Brüssel, 12. März 2008 - Zwei europäische Forschungsprojekte mit maßgeblicher Beteiligung von Helmholtz-Zentren gehören zu den Gewinnern des diesjährigen Descartes-Wissenschaftspreises der Europäischen Union: das Eiskern-Bohrprojekt EPICA mit dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung und das infektions¬biologische Projekt VIRLIS mit dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung. Der mit insgesamt 1,36 Millionen Euro dotierte Descartes-Preis wird in diesem Jahr an drei europäische Forschergruppen für hervorragende grenzüberschreitende Projekte vergeben.
"Das ist ein großer Erfolg für alle Beteiligten und eine Auszeichnung für unsere Helmholtz-Zentren", gratulierte Prof. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, den Preisträgern. "Unsere Zentren sind leistungsfähige Partner auch auf europäischer Ebene. Dazu tragen wissenschaftliche Exzellenz, hervorragende Forschungsinfrastrukturen und Management-Know-how bei."
Als deutscher Partner in EPICA (European Project for Ice Coring in Antarctica) ist das Alfred-Wegener-Institut für die Durchführung der Eisbohrung im Dronning-Maud-Land in der Antarktis und für eine Vielzahl der Analysen verantwortlich. Prof. Heinrich Miller, stellvertretender Direktor des Alfred-Wegener-Instituts, koordiniert unter dem Dach der European Science Foundation die Forschungsarbeiten des Großprojekts. Dem von zwölf Partnern aus zehn europäischen Ländern durchgeführten Projekt gelang es, erstmals Temperaturen und Treibhausgaskonzentrationen der letzten 800.000 Jahre zu rekonstruieren sowie den Zusammenhang des Klimas der Nord- und Südhemisphäre im Detail zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Konzentration der Treibhausgase Kohlendioxid, Methan und Lachgas in den letzten 650.000 Jahren nie so hoch war wie in unserer Zeit.
Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung ist neben den Universitäten Gießen und Würzburg deutscher Partner in VIRLIS (Molecular and cellular basis of the Virulence of the food borne pathogen Listeria monocytogenes). Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben in dem langjährigen Projekt die Infektionstüchtigkeit des Lebensmittelkeims Listeria monocytogenes intensiv untersucht. Die Ergebnisse haben ganz wesentlich dazu beigetragen, die grundlegenden Mechanismen von Infektionen auch anderer Erreger zu erkennen. Dieses Verständnis bildet die Grundlage, um neue Ansätze für Therapie und Prävention zu entwickeln. Am Helmholtz-Zentrum wurden unter anderem Mikroskopie-Verfahren entwickelt, mit denen man die Listerien dabei beobachten kann, wie sie sich an den Aktinfasern der Wirtszelle entlang hangeln.
Weitere Informationen unter http://www.awi.de und http://www.helmholtz-hzi.de
Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 26.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,35 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).
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Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung Hannes Schlender
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Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Organisational matters, Research projects
German
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