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Zum neuen Vorsitzenden des Kuratoriums der Universität Erfurt wurde der Tübinger Historiker und ehemalige Prorektor der Universität Erfurt, Prof. Dr. Dieter Langewiesche, gewählt. Langewiesche tritt die Nachfolge des neugewählten Präsidenten der Alexander-von-Humboldt-Stiftung Prof. Dr. Wolfgang Frühwald an, der auf grund dieser Aufgabe aus Zeitgründen aus dem Kuratorium ausscheidet, der Universität in Erfurt aber auch in seiner neuen Funktion eng verbunden bleiben will. Der Präsident der Universität Erfurt, Prof. Dr. Wolfgang Bergsdorf, dankte Frühwald für die intensive Unterstützung als Vorsitzender des Kuratoriums in der Aufbauphase der Universität, und Prof. Langewiesche für seine Bereitschaft das Amt zu übernehmen. Man habe, so Bergsdorf, mit Langewiesche einen verdienstvollen und engagierten Mitbegründer der Erfurter Universität gewinnen können, der einen Großteil der Reformansätze der Universität miterarbeitet habe und insofern keinerlei Einarbeitungszeit für das neue Amt benötige. Langewiesche amtiert zunächst bis zum Ende der Amtszeit der übrigen Mitglieder des Kuratoriums im Juli 2002.
Im Gründungsteam der Universität Erfurt war Prof. Langewiesche ein unersetzlicher und ausgleichender Eckpfeiler. Er amtierte seit April 1997 als Gründungsprorektor, dann als Vizepräsident für Lehre und Studium und Gründungsdekan der Philosophischen Fakultät. Er hat von Beginn an das kulturwissenschaftliche Gesamtkonzept der Universität Erfurt stark mitgeprägt, maßgeblich an der Grundordnung mitgewirkt und war federführend in der Ausarbeitung der Rahmenprüfungsordnung. Als Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Neuere Geschichte hat er sich mit großer Resonanz bei den Studierenden in der Lehre engagiert. Von Dieter Langewiesche stammt das Konzept für einen Lehr- und Forschungsschwerpunkt "Ostmitteleuropa". An der Einwerbung einer Stiftungsprofessur für die Geschichte Ostmitteleuropas und weiterer Drittmittel, so für Stipendien, war er maßgeblich beteiligt. Schließlich war er Vorsitzender und Mitglied vieler Berufungskommissionen. Er freue sich auf die neue Aufgabe und nehme die Wahl dankend an, erklärte der neue Vorsitzende des Kuratoriums in Erfurt.
Das Kuratorium der Universität wählt den Rektor aus, nimmt Stellung zu allen grundsätzlichen Angelegenheiten und gibt Empfehlungen insbesondere zur Entwicklungsplanung der Universität. Es kann Bewertungen von Forschung und Lehre und der Hochschulverwaltung veranlassen, die auch durch unabhängige Gutachter erstellt werden können. Dem Kuratorium wurden mit der Grundordnung der Universität "weitgehende Kompetenzen" eingeräumt. Dem Gremium gehören bis zu 12 international renommierte Wissenschaftsvertreter an, so z.Zt. die Generalsekretärin der Max-Planck-Gesellschaft Dr. Barbara Bludau, der Rektor des Wissenschaftskollegs zu Berlin Prof. Dr. Wolf Lepenies, der ehemalige Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung Prof. Dr. Reimar Lüst und die Islamwissenschaftlerin und Trägerin des Friedenspreises des deutschen Buchhandels Prof. Dr. Annemarie Schimmel. Der Philosoph Prof. Dr. Herrmann Lübbe, der bereits maßgeblich am Gründungskonzept der Universität Erfurt mitarbeitete, gehört ebenso dem Kuratorium an, wie der ehemalige Schweizer Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung und Rektor der ETH Zürich Prof. Dr. Heinrich Ursprung.
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