Drei europäische Stiftungen bewilligen letztmalig 24 neue Vorhaben im Forschungs- und Ausbildungsprogramms zur Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) - die Gesamtzahl der Geförderten steigt auf 94.
In ihrem Forschungs- und Ausbildungsprogramm zur Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) und zur Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) fördern drei europäische Stiftungen jetzt letztmalig 24 neue Vorhaben. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der im Rahmen des vierjährigen Programms Geförderten auf 94. Die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie entsprechend qualifizierte Praktiker, die sich unter 115 Bewerberinnen und Bewerbern durchsetzen konnten, werden mit einem Gesamtvolumen von rund 1,2 Millionen Euro unterstützt. Die VolkswagenStiftung fördert allein neun Personen mit insgesamt knapp einer halben Million Euro (eine Übersicht der Bewilligungen finden Sie am Ende der Pressemitteilung).
Die Stipendiatinnen und Stipendiaten, die mit ihrer Bewerbung in diesem Jahr Erfolg hatten, kommen besonders häufig aus Italien (7), zudem jeweils sechs aus Mittel- und Osteuropa sowie Westeuropa exklusive Deutschland, aus dem drei weitere erfolgreiche Antragsteller stammen. Zwei weitere Vorhaben sind in Südeuropa beheimatet. In diesem Jahr sind - lediglich - ein Drittel der Stipendiaten Frauen, während ihr Anteil in den vergangenen Jahren deutlich höher lag. Die 24 Doktoranden, Postdoktoranden und jungen Berufstätigen stammen vorwiegend aus den Politikwissenschaften mit Spezialisierungen auf Europastudien und internationale Beziehungen. Dabei binden einige der Projekte zeitgeschichtliche und rechtswissenschaftliche Perspektiven ein.
Unter den 115 Bewerberinnen und Bewerbern aus einer Vielzahl europäischer Länder hatten die drei beteiligten Partnerstiftungen Compagnia di San Paolo in Turin, der Riksbankens Jubileumsfond in Stockholm und die VolkswagenStiftung in Hannover nach einer ersten Auswahlrunde 38 Nachwuchskräfte zu der Konferenz "Europe in a New World Order: Global Leadership for Peace and Security?" eingeladen, die vom 10. bis 12. Januar 2008 in Lund stattfand. Diese alljährliche "Young Faces Conference" ist fester Bestandteil des gemeinsamen Forschungs- und Ausbildungsprogramms der drei Stiftungen und dient zugleich der endgültigen Auswahl der Stipendiaten - nunmehr der vierten und letzten Gruppe nach den erfolgreichen Konferenzen in den Jahren zuvor in Berlin, Stockholm und Turin. Ausschlaggebend für eine Förderung sind - neben der wissenschaftlichen Qualifikation der Bewerber - insbesondere die Relevanz des Themas für die Forschung und die politische und öffentliche Debatte sowie die Qualität der Forschungsaufgabe und -methodik.
In den vergangenen drei Jahren wurden von den drei Stiftungen bereits 70 Vorhaben in der Initiative mit dem Titel "European Foreign and Security Policy Studies" auf den Weg gebracht. 29 dieser Stipendiaten werden von der VolkswagenStiftung mit insgesamt rund 1,4 Millionen Euro gefördert.
Thematisch liegt der Fokus der Anträge wie in früheren Jahren zumeist auf der Entwicklung der gemeinsamen europäischen Außen- und Sicherheitspolitik und deren Rückwirkungen auf die nationalen Außenpolitiken der Mitgliedsländer. Starkes Interesse finden auch die Nachbarschaftspolitik - etwa der neuen EU-Mitgliedsstaaten - und das Krisenmanagement. Ferner behandeln einzelne Vorhaben bestimmte funktionale Aspekte der Außen- und Sicherheitspolitik, wobei mehrfach Fragen der inneren Sicherheit und der Verbrechensbekämpfung angesprochen werden. Auch fällt der Blick auf Strategien für Szenarien militärischer Interventionen und die Sicherstellung der Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen.
