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09/19/2000 18:34

Heilig oder unheilig - Das spannungsreiche Verhältnis von Kunst und Kirche

Marietta Fuhrmann-Koch Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Osnabrück

    Das spannungsreiche Verhältnis von "Kunst und Kirche" steht im Mittelpunkt einer Tagung an der Universität Osnabrück, die das Fachgebiet Kunstgeschichte der Universität Osnabrück in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Osnabrücker Land und dem Zentrum für Medien, Kunst, Kultur in der evangelischen Landeskirche Hannover vom 20. bis 22. September veranstaltet.

    Pressemitteilung
    Osnabrück, 19. September 2000 / Nr. 112/2000

    Heilig oder unheilig - Das spannungsreiche Verhältnis von Kunst und Kirche
    Tagung "Kunst und Kirche" vom 20. bis zum 22. September an der Universität Osnabrück

    Das spannungsreiche Verhältnis von "Kunst und Kirche" steht im Mittelpunkt einer Tagung an der Universität Osnabrück, die das Fachgebiet Kunstgeschichte der Universität Osnabrück in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Osnabrücker Land und dem Zentrum für Medien, Kunst, Kultur in der evangelischen Landeskirche Hannover vom 20. bis 22. September veranstaltet. 24 Kunsthistoriker, Historiker, Theaterwissenschaftler, Theologen, bildende Künstler und Architekten sowie Vertreter von Museen, Stiftungswesen, Wissenschafts- und Kunstakademien und kirchlichen Kunst- und Baureferaten aus der gesamten Bundesrepublik werden zum Tagungsthema Stellung nehmen und über die Rolle von historischer und zeitgenössischer Kunst und Architektur im kirchlichen Umfeld diskutieren. Unterstützt wird die Tagung außerdem vom Kulturforum Dom und dem evangelisch-lutherischen Sprengel Osnabrück.

    "Die Diskussion um die Funktion des Bildes in Glaubensvermittlung und Liturgie zieht sich durch die Jahrhunderte hindurch und erhält mit der Reformation und dann mit der Aufklärung neue Dimensionen", so die wissenschaftliche Leiterin der Tagung, die Osnabrücker Kunsthistorikerin Prof. Dr. Uta Schedler. "Die Künstler lösten sich zunehmend von den Vorgaben kirchlicher Auftraggeber sowie von den christlichen Inhalten." Aufgabe der Tagung sei es, diesen Prozeß zunehmender Autonomie der Künste nachzuzeichnen. Das dreitägige Veranstaltungsprogramm, zu dem die interessierte Öffentlichkeit eingeladen ist, wird mit einem Vortrag von Prof. Dr. Wilhelm Gräb von der Theologischen Fakultät der Berliner Humboldt-Universität eröffnet. "Kunst, die zum Kult wird: Zum Verhältnis von ästhetischer und religiöser Erfahrung" lautet der Titel seines Referats am Mittwoch, 20. September, um 12 Uhr.

    Im Mittelpunkt des ersten Tagungstages stehen außerdem die wichtigsten historischen Positionen zur Bilderfrage von der Spätantike bis zum Beginn der Frühen Neuzeit. Die Referate am Donnerstag setzen sich mit den Folgen der zunehmenden Autonomie der Künste seit dem 18. Jahrhundert auseinander. Breiten Raum wird dann die Frage nach dem heutigen Stellenwert der Kunst - insbesondere der zeitgenössischen - in Religion, Liturgie und Kirche einnehmen. Prof. Schedler: "Vielerorts wird über die Schließung und Aufgabe von Kirchengebäuden nachgedacht, aber auch über deren sinnvolle weitere Nutzung. Ist es vorstellbar, daß hier die Künste Einzug halten?"

    Im Rahmen der Tagung werden am Donnerstag, 21. September, ab 20 Uhr in der Osnabrücker Katharinenkirche Vertreterinnen und Vertreter aus Kunst, Kirche, Politik und Kulturmanagement über "Das Verhältnis zwischen Kunst und Kirche heute - einträglich oder abträglich?" diskutieren. Anlaß und "Stein des Anstoßes" für das Gespräch ist das Gemälde "Tanz ums Kreuz" von Georg Baselitz, das derzeit in der Katharinenkirche ausgestellt ist und vom Künstler ursprünglich als Geschenk für den Altar der Kirche von Luttrum bei Hildesheim bestimmt war. Das Gemälde hatte in der Luttrumer Kirchengemeinde heftige Kontroversen ausgelöst, eine dauerhafte Ausstellung wurde dort abgelehnt.

    Die Tagung "Kunst und Kirche" steht in engem Zusammenhang mit dem Kunstprojekt "Kloster - Kunst- Landschaft", das der Landschaftsverband Osnabrücker Land noch bis zum 10. Oktober veranstaltet. Für sieben ehemalige Klöster des Osnabrücker Landes entwickelten neun internationale Künstlerinnen und Künstler im Rahmen dieses Projekts Klang- und Rauminstallationen.

    Veranstaltungsort der Tagung ist das neue Hörsaal- und Verfügungszentrum an der Kolpingstraße 7 (Hörsaal 01/B 01). Das detaillierte Tagungsprogramm kann beim Fachgebiet Kunstgeschichte der Universität Osnabrück (Telefon 0541/969-4046 und -4595) angefordert werden.

    Prof. Dr. Uta Schedler
    Universität Osnabrück
    Fachbereich Kultur- und Geowissenschaften
    Fachgebiet Kunstgeschichte
    Katharinenstraße 5 - 7, 49069 Osnabrück
    Tel. (0541) 969-4046, -4595, Fax (0541) 969-4594
    e-mail: uta.schedler@rz.uni-osnabrück.de


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    Criteria of this press release:
    Art / design, Music / theatre, Philosophy / ethics, Religion
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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