Am Universitätsklinikum Bonn gibt es jetzt eine so genannte Kinderschutzgruppe, die Säuglinge, Kinder und Jugendliche bei Verdacht auf Gewalt behandelt. Sie ist rund um die Uhr ansprechbar und kooperiert eng mit den Jugendämtern. Die Bonner Gruppe gehört zu den ersten universitären Kinderschutzgruppen in Deutschland. Im Rahmen des Symposiums "Klinischer Kinderschutz: Handlungsstrategien bei Verdacht auf Kindswohlgefährdung" stellt sie am Mittwoch, 7. Mai, ihr Konzept vor.
"Der erste Verdacht auf Kindesmisshandlung ergibt sich häufig beim Arzt oder in der Klinik", sagt Oberarzt Dr. Ingo Franke, Sprecher der Kinderschutzgruppe des Universitätsklinikums Bonn. "Doch Defizite unter anderem bei der diagnostischen Abgrenzung von Warnhinweisen zu Unfallfolgen sowie bei der aussagekräftigen Dokumentation bergen das Risiko, dass ein Verdacht nicht eindeutig und rechtzeitig geklärt wird. Den Preis dafür hat oft genug das Kind zu zahlen."
Deshalb haben sich am Bonner Universitätsklinikum Vertreter aus Medizin, Psychologie, Pflege, Sozialdienst und Seelsorge zusammengeschlossen. Die Kinderschutzgruppe ist Teil des Kinderschutzkonzeptes der Stadt Bonn. Sie bietet Ärzten, Kliniken und Mitarbeitern aus der Jugendhilfe an, Kinder bei Verdacht auf körperliche Misshandlung, sexuellen Missbrauch oder Vernachlässigung vorzustellen. "Unsere vorrangige Aufgabe sehen wir darin, Ärzte bei einem akuten Verdacht auf Misshandlung konkret zu unterstützen", sagt Franke. Dazu hat die Kinderschutzgruppe einen Leitfaden entwickelt, den so genannten Klinischen Pfad. Ein integrierter Anamnese- und Befundbogen gewährleistet, dass keine medizinisch und juristisch relevanten Daten verloren gehen. Der klinische Pfad ist seit Herbst 2007 für alle Bonner Universitätskliniken verpflichtend.
Mehr Informationen zur Bonner Kinderschutzgruppe gibt es im Internet unter http://www.kinderschutzgruppe.de
Hinweis für die Medien:
Vertreter der Medien sind herzlich zu der Fortbildungsveranstaltung "Klinischer Kinderschutz: Handlungsstrategien bei Verdacht auf Kindswohlgefährdung" am Mittwoch, 7. Mai, eingeladen. Die Veranstaltung findet von 17 bis 20 Uhr im Hörsaal 1 des Universitätshauptgebäude, Regina-Pacis-Weg 3, statt. Dr. Ingo Franke beantwortet zwischen 16.30 und 17 Uhr gerne Ihre Fragen. Um Anmeldung wird gebeten unter Telefon: 0228/ 73-4727, Fax: 0228/ 73-7451 oder E-Mail: inka.vaeth@uni-bonn.de.
Kontakt für die Medien:
Oberarzt Dr. Ingo Franke
Abteilung für Allgemeine Pädiatrie
Zentrum für Kinderheilkunde am Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-33333
E-Mail: ingo.franke@uni-bonn.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
regional
Miscellaneous scientific news/publications, Organisational matters, Scientific conferences
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