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10/19/2000 12:02

Deutsche Krebshilfe beseitigt Engpass

Dr. med. Eva M. Kalbheim Pressestelle
Deutsche Krebshilfe e. V.

    Deutsche Krebshilfe beseitigt Engpass
    Kapazität für Stammzell-Transplantation in Niedersachsen erweitert

    Hannover - Heute, am 19. Oktober 2000, wurde an der Medizinischen Hochschule Hannover ein neues Mehrzweckgebäude eröffnet, das auch eine Station für Knochenmark- und Blutstammzell-Transplantationen beherbergt. Diese Station trägt den Namen der Gründerin der Deutschen Krebshilfe, Dr. Mildred Scheel. Die Deutsche Krebshilfe unterstützte den Bau mit 5,7 Millionen Mark. Sie hat damit geholfen, den Engpass bei den Transplantationskapazitäten in Niedersachsen zu beseitigen.

    Viele Krebspatienten können nur durch eine Transplantation von Stammzellen geheilt werden. Doch in der Vergangenheit mussten viele Schwerkranke monatelang auf ein Bett für die Transplantation warten. Um diesen Missstand zu beheben, hat die Deutsche Krebshilfe bereits 1995 ein Förderprogramm zum Auf- und Ausbau von Knochenmark-Transplantations-einheiten initiiert, in dessen Rahmen sie auch der Medizinischen Hochschule Hannover 5,7 Millionen Mark für eine neue Transplantations-Station bewilligte. Der Grundstein für den Neubau wurde vor zwei Jahren gelegt. "Wir freuen uns sehr, heute unser neues Mehrzweckgebäude feierlich eröffnen zu können", sagte Professor Dr. Reinhard Dengler, Vorstand für das Ressort Krankenversorgung der Medizinischen Hochschule Hannover, in seinen Grußworten. "Neben einer Station für Stammzell-Transplantationen mit 16 Betten beherbergt es eine Infektionsstation mit 20 Betten sowie das Zentrale Patientenaktenarchiv der Medizinischen Hochschule Hannover."

    Durch die Unterstützung der Deutschen Krebshilfe wurde die Anzahl der Transplantationsplätze in Hannover von sechs auf 22 erhöht. Damit können an der Medizinischen Hochschule Hannover zukünftig zirka 200 Transplantationen pro Jahr bei Kindern und Erwachsenen durchgeführt werden. Der Engpass ist damit weitestgehend behoben. "Dass sich sowohl der Bund als auch das Land Niedersachsen an den Kosten des Baus beteiligt haben, spricht für die Wichtigkeit und Notwendigkeit des Projektes", sagte Frau Professor Dr. Ing. habil. Dagmar Schipanski, Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, anlässlich der Eröffnungsfeierlichkeiten. Sie übergab den Schlüssel für den Bau an Professor Dengler und sprach dabei die Hoffnung aus, dass die neue Stammzell-Transplantationseinheit in Hannover einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Heilungschancen krebskranker Menschen im Großraum Hannover leisten werde. "Bei all unseren Aktivitäten müssen wir uns immer wieder vor Augen führen, dass jede einzelne Mark, die wir in solche Förderprojekte investieren können, der Deutschen Krebshilfe von engagierten Mitbürgern gespendet oder vermacht wurde", betonte Schipanski. All den Menschen, die die Arbeit der Deutschen Krebshilfe unterstützten, sei sie zu großem Dank verpflichtet.

    Die Deutsche Krebshilfe hat den Bereich Knochenmark- und Blutstammzell-Transplantation mit bisher rund 75 Millionen Mark unterstützt. Um den Mangel an potentiellen Stammzell-Spendern zu beheben, hat sie Anfang der 90er Jahre mit rund 15,5 Millionen Mark zunächst den Aufbau von Spenderdateien gefördert. Davon flossen alleine 10,5 Millionen Mark in den Aufbau der Deutschen Knochenmarkspenderdatei, die heute mit rund 730.000 registrierten Spendern die zweitgrößte Einzeldatei der Welt ist. Mit insgesamt rund 44 Millionen Mark wurden Stammzell-Transplantationszentren in Dresden, Homburg/Saar, Jena, Münster, Nürnberg, Rostock und Hannover mitfinanziert. Bei der Zahl der Transplantationen liegt Deutschland im internationalen Vergleich heute auf Platz zwei, übertroffen nur noch von Schweden.

    Infokasten: Stammzell-Transplantation
    Vorstufe aller Blutzellen sind die so genannten Stammzellen. Sie können aus dem Knochenmark oder dem Blut eines gesunden Spenders entnommen und auf einen kranken Empfänger übertragen werden. Sind Spender und Empfänger fremd, spricht man von einer allogenen Transplantation. Der Empfänger kann aber auch sein eigener Spender sein. In diesem Fall handelt es sich um eine autologe Transplantation oder eine Eigenspende. Die allogene Transplantation von Knochenmark- oder Blutstammzellen bietet für viele Patienten mit Krebserkrankungen des Blutes, die Leukämien, des lymphatischen Gewebes, die Lymphome, und einigen anderen seltenen Krebserkrankungen gute Heilungschancen: Man zerstört die bösartig veränderten Stammzellen des Patienten und ersetzt sie durch fremde, gesunde Stammzellen. Die Eigenspende wird im Zusammenhang mit einer Chemo- oder einer Strahlentherapie angewandt.

    Interviewpartner und Fotos auf Anfrage

    Projekt-Nr. 70-2566


    More information:

    http://www.krebshilfe.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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