Derzeit wird viel diskutiert, wie Konsumentinnen und Konsumenten durch ihr eigenes Handeln den Klimawandel mitverantworten und dass sie einen Beitrag zum Klimaschutz leisten müssen. Doch in der breiten Bevölkerung werden die angebotenen Handlungsempfehlungen und Regeln kaum umgesetzt, da sie für die Einzelnen nicht in den Alltag integrierbar sind. Das soeben erschienene Buch "Klimawandel und Alltagshandeln" nimmt sich dieser Alltagsvergessenheit an und stellt klimaschonendes Alltagshandeln in den Mittelpunkt.
Spätestens seit dem jüngsten Bericht des UN-Weltklimarats hat sich in Politik und Gesellschaft die Einsicht durchgesetzt, dass menschliche Aktivitäten zu Veränderungen des Klimasystems beitragen. Um diese in verträglichen Di-mensionen zu halten, bedarf es erheblicher Anstrengungen zum Klimaschutz, nicht nur auf Ebene der internationalen Politik, sondern auch im alltäglichen Handeln. Globale Umweltveränderungen wie der Klimawandel werden von Bürgerinnen und Bürgern jedoch oftmals als übermächtig wahrgenommen, Problemlösungen entsprechend von Anderen erwartet, von Unternehmen und vom Staat bzw. der internationalen Staatengemeinschaft.
Mit dem Blick auf die Akteure des Alltags wird zweierlei deutlich: einerseits, dass sie durch ihr eigenes Handeln zum Klimawandel beitragen, und andererseits, welche Möglichkeiten sie haben, diesem entgegenzuwirken. Die eigenen Handlungspotentiale zu erkennen und diese gleichzeitig aktiv zu nutzen, ist für die Einzelnen nicht einfach. Neben dem notwendigen Wissen erfordert dies auch Veränderungen im Konsumverhalten. Obwohl Stromsparlampen und energieeffiziente Haushaltsgeräte inzwischen in vielen privaten Haushalten zu finden sind, ist die Umsetzung von energiesparenden, klimaschützenden Verhaltensweisen im Alltag jedoch noch immer schwierig.
Die Tagung "Klimawandel und Alltagshandeln", die Ende 2006 von der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V. und dem Frankfurter Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) veranstaltet wurde, hat hier angeknüpft. Die Tagungsbeiträge, aber auch über die Tagung hinausgehende Aufsätze, versammelt das vorliegende Buch, beleuchtet damit Klimawandel und Klimaschutz aus einer Alltagsperspektive und stellt so klimaschonendes Alltagshandeln in seinen Mittelpunkt.
Bibliographische Angaben: Doris Hayn / Ralf Zwengel (Hg.): Klimawandel und Alltagshandeln. Schriftenreihe der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen, Band 20, Klartext-Verlag, Köln, ISBN 978-3-89861-845-8, 186 Seiten
Aus dem Inhalt
Ralf Zwengel und Doris Hayn
Vorwort
Doris Hayn und Immanuel Stieß
Klimaschutz - Vom Wissen zum Handeln
Klimawandel, Klimapolitik, Klimaschutz: Themen mit Konjunktur
Uwe R. Fritsche
Klimawandel und Klimapolitik: Vom Globalen zum Lokalen
Klaus Wortmann
Energiesparen im Haushalt - Altes Thema im neuen Gewand?
Anja Wirsing
Klima-Botschaften von Frauen - Eine Foto-Aktion zum Internationalen Frauentag
Die Rahmenbedingungen: Energieeffizienz im Alltag aus politischer, technischer
und ökonomischer Sicht
Werner Neumann
Warum alle von Energieeffizienz reden und k(aum)einer etwas dafür macht
Holger Krawinkel
Das Glühbirnenverbot als Vorbote?! - Herausforderungen einer neuen Energie(effizienz)politik aus verbraucherpolitischer Sicht
Hans Ackermann
Der Stand emissionsreduzierender Technik - Eine schlaglichtartige Einführung in die Thematik
Hans-Peter Frank
Kommunale Stadtwerke als Klimaakteur - Das Stromsparförderprogramm der Stadtwerke Marburg
Die alltägliche Praxis: Im Alltag klimaschonend handeln
Immanuel Stieß
Klimaschutz vom Alltag aus! - Plädoyer für eine alltagsökologischer Perspektive
in der Klimadiskussion
Elke Dünnhoff
Stromsparen im Haushalt - Ganz einfach! Oder doch nicht?
Hans Ackermann
Ein Stromsparhaushalt
Ramona Siefke
Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit gehen zusammen! - Erfahrungen aus der Energieberatung der Verbraucherzentralen
Immanuel Stieß und Elke Dünnhoff
Soziale Folgen des Energiekostenanstiegs
Bettina Sickenberger
Cariteam-Energiesparservice - Eine beispielhafte Initiative für Mensch und mwelt
Doris Hayn
Ernährungshandeln - Ein vernachlässigtes, aber prototypisches Handlungsfeld des Klimaschutzes
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Das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) hat langjährige Erfahrungen in der integrierten Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung, die fächerübergreifend Wissen aus den Natur- und Sozialwissenschaften mit dem Wissen verschiedener sozialer Akteure und Akteursgruppen transdisziplinär verknüpft. Das Institut bietet zukunftsfähige Lösungskonzepte und Analyse-Instrumente für politische, ökologische, wirtschaftliche und soziale Entwicklungsdynamiken.
http://www.isoe.de
Die Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V. steht als Trägerin der politischen Bildungsarbeit der Partei Bündnis 90/Die Grünen nahe, ist aber politisch und rechtlich unabhängig. Sie sieht ihre Aufgabe darin, den politischen Dialog zu fördern und die öffentliche Auseinandersetzung zu gesellschaftlich relevanten Themen der Zeit zu organisieren. Heinrich Bölls Ermutigung zur zivilgesellschaftlichen Einmischung in die Politik ist Vorbild für die Arbeit der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V.
http://www.hbs-hessen.de
Pressekontakt:
Michaela Kawall
Wissenskommunikation & Öffentlichkeitsarbeit
Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE)
Tel.: 069-707 69 19-30
Fax: 069-7070 69 19-11
E-Mail: kawall@isoe.de
Criteria of this press release:
Biology, Economics / business administration, Electrical engineering, Energy, Environment / ecology, Law, Oceanology / climate, Politics, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences, Scientific Publications
German
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