Das Bachelorstudium in den Ingenieurwissenschaften befindet sich trotz vieler "Kinderkrankheiten" auf einem guten Weg. Mit einem für Ingenieure charakteristischen kritischen Pragmatismus haben die Professoren sich trotz anfangs verbreiteter und teils noch vorhandener Skepsis der Sache angenommen. Behilflich war ihnen dabei u. a. auch das Feedback der Studierenden. Aber trotz erkennbarer Innovationen in der Ausbildung gibt es noch immer viel zu tun. Dies zeigt die soeben erschienene, von den Verbänden VDE, VDI, VDMA und ZVEI beauftragte, HIS-Studie "Acht Jahre nach Bologna - Professoren ziehen Bilanz".
An der umfassenden Online-Befragung zum Stand der Entwicklung der Bachelorstudiengänge haben sich mehr als 850 Professoren des Maschinenbaus und der Elektrotechnik von Universitäten und Fachhochschulen beteiligt.
Nach der erfolgten Umstellung des Studiensystems muss aus der Sicht vieler Professoren noch stärker in eine qualitative Verbesserung der Lehre investiert werden. Obwohl innovative Modelle des integrierten Einübens überfachlicher Kompetenzen zunehmend zum Einsatz kommen, besteht in diesem Bereich nach wie vor Verbesserungsbedarf. Neben der Erhöhung eigener Anstrengungen erwarten die Professoren auch hinreichend personelle und materielle Ressourcen, um diese Qualitätsziele besser umsetzen zu können.
Von den Unternehmen wünschen die befragten Professoren mehr Hilfestellungen bei der Gestaltung der Curricula, der Umsetzung von Praxiselementen und lebendige Beispiele des Nutzens von Schlüsselkompetenzen in der täglichen Ingenieurarbeit. Zugleich sind den Hochschullehrern die Beschäftigungsfelder und Einsatzgebiete von Bachelorabsolventen noch nicht immer hinreichend transparent.
Den aus der Professorenbefragung hervorgehenden erhöhten Anstrengungen zur Verbesserung der Lehrqualität entsprechen in verschiedenen Erhebungen ermittelte verbesserte Urteile von Studierenden und Absolventen über die Lehrqualität. Jedoch stehen dem auch viele kritische Aussagen von Professoren über Rahmenbedingungen des Studiums gegenüber, die den Studienerfolg beeinträchtigen. Einige dieser Rahmenbedingungen - wie die Verdichtung und Überfrachtung mit Lehrstoff und Prüfungen in einem zu engen Zeitrahmen oder immer noch erhebliche Probleme der Lehr- und Lernorganisation im Rahmen modularer Studienstrukturen - dürften vor allem diejenigen treffen, die neben dem Studium erwerbstätig sind. Der Frage, was letztlich für hohe Studienabbrecherquoten im Bachelorstudium verantwortlich ist, wird gegenwärtig in einer vertiefenden Untersuchung nachgegangen.
Worauf es in den kommenden Jahren ankommen wird, ist eine nüchterne Analyse sowohl der erzielten Erfolge als auch der noch erkennbaren Schwächen und Ungereimtheiten, um das Bachelorstudium zu einem Erfolgsmodell weiterzuentwickeln. Dafür benötigen die Hochschulen auch noch eine deutlicher erkennbare Bereitschaft der Unternehmen, die Bachelorabsolventinnen und -absolventen aufzunehmen.
Die gesamte Publikation steht als PDF-Download unter http://www.his.de/pdf/pub_fh/fh-200803.pdf kostenlos zur Verfügung. Eine Printversion von "Acht Jahre nach Bologna - Professoren ziehen Bilanz" können Interessenten gegen eine Schutzgebühr von 20 € direkt bei HIS bestellen.
Nähere Auskünfte:
Karl-Heinz Minks
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http://www.his.de/pdf/pub_fh/fh-200803.pdf - Download Forum Hochschule 3|2008
HIS:Forum Hochschule 3|2008 "Acht Jahre nach Bologna - Professoren ziehen Bilanz"
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Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Scientific Publications, Studies and teaching
German
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