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10/29/2000 22:26

"Das Beispiel TU Clausthal zeigt: Es braucht keine Privatunis, um den Staatsunis Beine zu machen"

Jochen Brinkmann Kontaktstelle Schule - Universität
Technische Universität Clausthal

    "Die allgemeine hochschulpolitische Diskussion stellt sich nur allzu oft als Drängelei an der Klagemauer dar: Die Unis beklagen sich über die mangelnde Studierfähigkeit der Studierenden, die Studierenden beklagen sich über das Desinteresse der Professoren an der Lehre, die Professoren beklagen sich über Überlast und Unterfinanzierung, die Politiker beklagen sich über ständige Geldforderungen der Unis ohne Leistungsverbesserungen. An diesem Schwarze-Peter-Spiel nimmt die TU Clausthal nicht teil. Wir sind offen zur Übernahme von Verantwortung, offen für konstruktive Verbesserungen, für alles, was einer besseren Lehre und einer erfolgreichen Forschung dient", sagte der Rektor der TU Clausthal, Professor Dr. Schaumann, am Freitag, den 27. Oktober in der Aula der Universität.

    " In den letzten Tagen mußte ich mehrfach an Außenminister Joschka Fischer denken", sagte der neue Rektor Professor Dr. Ernst Schaumann. In den ersten Tage seiner Amtszeit im Herbst 1998, habe Fischer, wie er in der Rückschau bekannte, wenn im Radio berichtet wurde, der Bundesaußenminister habe dies oder jenes gesagt, gedacht: "Ja, ja, der Kinkel". Plötzlich habe Fischer ein eisiger Schreck erfaßt: "mein Gott, das bin ja ich". Ironisch, sensibel schilderte Professor Dr. Ernst Schaumann, seit Oktober Rektor der TU Clausthal, eine Gemütslage der ersten vier Wochen.

    Sein Dank gelte Magnifizenz Professor Dietz, der Intensität seines Engagements, seinem Durchblick, seiner Geduld und seinem unverwüstlichen Humor.

    "Für uns alle wird aus meiner spontanen Identifizierung des Rektoramtes mit Herrn Dietz deutlich, wie sehr Magnifizenz Dietz vier Jahre lang die TU Clausthal geprägt und wie viel er für unsere TU erreicht hat", dankte Professor Schaumann seinem Vorgänger.

    Die Konzeption und Umsetzung des Intensivstudienprogrammes Maschinenbau, die Neustrukturierung der Fachbereiche und die konsequente Umsetzung des bereits im Rektorat Fuhrmann begonnenen Ausbaus der Wirtschaftswissenschaften seien Glanzlichter der Amtszeit Dietz gewesen.

    "Dies war die Voraussetzung und Grundlage der Gesundung der TU Clausthal. Heute sind wir stolz auf die 500 Neueinschreibungen des Wintersemesters, davon 29 % in den neuen Studiengängen mit Wirtschaftsorientierung."

    Mit zwei sehr engagierten, erfahrenen Prorektoren, Professor Hans-Peter Beck und Professor Dr. Thomas Hanschke, zur Seite, gestützt auf eine effiziente Hochschulverwaltung, Dr. Peter Kickartz als Kanzler, dem er für seinen Einsatz und seine Beiträge dankte, fragte Professor Schaumann: "Was läßt sich so leisten?"

    In sechs Thesen formulierte er Leitlinien seiner Arbeit: Oberstes Ziel bleibe, neue Studierende gewinnen. Auslandssemester und englische Vorlesungen im Hauptstudium sind Stichwörter. Die TU Clausthal möge ihr Potential vermehrt nutzen zur Entwicklung von Weiterbildungsangeboten, Lehrgänge oder Seminare per Internet im Fernkurs, aber auch am Ort oder in näherer Umgebung. Die besondere Reputation der TU Clausthal als Forschungsuniversität, nachgewiesen im Ranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit Platz vier, gerechnet pro Professor, müsse gewahrt werden.

    In Kooperationen mit anderen Institutionen - so insbesondere auch den Universitäten Braunschweig und Hannover im Consortium Technicum - beabsichtige er, Strukturänderungen nicht gegen Nachbaruniversitäten, sondern in Abstimmung mit ihnen vorzunehmen. Die strategische Allianz mit der Universität Lüneburg im Bereich der Umweltwissenschaften böte Möglichkeiten zur Synergie. Schwerpunkte in Forschungsgebieten und die Ausrichtung von Lehrstühlen abzustimmen, berge die Chance für neue, uniübergreifende Forschergruppen und Sonderforschungsbereiche.

    Mit ihrer erfolgreichen Teilnahme am Modellversuch Globalhaushalt trug die TU Clausthal mit dazu bei, den neuen niedersächsischen Standard der Haushaltsordnung der Hochschulen einzuführen.

    "Jedoch ist ganz klar, daß wir uns nicht auf Experimente einlassen werden mit unklarer Verteilung der Verantwortlichkeiten oder auf neue Modelle, die uns in ein finanzielles Desaster führen könnten. Wir an der TU Clausthal haben bewiesen, daß wir reformfähig sind, daß es keine Privatunis braucht, um den Staatsunis Beine zu machen. Denn wir lassen nicht nach darin, die Zeichen der Zeit zu erkennen und im Interesse unserer Studierenden eine Ausbildung anzubieten, die über den Tag hinaus aktuell ist."


    More information:

    http://www.tu-clausthal.de/


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    Bei der Rektoratsübergabe: (von rechts nach links): Prof. Dr. Thomas Hanschke, Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Beck, Frau Beck, Dr. Peter Kickartz,Frau Kickartz,Frau Dietz, Prof. Dr.-Ing. Peter Dietz, Frau Schaumann.
    Bei der Rektoratsübergabe: (von rechts nach links): Prof. Dr. Thomas Hanschke, Prof. Dr.-Ing. Hans-P ...

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    225 Jahre TU Clausthal - "Tradition ist nicht die Asche aufbewahren, sondern Weitertragen einer Fackel" -  Clausthaler Verbindungen mit dem Rektor beim Fackelzug im Anschluß an die Rektoratsübergabe.
    225 Jahre TU Clausthal - "Tradition ist nicht die Asche aufbewahren, sondern Weitertragen einer Fack ...

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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Science policy
    German


     

    Bei der Rektoratsübergabe: (von rechts nach links): Prof. Dr. Thomas Hanschke, Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Beck, Frau Beck, Dr. Peter Kickartz,Frau Kickartz,Frau Dietz, Prof. Dr.-Ing. Peter Dietz, Frau Schaumann.


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    225 Jahre TU Clausthal - "Tradition ist nicht die Asche aufbewahren, sondern Weitertragen einer Fackel" - Clausthaler Verbindungen mit dem Rektor beim Fackelzug im Anschluß an die Rektoratsübergabe.


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