Zum Programm:
Das mit diesen Bewilligungen beendete Forschungs- und Ausbildungsprogramm der drei Stiftungen hat im Zeitraum von 2004 bis 2008 die Förderung von insgesamt 94 jungen europäischen Führungskräften auf den Weg gebracht, die politisch unabhängig und über die Grenzen der eigenen nationalen Perspektive hinaus neue Denk- und Herangehensweisen für die Außen- und Sicherheitspolitik Europas entwickeln und mit diesen die öffentliche Debatte zu beeinflussen suchen. Die Stipendien für die jungen Forscherinnen und Forscher sowie Praktiker mit dem entsprechenden Hintergrund dienen der Weiterqualifikation auf dem Gebiet der Außen- und Sicherheitspolitik auf postgradualem und postdoktoralem Niveau. Erwartet wurden hierzu Arbeitsaufenthalte in weiteren europäischen Ländern. Die von den drei Stiftungen geförderten Nachwuchskräfte werden über Workshops und öffentlichkeitswirksame Aktivitäten miteinander vernetzt. Mehr Informationen finden Sie auch auf der Homepage des Programms unter http://www.efsps.eu/index.php.
An dem gemeinsamen Programm hat sich die VolkswagenStiftung im Rahmen ihrer Initiative "Zukunftsfragen der Gesellschaft - Analyse, Beratung und Kommunikation zwischen Wissenschaft und Praxis" beteiligt. Ansprechpartner bei der VolkswagenStiftung ist Dr. Alfred Schmidt (E-Mail: schmidt@volkswagenstiftung.de).
Beispielhaft für die ausgesprochenen Bewilligungen finden Sie im Folgenden eine Auflistung der neun von der VolkswagenStiftung geförderten Personen.
1. Dr. Carmen Gebhard, Institut für Höhere Studien, Wien, Österreich. Thema: "Coherence as an Institutional Challenge. Civil-Civil-Military Interfaces and the Problem of Functional Overlap in EU Crisis Management"
Kontakt:
carmengebhard@hotmail.com
2. Dr. Fabian Breuer, Global Public Policy Institute, Berlin. Thema: "'Brusselisation' and the Emergence of a Strategic Culture in the European Security and Defence Policy"
Kontakt:
fabianbreuer@yahoo.com
3. Dr. Elsa Tulmets, Institute of International Relations, Prag, Tschechische Republik. Thema: "The Role of the New Member States of the European Union in the European Neighbourhood Policy"
Kontakt:
etulmets@yahoo.de
4. Bohdana Dimitrovova, Nijmegen Centre for Border Research, Radboud University Nijmegen, Niederlande. Thema: "European Foreign Policy: Identity, Representation and Practices - Contested Meanings and Values"
Kontakt:
bohdana.dimitrovova@gmail.com
5. Sammi Sandawi, Institut für Europäische Politik (IEP), Berlin. Thema: "Organized Crime as Challenge for ESDP: Threats, Structures and Counter Strategies"
Kontakt:
sammi.sandawi@iep-berlin.de
6. George Dura, Institut für Europäische Politik (IEP), Berlin. Thema: "The Impact of EU CFSP / ESDP on National Foreign Policy: The Europeanisation of the Foreign Policy of Romania"
Kontakt:
george.dura@gmail.com
7. András Rácz, Hungarian Institute of International Affairs, Budapest, Ungarn. Thema: "The European Neighbourhood Policy towards Eastern Europe - The Perspective of the Neighbours"
Kontakt:
andras.racz@gmail.com
8. Max Bornefeld-Ettmann, Institut für Politikwissenschaft, Universität Münster. Thema: "Enhancing ESDP on the Ground. Towards a Differentiated Strategy for Plausible Scenarios of Military Intervention"
Kontakt:
mbe@sicherheitspolitik.de
9. Gregory Mounier; Department of Politics and International Relations, University of Reading, Großbritannien. Thema: "From Post-Conflict Peace-Keeping to Protecting the EU's Internal Security Regime: The Impact of the External Dimension of Justice and Home Affairs on ESDP Police and Border Management Missions"
Kontakt:
g.p.m.mounier@reading.ac.uk
Kontakt
VolkswagenStiftung
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Christian Jung
Telefon: 0511 8381 - 380
E-Mail: jung@volkswagenstiftung.de
Kontakt VolkswagenStiftung
Ausschreibung zur "Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik"
Dr. Alfred Schmidt
Telefon: 0511 8381 - 237
E-Mail: schmidt@volkswagenstiftung.de
Der Text der Presseinformation steht im Internet zur Verfügung unter http://www.volkswagenstiftung.de/service/presse.html?datum=20080326.
Criteria of this press release:
History / archaeology, Law, Politics, Psychology, Social studies
transregional, national
Research projects, Science policy
German
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