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04/03/2008 12:12

Doebereiners Feuerzeug und die Katalyse

Stephan Laudien Referat Öffentlichkeitsarbeit
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Chemiker der Universität Jena und das "Carl Bosch Museum Heidelberg" laden ab 12. April ins "Museum auf Achse" auf den Jenaer Uni-Campus ein

    Jena (03.04.08) Feuerzeuge gehören zu den Alltagsgegenständen, deren Handhabung in unseren Tagen völlig selbstverständlich ist. Vorbei sind die Zeiten, da es recht mühsam war, ein Feuer zu entzünden. Welche komplizierten Apparaturen dafür noch im 19. Jahrhundert verwendet wurden, wird im "Museum auf Achse" deutlich, das ab dem 12. April auf dem Jenaer Uni-Campus (Ernst-Abbe-Platz) Station macht. Anlässlich der Fakultätswoche der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät im Jubiläumsjahr der Friedrich-Schiller-Universität werden im und unter dem fahrbaren "Museum auf Achse" des "Carl Bosch Museums Heidelberg" zwei Ausstellungen präsentiert: die Wanderausstellung des Carl Bosch Museums Heidelberg "Historischer Streifzug durch das chemische Labor" und die eigens konzipierte Ausstellung der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät "Streifzug durch die chemischen Institute".

    Zu den Exponaten der Jenaer Ausstellung gehört ein Platinfeuerzeug, wie es der Jenaer Chemie-Professor Johann Wolfgang Doebereiner 1823 entwickelte. In diesem Apparat reagiert Zink mit Schwefelsäure. Der dabei entstehende Wasserstoff entzündet sich, wobei die katalytische Wirkung des Platins ausgenutzt wird. Neben der Apparatur stehen auch die chemischen Grundlagen für das Feuerzeug Doebereiners im "Museum auf Achse" im Mittelpunkt. Außerdem zeigen die Chemischen Institute der Universität, woran in Jena aktuell geforscht wird. Schulklassen, aber auch Besucher jeden Alters, sind vom 12. April bis zum 30. August eingeladen, auf dem Campus im "Museum auf Achse" den Chemikern über die Schulter zu sehen. Es wird u. a. der Frage nachgegangen, wie in Gammelfleisch schnell und effektiv Bakterien identifiziert werden können. "Kann die Mikrowelle den Bunsenbrenner ersetzen?", lautet eine weitere Frage. Oder: "Wofür kann man Zellulose einsetzen außer als Basis für die Papierherstellung?"

    Im "Historischen Streifzug durch das chemische Labor" wird hingegen die Laborgeschichte, auch die historischen Grundlagen für die Entwicklung des Doebereiner-Feuerzeugs gezeigt. So entwickelte der Jenaer Chemiker in einem für die damalige Zeit modernen Forschungslabor sein Feuerzeug, das er u. a. seinem Zeitgenossen Johann Wolfgang von Goethe schenkte. In diesem Labor bildete das systematische Experimentieren die Grundlage aller Erkenntnisse. Vorausgegangen war die Probierkunst der mittelalterlichen Alchemisten, die rätselhafte Tinkturen miteinander vermischten auf der Suche nach dem Stein der Weisen oder Gold. Ein weiteres Experimentierfeld waren die Erzhütten, in denen Metalle gewonnen und Legierungen hergestellt wurden. Nach und nach erweiterten sich die technischen Möglichkeiten, nahm parallel das Wissen der Chemiker zu.

    Die Sonderausstellung des "Carl Bosch Museums Heidelberg" im oberen Teil des Museumsmobils zeigt an acht Stationen, wie sich die Chemie von der Alchemie bis in die Neuzeit verändert hat. "Unsere Besucher können die Entwicklung des chemischen Labors vom Probierstübchen zum modernen, rechnergestützten Labor nachvollziehen und erleben", sagt Dr. Petra Bojko von der AG Chemiedidaktik der Universität Jena.

    Feierlich eröffnet werden die Ausstellungen im "Museum auf Achse" am 11. April (Freitag) ab 16 Uhr. Im Hörsaal 3 am Campus (Carl-Zeiß-Straße 3) unternimmt Prof. Dr. Matthias Westerhausen von der Uni Jena in einem Experimentalvortrag einen "Ausflug in die Anfänge der Chemie in Jena". Im Anschluss spricht Prof. Dr. Dieter Jahn (BASF Ludwigshafen) über "Chemie - Quo vadis?". Auch Gerda Tschira, Gründerin des "Carl Bosch Museums Heidelberg" und Initiatorin des "Museums auf Achse", wird anwesend sein.

    Geöffnet ist das "Museum auf Achse" dienstags, mittwochs, freitags und samstags von 10 bis 16 Uhr, am Donnerstag von 10 bis 19 Uhr. Sonntags und montags ist das Museum geschlossen.

    Erwachsene zahlen 2 Euro Eintritt, Ermäßigungsberechtigte 1 Euro, Gruppen ab 8 Personen 10 Euro. Die Familienkarte kostet 5 Euro.

    Schulklassen und andere Gruppen, die eine Führung wünschen, können sich bei Petra Bojko anmelden, Telefon 03641 / 948006.

    Kontakt:
    Dr. Petra Bojko
    AG Chemiedidaktik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    August-Bebel-Straße 6-8, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 948006
    E-Mail: petra.bojko[at]uni-jena.de


    More information:

    http://www.uni-jena.de


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    Einblick in das "Museum auf Achse", das ab dem 12. April auf dem Jenaer Uni-Campus besucht werden kann.
    Einblick in das "Museum auf Achse", das ab dem 12. April auf dem Jenaer Uni-Campus besucht werden ka ...
    Foto: Carl Bosch Museum Heidelberg
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    Wie früher Chemikalien aufbewahrt wurden, ist im "Museum auf Achse" zu erleben.
    Wie früher Chemikalien aufbewahrt wurden, ist im "Museum auf Achse" zu erleben.
    Foto: Carl Bosch Museum Heidelberg
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    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

    Einblick in das "Museum auf Achse", das ab dem 12. April auf dem Jenaer Uni-Campus besucht werden kann.


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    Wie früher Chemikalien aufbewahrt wurden, ist im "Museum auf Achse" zu erleben.


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