerdes Pressestelle
Forschungszentrum Ozeanränder

    Vom 18. bis 21. September präsentieren mehr als 100 Wissenschaftler in Bremen Ergebnisse des zehnjährigen Klima-und Meeresforschungsprojekts JGOFS. Sie debattieren u.a. über chemische und biologische Veränderungen im Ozean und deren Folgen für das Klima der Zukunft.

    Zehn Jahre lang erkundeten Meeresforscher aus 22 Nationen die Rolle des Ozeans im Klimageschehen. Im Rahmen des Projekts JGOFS - das Kürzel steht für "Joint Global Ocean Flux Study" und bedeutet übersetzt "Stoffflüsse im Meer" - interessierten sie sich inbesondere für das Schicksal des Treibhausgases Kohlendioxid. Vom 18. bis 21. September präsentieren mehr als 100 Wissenschaftler nun die Ergebnisse deutscher JGOFS-Projekte auf einer internationalen Abschlußkonferenz in Bremen.

    Fest steht, dass dem Weltmeer eine Schlüsselstellung im globalen Klimasystem zukommt. Schließlich enthält es 50mal mehr Kohlendioxid als die Atmosphäre. Bemerkenswert zudem, dass der Ozean allein ein Drittel des vom Menschen z.B. durch Autoverkehr produzierten Treibhausgases CO2 "schluckt" und so den globalen Temperaturanstieg dämpft. Fragt sich nur, wie lange noch. Denn durch die ständige Kohlendioxidaufnahme verändert sich die Chemie des Meeres: der pH-Wert des Meerwassers sinkt; es wird allmählich saurer. Folge: die Aufnahmekapazität für das Klimagas Kohlendioxid wird verringert.

    Auch die Pflanzen und Tiere im Meer bekommen den globalen Wandel zu spüren; so die Kalkalgen und andere, mikroskopisch kleine, für das marine Nahrungsnetz jedoch wichtigen Organismen, die sich mit einem Kalkpanzer umgeben. Ihnen fällt es im saureren Millieu zunehmend schwerer, eine schützende Kalkhülle aufzubauen. So kommt es zu Artenverschiebungen, die sich auf die Stoffflüsse im Meer und letztlich auf das Klima rückwirken können.

    Vor diesem Hintergrund wundert es kaum, dass in letzter Zeit verstärkt diskutiert wird, Teile des Weltozeans mit gelöstem Eisen zu düngen, denn Eisen ist für viele Organismen ein lebensnotwendiger, aber knapper Spurenstoff. Eisengaben sollen die Pflanzenproduktion im Meer ankurbeln und so die Aufnahmekapazität für Kohlendioxid steigern. Doch die Vorstellung, dem Treibhauseffekt mit solchen Eingriffen entgegen wirken zu wollen, ist stark umstritten. Eine derzeit ebenfalls diskutierte Variante des "Geo-Engineering" ist die Verklappung von Kohlendioxid in der Tiefsee. Doch auch dies ist ein Problemfall, denn die Auswirkungen auf chemische und biologische Prozesse am Tiefseeboden sind nicht geklärt.

    Auf der Tagung werden neue Ergebnisse zu den genannten Aspekten vorgestellt. Darüber und über die Frage, wie es weiter geht in Sachen Ozean und Klima möchten wir Sie gerne auf einem Pressegespräch informieren. Ihre Gesprächspartner sind: Prof. Gerold Wefer (Geowissenschaftler, Universität Bremen), Prof. Karin Lochte (Meeresbiologin, Institut für Ostseeforschung Warnemünde) sowie Prof. Douglas Wallace (Meereschemiker, Institut für Meereskunde, Universität Kiel). Hintergrundmaterialien (digitales Fotomaterial, das leider nicht über den idw-Server versandt werden konnte) und - für TV-Teams - digitales Videomaterial über JGOFS-Arbeiten an Bord des Forschungsschiffs "Meteor" stehen zur Verfügung.

    PRESSEGESPRÄCH
    Donnerstag, den 21. September, 10.30 Uhr
    Universität Verwaltungsgebäude (VWG)
    Raum 2060

    Über Ihre Teilnahme würden wir uns freuen. Für KollegInnen von ausserhalb besteht natürlich die Möglichkeit zum Telefoninterview.

    Ansprechpartner:
    Albert Gerdes, MARUM-Öffentlichkeitsarbeit
    Tel. 0421 - 218-7761 o. 0171 - 649 82 26
    email: agerdes@marum.de


    More information:

    http://www.marum.de/jgofs/Symposium2000.htm


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    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry, Environment / ecology, Geosciences, Mathematics, Oceanology / climate, Physics / astronomy, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research results, Scientific conferences
    German


     

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