Fuer seine Arbeiten ueber die Entwicklung Europas vor 300 Millionen Jahren hat PD Dr. Andreas Henk, Oberassistent am Institut fuer Geologie der Universitaet Wuerzburg, den Hermann-Credner-Preis der Deutschen Geologischen Gesellschaft erhalten.
Diese mit 10.000 Mark dotierte Auszeichnung wird jaehrlich an einen hervorragenden, juengeren Wissenschaftler verliehen. Dr. Henk erhielt den Preis am 29. September bei der 149. Jahrestagung der Gesellschaft in Jena. In der Laudatio wurden sein beispielhafter wissenschaftlicher Werdegang sowie seine interdisziplinaere und innovative Arbeitsweise hervorgehoben.
Dr. Henk hat in mehreren, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefoerderten Projekten die sogenannte variscische Phase der Gebirgsbildung untersucht. Dieses Ereignis, bei dem vor rund 330 Millionen Jahren die Gesteine der heutigen Mittelgebirge entstanden, war fuer die geologische Entwicklung und den Aufbau der Erdkruste in Europa von grundlegender Bedeutung.
Bei seinen Forschungen verfolgt Dr. Henk einen quantitativen Ansatz: Er versucht, die thermischen und mechanischen Prozesse bei der Verdickung der kontinentalen Kruste und dem anschliessenden Zerfall des Gebirges in Computermodellen zu simulieren. Durch den Vergleich der Modellierungsergebnisse mit der tatsaechlichen Entwicklung kann er dann ein geodynamisches Szenario erarbeiten, das sowohl die Feldbeobachtungen erklaert als auch in Einklang mit grundlegenden physikalischen Prozessen wie Waermeleitung und mechanischen Gesteinseigenschaften steht.
So hat Dr. Henk zum Beispiel gezeigt, dass der Zerfall des variscischen Gebirges nicht wie bislang angenommen auf die gravitative Instabilitaet der verdickten Kruste zurueckzufuehren ist, sondern eine Zerscherung durch veraenderte Plattenrandspannungen widerspiegelt. Neben der Untersuchung zur variscischen Entwicklung Europas zielen seine Arbeiten generell auch auf ein verbessertes quantitatives Verstaendnis der komplexen geodynamischen Prozesse, die in Erdkruste und Erdmantel ablaufen.
Dr. Henk hat in Mainz Geologie studiert. Danach arbeitete er zwei Jahre als "Wellsite Petroleum Engineer" in den Niederlanden, zum Teil auf OElbohrinseln in der Nordsee, zum Teil an Land. 1987 wechselte er ans Institut fuer Geologie der Universitaet Wuerzburg, wo er 1991 mit "summa cum laude" promovierte. 1997 habilitierte sich Dr. Henk mit einer Arbeit ueber "Thermomechanische Modellrechnungen zur postkonvergenten Krustenreequilibrierung in den Varisciden" und erhielt die Lehrbefugnis fuer das Fach Geologie. Bereits 1996 war er mit einem Stipendium aus der Jubilaeumsstiftung zum 400jaehrigen Bestehen der Universitaet Wuerzburg ausgezeichnet worden.
Kontakt: Dr. Andreas Henk, Telefon (0931) 31-2569, e-mail: a.henk@mail.uni-wuerzburg.de
Criteria of this press release:
Geosciences
transregional, national
Research projects
German
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