idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/24/2000 09:44

Mit einem Blick die Werkstoff-Qualität erkennen / Wertvolle Stoffe ungefährlich synthetisieren

Axel Burchardt Presse, Kommunikation und Marketing
Fachhochschule Aalen

    Zwei Forschungsprojekte an FH Aalen gefördert

    (24.10.00) Die Fachhochschule Aalen war erneut erfolgreich beim Einwerben so genannter Drittmittel. Gerade bewilligte die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) Gelder für zwei weitere Forschungsprojekte, die in den kommenden 18 Monaten mit jeweils fast 200.000 Mark gefördert werden. Die Forschungsmittel entstammen dem Programm "Anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung an Fachhochschulen" des Bundesforschungsministeriums.

    "Bildanalyse komplexer Werkstoffgefüge durch Mustererkennung und Korrelation mit den Eigenschaften durch neuronale Netze" lautet der wissenschaftliche Titel des interdisziplinären Vorhabens von Prof. Dr. Gerhard Schneider und Prof. Dr. Ulrich Klauck. Mit Hilfe eines selbstlernfähigen Computers soll eine beliebige Werkstoffprobe durch einen einfachen Blick geprüft und die Materialeigenschaften erkannt werden, so das Ziel der Forschungen. "Wir schleifen Werkstoffe an", erläutert der Werkstoff-Forscher Schneider, "betrachten sie unter dem Mikroskop, und die Bildinformation wird dann statistisch quantifiziert". Ein Blick auf eine Stahlprobe würde ausreichen, um beispielsweise den Härtungsgrad zu erkennen. Diese Qualitätskontrolle soll später Kollege Computer automatisch durchführen. Bildinformationen und Eigenschaften der Werkstoffe werden eingespeist und das neuronale Netz - ein selbstlernender Computer, der auf dem Prinzip des menschlichen Gehirns beruht - soll die Qualität des Werkstoffes analysieren. Eingesetzt werden könnte das System später vor allem in der industriellen Qualitätskontrolle. "Wenn die Forschungen erfolgreich sind, wird das System der absolute Knaller", ist sich Prof. Schneider sicher, da bereits aus früheren Projekten wichtige Erkenntnisse vorliegen. Allerdings muss zunächst vor allem ein Problem gelöst werden: Wie reproduzierbar kann die Werkstoffprobe präpariert werden? Doch diese Frage sollte sich in den kommenden anderthalb Jahren beantworten lassen, ist Schneider optimistisch.

    Im zweiten bewilligten Projekt will Prof. Dr. Willi Kantlehner nachweisen, dass Forschungs-Ergebnisse, die bisher im Labor erfolgreich erzielt werden konnten, auch im industriellen Maßstab umsetzbar sind. In der Industrie existieren zahlreiche Verfahren zur Gewinnung aromatischer Aldhyde, die in Pharmazeutika, Riech- und Farbstoffen verwendet werden. Das Chemiker-Team um Prof. Kantlehner hat in einer vor kurzem abgeschlossenen Forschungsarbeit gemeinsam mit der Industrie festgestellt, dass diese Aldehyd-Synthesen auch ohne gefährliche Substanzen, wie z. B. Kohlenmonoxid oder Blausäure, durchgeführt werden können. "Die von uns gefundenen umweltschonenden Reagenzien können fast exakt das, was mit den anderen Methoden machbar ist", erklärt Prof. Kantlehner. Außerdem sind die verwendeten Prozesschemikalien stabiler und ungefährlicher.

    Bisher haben die Chemiker von der FH Aalen den Nachweis aber nur im Labor mit wenigen Gramm geführt. "Ich bin mir sicher, dass unsere Reagenzien auch im industriellen Maßstab eingesetzt werden können", geht Prof. Kantlehner von einem erfolgreichen Abschluss des neuen Projekts aus, auf dessen Ergebnis auch die Industrie mit großem Interesse wartet.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Gerhard Schneider (Oberflächentechnik/Werkstoffkunde)
    Tel.: 07361/576113, Fax: 576250
    E-Mail: Gerhard.Schneider@fh-aalen.de

    Prof. Dr. Willi Kantlehner (Chemie)
    Tel.: 07361/576152, Fax: 576250
    E-Mail: willi.kantlehner@fh-aalen.de

    FH Aalen
    Öffentlichkeitsarbeit und Wissenschaftskommunikation
    Beethovenstr. 1
    73430 Aalen
    Axel Burchardt M.A.
    Tel.: 07361 / 576 162
    Fax: 07361 / 576 355
    E-Mail: axel.burchardt@fh-aalen.de


    Images

    Farbgeätzter Werkzeugstahl mit Perlit und Korngrenzenzementit: Die Experten von der FH Aalen können aus dem Bild dieses harten und spröden Stahls seine Herkunftsgeschichte, seine Eigenschaften und Qualität auf einen Blick erkennen. (Foto: Schneider)
    Farbgeätzter Werkzeugstahl mit Perlit und Korngrenzenzementit: Die Experten von der FH Aalen können ...

    None

    Ein Chemiker-Team von der FH Aalen um Prof. Dr. Willi Kantlehner (l., hier mit Dipl.-Ing. (FH) Georg Ziegler) ist es gelungen, Aldehyd-Synthesen ohne giftige Substanzen durchzuführen - nun wird die industrielle Umsetzung erforscht. (Foto: Burchardt)
    Ein Chemiker-Team von der FH Aalen um Prof. Dr. Willi Kantlehner (l., hier mit Dipl.-Ing. (FH) Georg ...

    None


    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry, Information technology, Materials sciences
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Farbgeätzter Werkzeugstahl mit Perlit und Korngrenzenzementit: Die Experten von der FH Aalen können aus dem Bild dieses harten und spröden Stahls seine Herkunftsgeschichte, seine Eigenschaften und Qualität auf einen Blick erkennen. (Foto: Schneider)


    For download

    x

    Ein Chemiker-Team von der FH Aalen um Prof. Dr. Willi Kantlehner (l., hier mit Dipl.-Ing. (FH) Georg Ziegler) ist es gelungen, Aldehyd-Synthesen ohne giftige Substanzen durchzuführen - nun wird die industrielle Umsetzung erforscht. (Foto: Burchardt)


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).