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09/28/2000 11:26

100 Jahre Forschung im Wasserbau

Dr. Elisabeth Zuber-Knost Presse und Kommunikation
Universität Karlsruhe (TH) - Forschungsuniversität.gegründet 1825

    Nr. 106 / 27. September 2000 / mea

    100 Jahre Forschung im Wasserbau
    Festveranstaltung erinnert an Theodor Rehbock

    am 5. und 6. Oktober 2000
    im Tulla-Hörsaal (Gebäude-Nr. 11.40) und anderen Gebäuden

    "100 Jahre Forschung im Wasserbau - das Vermächtnis von Theodor Reh-bock": Unter diesem Motto feiern das Institut für Wasserwirtschaft und Kultur-technik sowie das Institut für Hydromechanik der Universität Karlsruhe am 5. und 6. Oktober Jubiläum. Höhepunkt ist die Festveranstaltung am 6. Oktober, die Prorektor Professor Dr. Fritz Hartmann Frimmel und Professor Dr. Franz Nestmann um 10.00 Uhr eröffnen. Grußworte sprechen unter anderem Ministe-rialdirigent Peter Fuhrmann vom Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg, Professor Helmut Kobus, Ph. D., Universität Stuttgart, Professor Dr. Forrest M. Holly Jr., Präsident der International Association of Hydraulic En-gineering and Research (IAHR), Professor Dr. Hans-Heinrich Witte, Leiter der Bundesanstalt für Wasserbau, Dr. Manfred Rost, Vorstand der Schluchseewerk AG, Freiburg, sowie weitere Vertreter von Behörden, Industrie und Verbänden.

    Über die Geschichte des Wasserbaus in Karlsruhe informieren Dr. Andreas Richter und Dr. Hans Helmut Bernhart, Universität Karlsruhe. Hans-Thomas Rehbock, ein Enkel von Theodor Rehbock, berichtet in seinem Vortrag über das Leben seines Großvaters. Am Nachmittag stehen Vorträge auf dem Programm, bei denen das Thema Wasser auch aus einer kulturgeschichtlich-literarischen Perspektive betrachtet wird. Darüber hinaus stellen die beiden veranstaltenden Institute aktuelle Forschungsarbeiten vor. Erwartet werden über 300 Gäste.

    Der Wasserbau spielte an der Universität Karlsruhe stets eine wichtige Rolle. Die Tradition begründete Johann Gottfried Tulla (1770 bis 1828), dessen Name vor allem mit der Begradigung des Oberrheins verbunden ist. Einen Höhepunkt erlebte die Geschichte des Karlsruher Wasserbaus im Jahr 1899 mit der Beru-fung von Theodor Rehbock auf den Lehrstuhl für Wasserbau. Rehbock wurde am 12. April 1864 in Amsterdam geboren und studierte an den Technischen Hochschulen in München und Berlin. Er erwarb wichtige praktische Erfahrun-gen während seiner langjährigen Tätigkeit als Wasserbauingenieur im In- und Ausland. Auf seine Initiative geht die Gründung des ersten Karlsruher Fluss-baulaboratoriums im Jahr 1901 zurück. Es war damals im Hauptbau der Tech-nischen Hochschule untergebracht, der heute Rektorat und Verwaltung beher-bergt, und nach dem Dresdner Wasserlabor die zweite derartige Einrichtung in Deutschland. Das Flussbaulaboratorium war 26 Meter lang, 7,5 Meter breit und zu dieser Zeit weltweit das größte wasserbauliche Versuchslabor. Die experi-mentelle Einrichtung, eine kippbare Rinne mit den Maßen 18 x 2 Meter, diente der Untersuchung von maßstäblich verkleinerten naturähnlichen Flussab-schnitten. Durchsichtige Glasrinnen ermöglichten es, die Strömungsvorgänge von allen Seiten zu beobachten und zu untersuchen. Dies war die Geburts-stunde der gläsernen wasserbaulichen Versuchsrinne, die heute in keinem Wasserlabor mehr fehlt.

    Nach dem Ersten Weltkrieg wurde im Gebäude der Abteilung Bauingenieurwe-sen - heute wird es als das "Alte Bauingenieurgebäude" bezeichnet - nach den Plänen von Theodor Rehbock ein neues Labor mit rund 1.400 Quadratmetern Nutzfläche eingerichtet und im November 1921 in Betrieb genommen. Das neue, nach Theodor Rehbock benannte Forschungslabor wurde intensiv für Grundlagenuntersuchungen, angewandte Forschungsarbeiten und Lehrveran-staltungen ge-nutzt und erlangte damit Weltruf. 1929 wurde neben dem Alten Bauingenieurgebäude eine Versuchshalle errichtet, die sogenannte Rheinhalle, die später durch weitere Hallenabschnitte erweitert wurde. Schließlich stand ei-ne überdachte Fläche von 1.600 Quadratmetern zur Verfügung.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Wasserbau an der Technischen Hoch-schule umstrukturiert. Zwei Institute bestimmten nach 1948 die Lehr- und For-schungsaktivität: das Institut für Wasserbau - Wasserwirtschaft mit der Ver-suchshalle, die den Namen "Theodor-Rehbock-Flussbaulaboratorium" erhielt, und das Institut für Wasserbau - Hydromechanik mit dem großen Wasserlabor im Sockelgeschoss des Alten Bauingenieurgebäudes.

    Auch heute noch werden Lehre und Forschung im Wasserbau in zwei Instituten wahrgenommen: dem Institut für Wasserwirtschaft und Kulturtechnik unter der Leitung von Professor Dr. Franz Nestmann mit den Schwerpunkten Konstrukti-ver Wasserbau, Energiewasserwirtschaft und Umweltressourcen, Mehrphasen-strömungen im Wasserbau, Numerik im Wasserbau, Hydrologie und Kulturtech-nik und dem Institut für Hydromechanik unter der Leitung von Professor Ger-hard H. Jirka, Ph. D. mit den Bereichen Technische Hydraulik, Stahlwasserbau, Turbulente Strömungen, Misch- und Transportvorgänge, Grundwasser, Ge-bäu-de- und Umweltaerodynamik.

    Nähere Informationen:
    Dr. Cornelia Lang Dr. Werner Buck
    Tel.: (0721) 608 3845 Tel.: (0721) 608 3906
    Fax: (0721) 66 16 86 Fax: (0721) 60 60 46
    c.lang@uni-karlsruhe.de werner.buck@bau-verm.uni-karlsruhe.de

    Die Veranstaltung ist Teil der Reihe "Wissenschaft im Dialog" zum 175-jährigen Bestehen der Universität Karlsruhe. Partner der Universität im Jubiläum sind: Agilent Technologies Deutschland GmbH, Deutsche Bausparkasse Badenia AG, LuK GmbH & Co., SEW-EURODRIVE GmbH & Co., Siemens AG, Stadt-werke Karlsruhe GmbH und Adolf Würth GmbH & Co. KG.

    Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter:
    http://www.uni-karlsruhe.de/~presse/Pressestelle/pi106.html


    More information:

    http://www.uni-karlsruhe.de/~presse/Pressestelle/pi106.html


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    Criteria of this press release:
    Biology, Construction / architecture, Environment / ecology, Oceanology / climate
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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