Innovatives Projekt für Studierende entwickelt Konzepte für das Reisen im Luftschiff
Luftschiffe haben wieder Konjunktur. In Nischenmärkten wie dem Schwerlasttransport oder für touristische Rundflüge stellen sie eine interessante Ergänzung zu konventionellen Flugzeugen oder Hubschraubern dar. Mehrtägige Kreuzfahrten an Bord von Luftschiffen sind ein weiterer vielversprechender Einsatzbereich, der gegenwärtig von der TU Berlin untersucht wird. Bisherige Luftschiffentwürfe sind aufgrund ihrer geringen Größe und der komplizierten Betriebsprozeduren hierfür wenig geeignet.
Erste Erkenntnisse aus den Studien zeigen, dass ein Kreuzfahrtluftschiff mindestens 200 Passagiere transportieren können muss, um einen wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten. Im Bereich der Luftschifftechnik sind neue Entwurfskonzepte erforderlich. Prof. Jürgen Thorbeck vom Fachgebiet Luftfahrzeugbau und Leichtbau hat hierzu zusammen mit seinen Studierenden einen Hybridansatz als ein hierfür denkbares neues Konzept untersucht.
Das Hybridluftschiff stellt eine Verbindung der Eigenschaften von Luftschiff, Flugzeug und Hubschrauber dar. Vorteil ist dabei, dass dieses Luftschiff im Gegensatz zu den alten Zeppelinen keinen Ankermast und keine Landemannschaften mehr benötigt. Wie ein Hubschrauber kann es auf jeder ausreichend großen Fläche vertikal starten und landen. Bei der Form wurde die klassische Zigarrenform zugunsten der aerodynamisch günstigeren Kontur eines Auftriebskörpers verlassen. Dadurch kann das Luftschiff im Reiseflug erheblich mehr aerodynamischen Auftrieb produzieren, wodurch das Außenvolumen bei gleicher Nutzlast und damit auch der Luftreibungswiderstand gegenüber einem klassischen Zeppelin verringert werden kann. Ein Regelungskonzept auf Basis von Schwenkrotoren ermöglicht hohen Reisekomfort und optimale Manövrierfähigkeit dieses neuartigen Luftfahrzeugs. In die Entwicklung dieses Fahrzeugs flossen die Erkenntnisse der Projektwerkstatt Luftffisch (http://www.tu-berlin.de/~LUFTFFISCH/) ein, die seit zwei Jahren das Kleinluftschiff Luftffisch N°. 1 als Technologieträger betreibt.
Das Nachfolgeprojekt der Projektwerkstatt Luftffisch, das ebenfalls im Rahmen des Innovationstutorienprogramms der Kommission für Lehre und Studium (LSK) von der TU Berlin gefördert wird, beschäftigt sich nun mit Konzepten für die Luftschiffreise. Dort können sich Studierende aller Fach-bereiche mit den verschiedenen Aspekten dieses Themas auseinandersetzen. Die Vorstellung der Projektwerkstatt "Aerostatische Luftffahrt" findet am kommenden Montag, den 23. Oktober 2000 um 18:00 Uhr im Raum F 224 (Flugtechnische Institute in der Marchstrasse 12 - 14) statt. Die weiteren Projektsitzungen sind jeweils am Montagabend um 18 Uhr.
Nähere Auskünfte erteilen Ihnen gern Prof. Dr.-Ing. Jürgen Thorbeck (Tel. 030/314-22873) vom Fachgebiet Luftfahrzeugbau und Leichtbau (E-Mail: juergen.thorbeck@tu-berlin.de) und die Tutoren der Projektwerkstatt Aerostatische Luftfahrt (Raum F 109 - Tel 030/314-21441).
Diese Medieninformation finden Sie auch im World Wide Web unter der Adresse:
http://www.tu-berlin.de/presse/pi/2000/pi209.htm
Criteria of this press release:
Electrical engineering, Energy, Social studies, Traffic / transport
transregional, national
Research projects, Studies and teaching
German
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