Die neu gegründete Stiftung Kardiologie 2000 der Medizinischen Fakultät der RUB schreibt in diesem Jahr erstmals den mit DM 15.000 dotierten Forßmann-Preis für junge Wissenschaftler aus.
Bochum, 23.10.2000
Nr. 291
Herzkatheter-Pionier als Namenspatron
Forßmann-Preis für junge Mediziner
Stiftung Kardiologie 2000 fördert Nachwuchs
Der Pionier der Herzkathetertechnik und Nobelpreisträger Prof. Dr. Werner Forßmann ist Namenspatron eines Preises, den die Stiftung Kardiologie 2000 erstmals vergibt. Die Stiftung wurde in diesem Jahr von der Medizinischen Fakultät der RUB gegründet. Mit dem Forßmann-Preis in Höhe von DM 15.000 wollen die Stifter, die Eheleute Prof. Dr. med. Ulrich Gleichmann und Dr. med. Sigrid Gleichmann, die klinische und theoretische Forschung auf dem Gebiet der Herz-Kreislauferkrankungen unterstützen - insbesondere die Arbeiten junger Wissenschaftler, die zur Prävention dieser Volkskrankheit beitragen. Bis zum 1.12.2000 können sie sich mit innovativen Forschungsprojekten bewerben.
Todesursache Nummer eins
Degenerative und angeborene Herz-Kreislauferkrankungen haben in den letzten 40 Jahren erheblich zugenommen, sie sind mit etwa 50 Prozent zur Haupttodesursache in Deutschland und weltweit in vielen entwickelten Industrienationen geworden. Um ihre Ursachen wissenschaftlich zu erforschen, ihre Behandlung und vor allem die Prävention zu fördern, hat die Medizinische Fakultät der RUB vier kardiologische Einrichtungen bzw. Lehrstühle ins Leben gerufen - das Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeyhausen sowie an den Universitätskliniken Bergmannsheil, St. Joseph-Hospital und Marienhospital Herne - und in diesem Jahr zudem die Stiftung Kardiologie 2000.
Herzkatheter im Selbstversuch
Prof. Dr. Werner Forßmann (1904 - 1979) hat als Chefarzt der Chirurgischen Klinik des Evangelischen Krankenhauses in Düsseldorf 1957 eine bedeutende kardiologische Methode eingeführt, die Herzkatheterdiagnostik. Er erprobte sie erstmals 1929 im Selbstversuch - unter schwierigsten Bedingungen: Durch ein Gefäß seines rechten Armes führte er einen Katheter bis zum rechten Herzvorhof. Mithilfe eines Spiegels verfolgte er auf einem Durchleuchtungsschirm den Weg des Katheters durch seinen Körper. Für dieses Experiment wurde er 1956 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Der Name Forßmann steht für Unbeirrbarkeit, Wagnis und Durchsetzungsvermögen. Mit seiner Pioniertat hat er ein grundlegendes medizinisch-kardiologisches Verfahren entwickelt.
Vorbild für junge Wissenschaftler
Forßmanns Leistung und Einfluss auf die medizinische Forschung soll Vorbild sein für junge Wissenschaftler. Die Stiftung Kardiologie 2000 will ihre Arbeit unterstützen und fördern und schreibt daher in Zukunft im ein- bis zweijährigen Rhythmus den Forßmann-Preis aus. Über die Preisvergabe entscheidet das Kuratorium der Stiftung. Die Vergabe des ersten Preises findet im Februar 2001 in Bochum statt.
Modalitäten
Teilnehmen können Wissenschaftler unter 42 Jahren mit Hauptsitz in Deutschland mit innovativen wissenschaftlichen Arbeiten, die noch nicht oder in diesem Jahr publiziert wurden. Bewerbungsschluss ist der 01. Dezember 2000.
Weitere Informationen
Prof. Dr. med. Gert Muhr, Dekan der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, MA 1/57, Tel.: 0234/32-24960, -24961, Fax: 0234/32-14190, eMail: medizin@ruhr-uni-bochum.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Organisational matters
German
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