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02/04/2008 11:44

Wie sich in der menschlichen Blase pathogene Bakterien einnisten - und wie man sie bekämpfen könnte

Dr. Ernst Guggolz Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

    Die Erreger von Blasenentzündungen sind anhänglich: Mit mikroskopisch kleinen Pili, ähnlich den Haaren der Klette, haften sie im Körper, um nicht mit dem Urin weggespült zu werden - da helfen oft nur Antibiotika. Jetzt, da neue Erkenntnisse über Struktur und Bildungsmechanismus dieser Härchen vorliegen, sind neuartige Medikamente gegen Harnwegsinfekte denkbar. Mehr dazu berichtet die aktuelle Ausgabe der "Nachrichten aus der Chemie".

    Manche Stämme vom Bakterium Escherichia coli verursachen Harnwegsinfektionen. Die Entwicklung neuer Antibiotika dagegen ist ein Wettlauf mit der Zeit: Die Mikroorganismen entwickeln Ausschaltmechanismen gegen die für sie tödlichen Substanzen, Antibiotikaresistenzen entstehen.

    Pili, die Haare, mit denen sich die Erreger im menschlichen Körper festhalten, sind jedoch ein guter Angriffspunkt für neuartige antibakterielle Medikamente: Hemmt man das Wachstum der Pili, so könnte sich der menschliche Körper der lästigen Besucher leicht selbst entledigen. Mehr noch: Das Immunsystem wäre in der Lage, die entwaffneten Bakterien zu analysieren und sich gegen zukünftige Infektionen zu schützen. Da solche Substanzen die Bakterien selbst nicht töten, sollte auch der Selektionsdruck, einen Ausschaltmechanismus zu finden, von Seiten der Mikroorganismen geringer sein - so hoffen die Forscher.

    Gesicherte Erkenntnisse gibt es bereits darüber, wie die Proteinbestandteile der Klebehärchen aufgebaut sind. Der Wissenschaftsautor Michael Groß berichtet darüber in der Februarausgabe der "Nachrichten aus der Chemie". Er schildert, wie die Zelle die Pilusproteine an ihren Zielort transportiert und anschließend in ein sich verlängerndes Bakterienhaar einbaut: Dieser Mechanismus wäre der Hauptangriffspunkt für Medikamente vom Haarkillertyp. Ein PDF-File des Beitrages gibt es kostenlos bei der Redaktion unter nachrichten@gdch.de.

    Nahezu 80.000 anspruchsvolle Chemiker und Chemikerinnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Lehre informieren sich mit den "Nachrichten aus der Chemie" über Entwicklungen in der Chemie, in angrenzenden Wissenschaften sowie über gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte. Kennzeichen der Zeitschrift der Gesellschaft Deutscher Chemiker sind das breite Spektrum der Berichte, das einmalige Informationsangebot an Personalien, Veranstaltungs- und Fortbildungsterminen sowie der große Stellenmarkt.


    More information:

    http://www.gdch.de/nachrichten "Nachrichten aus der Chemie"
    http://www.gdch.de/taetigkeiten/nch/jg2008/h02_08.htm Das Februarheft der "Nachrichten aus der Chemie"


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    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

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