Informatiker und Bibliothekare schaffen virtuelles historisches Stadtmodell
Würzburg im Jahr 1525. Auf der Alten Mainbrücke stehen nicht die steinernen Figuren der Brückenheiligen, sondern kleine Häuser. Die Festung Marienberg sieht noch trutzburgiger aus als heute, die Domstraße ist gesäumt von schmucken Fachwerkhäusern. Wer wissen möchte, wie die Stadt damals aussah, kann jetzt im Internetportal http://www.franconica-online.de auf Zeitreise ins 16. Jahrhundert gehen. Das Beste an dem neuen Angebot: Die Nutzer bekommen nicht nur Bilder präsentiert, sondern können auch virtuelle Rundflüge durch die Stadt unternehmen: http://stadtmodell.informatik.uni-wuerzburg.de
Professor Jürgen Albert und sein Team vom Lehrstuhl für Informatik II haben dieses Projekt zusammen mit der Universitätsbibliothek und mit Unterstützung des Mainfränkischen Museums auf den Weg gebracht. "Würzburg virtuell 1525" versucht, die im Fürstenbaumuseum auf der Würzburger Festung gezeigten Stadtmodelle aus Holz und Pappmaché in die Welt der Bits und Bytes zu überführen.
Das Holzmodell auf der Festung entstand auf der Grundlage von Architekturskizzen, die der 1964 gestorbene Schulrat Dr. Franz Seberich angefertigt hatte. Die Informatiker schufen aus diesen Vorlagen zuerst ein dreidimensionales Modell der Stadt Würzburg an der Wende vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit und machten es dann durch virtuelle Rundflüge zugänglich. So können die Nutzer von Franconica-Online Animationen wichtiger Gebäude sehen und zwei Rundflüge miterleben: um die Festung Marienberg und von der Alten Mainbrücke durch die Domstraße zum Kiliansdom. So werden Expeditionen in Würzburgs Vergangenheit am Bildschirm möglich.
Soweit es die Datenlage zulässt, sollen weitere Zeitabschnitte folgen. Dann könnte zum Beispiel das von Festungsanlagen umgürtete barocke Würzburg Gestalt annehmen. Auch die den Talkessel emporkriechende Stadt des späten 19. Jahrhunderts, die Zerstörungen des 16. März 1945 und das heutige Stadtbild ließen sich nach und nach dreidimensional erfahrbar machen.
Darüber hinaus soll das virtuelle Stadtmodell später weiterführende Quellen über Gebäude und Ereignisse anbieten. Klicks auf einzelne Häuser machen dann Texte und Bilder zur Geschichte sowie Geschichten rund um den angewählten Ort verfügbar. Die Nutzer sollen auch Informationen aus der Unterfränkischen Bibliographie mitgeliefert bekommen. Eine Vernetzung des virtuellen Stadtmodells von 1525 mit den Bauernkriegschroniken des Lorenz Fries und des Martin Cronthal ist bereits in Arbeit und wird voraussichtlich bis Ende 2008 abgeschlossen. Verknüpfungen mit den Bild-, Karten-, Plan- und Grafiksammlungen der Universitätsbibliothek sind ebenfalls vorgesehen.
Weitere Informationen: Dr. Hans-Günter Schmidt, Abteilung Handschriften und Alte Drucke der Universitätsbibliothek, T (0931) 888-5964, hans-guenter.schmidt@bibliothek.uni-wuerzburg.de
Prof. Dr. Jürgen Albert, Lehrstuhl für Informatik II, T (0931) 888-6600, albert@informatik.uni-wuerzburg.de
http://stadtmodell.informatik.uni-wuerzburg.de
Aus dem virtuellen Stadtmodell: die Festung Marienberg mit Blick auf Würzburg anno 1525.
Bild: Institut für Informatik
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Criteria of this press release:
History / archaeology, Information technology
transregional, national
Scientific Publications
German
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