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09/29/2000 13:50

Professor Daschner mit dem höchstdotierten Umweltpreis Europas ausgestattet

Rudolf-Werner Dreier Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Professor Daschner mit dem höchstdotierten Umweltpreis Europas ausgezeichnet

    Deutscher Umweltpreis 2000 für Freiburger Mediziner

    Der Mediziner Professor Dr. Franz Daschner, Direktor des Instituts für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Freiburg, wird am Sonntag, den 15. Oktober 2000, mit dem höchstdotierten Umweltpreis Europas, dem mit einer Million Mark Preisgeld ausgestatteten Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Osnabrück, ausgezeichnet. Die Preisverleihung wird Bundespräsident Johannes Rau vornehmen. Der Tradition des Deutschen Umweltpreises entsprechend, ist die Preissumme geteilt, so dass neben Professor Daschner ebenfalls der Auricher Unternehmer Alois Wobben ausgezeichnet wird.

    "Der Name Daschner ist ein Synonym für Umweltschutz im Krankenhaus. Seine Arbeit hat Medizinern und Ökonomen eine völlig neue Sichtweise eröffnet und sie von der Notwendigkeit aktiven Umweltschutzes in ihren durchaus mittelständischen Unternehmen überzeugt." - Mit diesen Worten würdigte der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Fritz Brickwedde, die Vergabe des Deutschen Umweltpreises der Stiftung an Professor Daschner. Brickwedde charakterisierte den in Regensburg geborenen Daschner als ein "streitbares Vorbild für die Sache des Umweltschutzes, das die Krankenhaushygiene aus ihrem langjährigen Schattendasein in das Bewusstsein anderer medizinischer Fachdisziplinen gerückt hat". Seinem persönlichen und wissenschaftlichen Engagement sei es zu verdanken, dass sich in Deutschland eine Krankenhaushygiene entwickelt habe, die zu erheblicher Verringerung der Umweltbelastung und Kosteneinsparungen geführt habe, trotzdem aber einen internationalen Hygienestandard garantiere. Brickwedde: "Es gibt in Europa keinen zweiten forschenden Hochschulmediziner, der derartig umfassend Möglichkeiten des systematischen Umweltschutzes in der Medizin erforscht und umgesetzt hat."

    Fast die Hälfte des Einkaufvolumens von Krankenhäusern entfalle auf medizinische Produkte. Gleichzeitig trügen diese Artikel in erheblichem Maße zum Abfallaufkom
    men in Krankenhäusern bei. Der Aufwand an Material, Energie und Wasser liege beim Krankenhauspatienten zehnfach höher als im häuslichen Bereich. Daschner, Facharzt für Kinderheilkunde Mikrobiologie und Hygiene und seit 1976 Professor im Universitätsklinikum Freiburg, habe sich folgerichtig für ganzheitliche Umweltschutzlösungen eingesetzt. Vorbildlich seien die Komplettlösungen im Universitätsklinikum Freiburg. Dort habe das gesamte Klinikum auf Daschners Betreiben hin bereits 1994 Umweltleitlinien aufgestellt und umgesetzt, die in einer Leitungsgruppe Umwelt von allen Verantwortlichen regelmäßig kontrolliert würden - in Pflege, Beschaffung, Wirtschaft, Technik und Universitätsbauamt.
    Dabei sei der gesamte klinische Arbeitsbereich berücksichtigt worden vom Einkauf über die Küche, die Wäscherei, die Energieversorgung, den Einsatz von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln, die Entsorgung und Vermeidung von Sondermüll, das Reinigen von Betten, das Vermeiden von Einweg zugunsten von Mehrwegmaterialien bis hin zur Kompostierung von Grünabfällen. Daschner sei es gelungen, seine eigenen Mitarbeiter und die verschiedenen Abteilungen des Klinikums von seinen Ideen zu überzeugen und sie mit ihnen gemeinsam im Team umzusetzen. Neben ei-ner Verminderung von Umweltbelastungen habe das auch zu Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen geführt bei gleichzeitiger Wahrung internationaler Hygienestandards.

    Das Freiburger Institut sei das erste weltweit gewesen, das sich ökologischen Auf
    gaben in Forschung und Lehre gestellt habe. Brickwedde: "Dazu mussten konservative Bedenkenträger positiv beeinflusst und das bisherige herkömmliche Denken und Arbeiten in der Medizin aufgebrochen werden." Daschners große Sachkenntnisse, sein Einfallsreichtum und Mut hätten den Umweltschutz im Gesundheitswesen etabliert. Sein Institut - seit 1976 von anfänglich fünf Mitarbeitern auf inzwischen über 60 angewachsen - sei 1996 mit dem Hygieneinstitut der Freien Universität Berlin vom Bundesgesundheitsministerium zum Nationalen Referenzzentrum für Krankenhaushygiene gewählt worden. Das von Daschner gegründete und unter seiner Leitung stehende Beratungszentrum für neue Standards im Hygienemanagement - ein Unternehmen des Universitätsklinikums Freiburg - berate mittlerweile 100 Kliniken mit über 20.000 Betten auf dem Gebiet der kostensparenden, umweltschonenden Krankenhaushygiene.

    Getragen von einer auf den Umweltschutz gerichteten hohen ethischen Verpflichtung seines Handelns habe Daschners Arbeit nicht nur ehemalige Schüler "angesteckt" und in seinem Sinne handeln lassen. Gerade auch die Industrie habe er für seine Ziele interessieren und einbinden können.

    Kontakt:

    Prof. Dr. Franz Daschner
    Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene
    Hugstetter Str. 55
    79106 Freiburg
    Tel.: 0761/270-5470
    Fax: 0761/270-5485
    email: nhilgers@iuk3.ukl.uni-freiburg.de
    oder: sholz@iuk3.ukl.uni-freiburg.de

    Franz-Georg Elpers
    Deutsche Bundesstifung Umwelt
    Pressereferat
    Postfach 1705
    49007 Osnabrück
    Tel.: 0541/9633-521
    Fax: 0541/9633-198
    email: fg.elpers@dbu.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Personnel announcements
    German


     

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